Beim
MeMadeMittwoch geht es heute um Sommer / Urlaub / Ferien... Da unser Sommerurlaub noch in weiter Ferne liegt (tatsächlich haben bei uns noch nicht einmal die Schulferien begonnen) und ich ehrlich noch keine Ahnung habe, was ich in meinen Koffer packen werde, zeige ich euch heute, was ich am liebsten trage, wenn der Sommer schön sommerlich ist:
Sommerkleider! Aus Jersey, denn Jersey ist bequem und unkompliziert zu tragen, es ist leise, knittert kaum und ich fühle mich nicht overdressed.
Eine kürzlich durch meine Mutter angeregte Zählung ergab, daß ich derer zehn besitze. Ich habe das zum Anlass genommen, darüber nachzudenken, ob zehn Sommerkleider viel sind. Gefühlt schon, oder? Zehn Kleider! Braucht man das denn?
Andererseits trage ich die täglich, wenn es das Wetter zulässt. Für mich sind sie Alltagskleidung, wie T-Shirts. Zehn T-Shirts, ist das viel? Gefühlt eher nicht, oder wie seht ihr das?
Ich identifizierte einen eklatanten Mangel an Sommerkleidern und schnitt zwei weitere zu. Und dann noch eins.
Jetzt habe ich 13 Sommerkleider aus Jersey. :)
Ich muss gestehen, daß ich bei Sommerjerseykleidern praktisch immer die gleichen drei Schnittmuster nähe, die sich bei mir bewährt haben: nämlich
Ajaccio von der Schnittquelle, das Kleid aus dem Buch "Ein Schnitt, vier Styles" von Rosa P, und das
Penny Pinafore Dress von Kitschy Coo.
Weil die Schnittmuster alle nicht neu sind, sondern hinlänglich bekannt und ich es aber durchaus interessant finde, von bewährten Kleidungsstücken zu lesen und auch zu sehen, wie das gleiche Schnittmuster mit unterschiedlichen Stoffen wirkt, lasse ich euch heute mal in meinen Kleiderschrank gucken.
Dieses erste Ajaccio nähte ich 2015 aus Viskosejersey von MD Gera. Ich trug es gerne, leider hat es die erste Wäsche nicht überlebt: ich hatte für die Raffung Satinband genommen, was sich in der Waschmaschine an den Enden aufgelöst und so zu einer Entraffung des Kleides führte. Seitdem liegt es auf meinem Reparaturstapel und ich nehme zum Raffen jetzt schmales Webband von farbenmix, das ich an beiden Enden mit dem Feuerzeug versiegele. Das hält.
Ajaccio Nr.2 ist bedeutend hässlicher geworden, als ich das vorher gedacht hätte. Den Viskosejerey mit zerfließenden Millefioriperlen von TST-Stoffen fand ich nämlich eigentlich schön... Ich trage es aber trotzdem ziemlich oft, denn man sieht garantiert keine Flecken darauf, d.h. man kann darin auch entspannt im Garten wühlen oder Johannisbeeren entsaften. Die Jerseyqualität ist übrigens super: vier Jahre in Gebrauch, x-mal gewaschen, aber nichts pillt oder löst sich auf.
Ajaccio Nr.3 ist drei Jahre alt, der Viskosejersey kommt auch von TST-Stoffen, aber die ganze rechte Seite, auf der ich meine Handtaschen trage, ist total verpillt. Ich habe außerdem den Eindruck, dass es anfängt, auszuleiern. Für gut ziehe ich das nicht mehr an, dabei mochte ich es eigentlich gerne. Ich denke, Ende des Sommers fliegt es raus.
Nr. 4 , weiße Punkte auf blau, genäht aus ziemlich dünnem Baumwolljersey von Pretty Woman Leipzig. Es ist jetzt drei Jahre alt, sieht immer noch aus wie neu und ich mag es sehr. Interessanterweise das Sommerkleid, in dem Leute mich am häufigsten fragen, ob ich vorhabe, noch auszugehen. Anscheinend sehen Punkte nicht so freizeitmäßig aus...
Nr. 5 nähte ich, zusammen mit dem grauen Ajaccio, (das ich in der Collage leider vergessen habe) im letzten Sommer. Der Stoff ist ein dünner, fließender Viskosejersey, wieder von TST-Stoffen. Das Stoffmuster erinnerte mich an Ikat-Muster, leider sieht man das auf dem Kleid nicht wirklich. Bisher sind wir nicht so recht warm geworden, miteinander, ich weiß allerdings noch nicht, woran das liegt. Vielleicht wird es ja diesen Sommer noch was.
Das graue Ajaccio trage ich ziemlich oft, obwohl grau eigentlich nicht meine bevorzugte Sommerfarbe ist. Es ist aber unempfindlich und ich mag das Pünktchenmuster. Der Viskosejersey ist von MD Gera und bisher top. Mein Eindruck ist ohnehin, daß die Viskosejerseys von MD Gera von gleichbleibender Qualität sind (im Gegensatz zu denen von TST-Stoffen) und auch nach vielen Wäschen nicht pillen. Dafür neigen sie dazu, sich an den Nähten aufzulösen, daher nehme ich jetzt konsequent neue Nadeln, wenn ich diese Stoffe vernähe. Ich meine, es hilft.
Das sind jetzt endlich die drei neuen Sommerkleider: dreimal Ajaccio...
Nr. 6 aus Baumwolljersey mit Elasthananteil von Mies und Moos. Mir war plötzlich so nach gelb... Der Jersey ist eigentlich fast schon zu dick für Ajaccio, es geht noch so gerade, aber aus Viskosejersey fällt es definitiv schöner...
...wie man an Nr. 7 sehen kann: Viskosejersey von MD Gera. Der lag schon länger, ich wollte ihn aber gerne vernähen, solange ich die Palmwedel noch mag.
Nr. 8: ein Spontankauf! Ich meine, wer kann denn Shibori-Muster auf Jersey widerstehen? Ich kaufte 1,30m für ein Streifenshirt...und schnitt dann spontan ein Ajaccio zu. Aus Mustergründen habe ich das Rockteil quer zum Maschenlauf zugeschnitten, ich finde aber nicht, daß es schlechter fällt, als das gelbe. Es ist übrigens ebenfalls Baumwolle mit Elasthan. Und der Stoff hat nur zwei (!) Tage bei mir gelegen, ich glaube, das ist Rekord!
Rosa P - Kleider habe ich bedeutend weniger, ich weiß eigentlich gar nicht warum, den Schnitt mag ich nämlich gut leiden.
Das erste, aus Baumwolljersey von Stenzo, ist wahrscheinlich mein meistgetragenes Kleid. Es ist so schön luftig und unkompliziert UND meine Lieblings-Sommerschuhe passen prima dazu. Deswegen darf es auch meistens mit in den Sommerurlaub. Es ist vier Jahre alt und mittlerweile etwas verwaschen, darf aber vorerst noch bleiben.
Das zweite nähte ich im letzten Jahr anlässlich der Goldhochzeit meiner Eltern aus einem dünnem Baumwolljersey von Lillestoff. Ich hatte mir zwei Rapporte gegönnt und habe mehrere Abende damit verbracht, Schnitteile auf dem Stoff hin- und herzuschieben um das Muster sinnvoll und ansprechend auf dem Kleid zu verteilen. Das Zuschneiden hat dann fast länger gedauert als das Nähen, die Mühe hat sich aber gelohnt, finde ich. Ich mag das Kleid sehr, trage es aber nur zu besonderen Anlässen. Leider neige ich dazu, Kleider, die ich besonders schön finde, zu schonen. Eigentlich blöd.
Weil der Zuschnitt so aufwendig war, gibt es hier noch Detailbilder:
Nummer drei ist erst vor einer Woche fertig geworden (und war der eigentliche Anlass für die Kleiderzählung). Der Stoff -Baumwolle mit Elasthan- war ein absoluter Streichelstoff und jetzt freue ich mich ständig, daß ich den als Kleid mit mir herumtragen kann. Definitiv ein Lieblingskleid, nur, daß ich jetzt immer Angst habe, mich zu bekleckern...
Meine beiden Penny Pinafore Kleider sind beide drei Jahre alt, beide aus Baumwolle-mit-Elasthan-Jersey und beide mag ich sehr. Allerdings sind sie, da sie in der Taille mehr anliegen, nicht so luftig wie die anderen Kleider. Wenn es richtig heiß ist, trage ich die nicht so gerne. Der Grund, warum ich nicht mehr davon habe ist allerdings, daß sie soviel Stoff verbrauchen: knapp 2 Meter, wenn das Muster eine Richtung hat, ohne Richtung etwa 1,70m. Da ich meistens 1,50 m kaufe, reicht das dann einfach nicht.
Soweit mein Sommerkleider-Schrank, Respekt und Anerkennung für alle, die bis hierhin durchgehalten haben. Ich hoffe, ich habe euch nicht zu sehr gelangweilt. Falls nicht:
hier klicken für noch viel mehr Sommerbekleidung!
Ich wüsche euch einen schönen Sommer!