4. Dezember 2021

Weihnachtskleid Sewalong 2021: Nähpläne

 Die Nähzeit ist hier zwar gerade knapp, aber den jährlichenWeihnachtskleid-Sewalong vom MMM-Blog möchte ich nicht verpassen. Beim ersten Treffen geht es um die Nähpläne.
Weihnachtskleider habe ich mittlerweile schon recht viele und mein Weihnachtskleid für dieses Jahr habe ich eigentlich schon mit dem roten wollenen Yes-Dress von Stokx-Patterns genäht, aber man kann ja auch eine Bluse für den zweiten Weihnachtstag nähen. Oder ein Zwischen-den-Jahren-Kleid. Oder eine Silvesterhose...

Was ich mir also gut vorstellen kann zu nähen, ist zum einen eine Weihnachtsbluse.
Stoff dafür wäre schon da und sogar vorgewaschen, als Schnitt würde ich "Sombra" von lillesolundpelle nehmen. Der Schnitt ist erprobt, ich weiß dass er passt und kleben oder abpausen muss ich auch nichts mehr. Das Projekt wäre also auch mit begrenzter Nähzeit definitiv machbar.

Stoff für Bluse Sombra

Schnitt Sombra, ich würde
die Blusenversion nähen


Möglichkeit 2 wäre das Castelbajac Kleid aus der burdastyle 12/2014. Das möchte ich schon lange gerne nähen. Ich mag die Proportionen und die großen Fake-Taschen. Als Stoff habe ich dafür schon länger einen dicken, angerauten, wenig dehnbaren Sweat in blaugrau liegen. Das könnte ein bequemes und cooles Kleid werden, was man auch außerhalb von Weihnachten gut tragen kann.

Sweat für das Castelbajac-Kleid

das Castelbajac-Kleid aus
Burda 12/2014

Relativ kurzfristig ist mir dann noch der Avenir-Jumpsuit von Friday pattern company eingefallen, den ich auch schon seit ungefähr zwei Jahren nähen möchte. Ich finde, er sieht festlich aus und ich vermute, dass er außerdem sehr bequem ist. Dafür müsste ich allerdings in meinem Bestand noch nach einem passenden Stoff suchen.

Avenir von
fridaypatterncompany

Da ich spät dran bin, geht es morgen schon weiter mit dem Sewalong. Mal sehen, wofür ich mich dann entscheide. Am liebsten würde ich ja alle drei Projekte nähen...







6. Oktober 2021

MMM im Oktober: Ja, ist denn schon Weihnachten? oder das Yes-Dress

 Letztes Jahr hatte ich einen festen Plan für mein Weihnachtskleid: das Yes-Dress von Stokx Patterns sollte es sein. Ich hatte rechtzeitig den Schnitt plotten lassen und der Stoff, ein roter Doubleface-Jersey aus Wolle und Baumwolle, lag auch bereit. Weiter bin ich dann aber wegen Zeit- und Energiemangel nie gekommen.

Dabei hatte ich mich gleich nach Erscheinen in das Schnittmuster verliebt, für Jerseykleider mit Prinzesslinie habe ich nämlich eine Schwäche. Ich finde aber auch, dass die eigentlich immer eine gute Figur machen. Und ich mag, dass sie sich gut anpassen lassen und dass es keine Taillennaht gibt, die bei mir ja gerne mal an der falschen Stelle sitzt.

Als Lindy von Stokx Patterns vor ein paar Tagen eine spontane ROT-Challenge ausrief, fielen mir meine Nähpläne vom letzten Jahr wieder ein und ich habe das Kleid dann jetzt einfach genäht. Es ging übrigens ganz schnell und war völlig problemlos. Im Nachhinein weiß ich gar nicht, warum ich das im letzten Jahr nicht geschafft habe...

So bin ich jetzt aber sehr glückliche Besitzerin eines neuen Kleides, an dem ich auch überhaupt nichts ändern musste, damit es passt. Die einzige Änderung, die ich gemacht habe, ist, das Kleid um ca. 20 cm zu kürzen. Eigentlich ist es nämlich auf eine Midi-Länge ausgelegt, die ich an mir aber nicht so gerne mag. Daher hatte ich nach ausführlichem Studium der Maßtabellen gleich die Schnitteile entsprechend gekürzt. Anscheinend aber etwas zu optimistisch, denn nach einer ersten Anprobe, um die Saumlänge festzulegen, fand ich die Länge so wie sie war am besten. Daher ist mein Kleid jetzt nur mit einer Overlocknaht gesäumt. Die Ärmeln habe ich dann konsequenterweise auch so gesäumt, deswegen ist mein Kleid auch langärmelig. Im Schnitt vorgesehen sind nämlich eigentlich 3/4-Ärmel. Die langen Ärmel passen aber bei diesem Kleid sowieso viel besser, denn durch den außenliegenden Wollanteil im Stoff wärmt das Kleid sehr schön und ist daher prädestiniert als Herbst- und Winterkleid.
Die Prinzessnähte sind übrigens nur vorne, hinten gibt es eine Mittelnaht und zwei Rückenabnäher, so dass man den Schnitt auch gut an ein Hohlkreuz anpassen kann.

Das Kleid ist übrigens vorne leicht kürzer als hinten, was man eigentlich nur in der Seitenansicht wahrnimmt. Es gibt aber noch mal eine schöne Linie, wie ich finde.

Insgesamt bin ich ganz glücklich mit diesem Kleid. Es ist warm. Es ist bequem. Es macht jede Bewegung mit. Und gut aussehen tut es auch noch (finde ich jedenfalls). Jetzt hoffe ich nur, dass sich der Stoff auch gut waschen lässt und lange durchhält. Oh, und falls jemand eine Quelle für "Außen Wolle und innen Baumwolle"-Jerseys hat, ich wäre sehr interessiert!

Möglicherweise gibt es demnächst hier noch ein Yes Dress in violett, ich habe da nämlich noch einen Jaquardjersey im Stoffschrank gefunden...mal sehen, ob der lang genug ist...

Ich gehe dann mal beim MMM gucken und bin gespannt, was ihr so genäht habt und welche Schnittmuster ihr empfehlen könnt. Hat sonst schon jemand ein Weihnachtskleid?  :) 



4. August 2021

MMM im August: Die Zero-Waste-Hose

 Im Juni nähte ich mir in der Annahme, wir bekämen einen sommerlichen Sommer, eine Sommerhose aus einem Leinenmischgewebe. Sie begleitete mich auch in den Urlaub und war mit mir an der Ostsee und an der Elbe, wo ich sie immerhin einmal getragen habe. Ein zweites Mal noch, als wir gerade wieder zu Hause waren. Seit dem friere ich tendenziell und habe schon mal meinen Vorrat an Wollstoffen gesichtet... Alternativ wäre eine Regenjacke allerdings auch gerade ein passendes Nähprojekt. Mal sehen... Ich tue heute aber mal so, als wäre SOMMER und zeige euch die Hose:

Die Hose ist an sich nicht sehr spektakulär: Gerade geschnittenes Bein, Bund mit Gummizug und aufgesetzte Taschen. Dafür ist der Schnitt dazu spannend: die Tyler Trousers von Janet Celeste, die ich hier genäht habe, ist nämlich ein Zero-Waste Schnitt. Es gibt nur ein Schnittteil und zwar dieses:

Das ist gleichzeitig der Ausschnitt für die Schrittkurve und die aufgesetzten Taschen. Ansonsten gibt es die Maße für ein Rechteck und das Maß, wo das Schnittteil auf diesem Rechteck aufgelegt wird (in doppelter Stofflage). Dafür gibt es eine Tabelle, die nach dem Hüftmaß geht. Die Hose hat dann weder einen Innenbeinnaht, noch Seitennähte, sondern eine Naht auf dem rückwärtigen Bein.

Das klingt jetzt womöglich komplizierter, als es ist, aber die Anleitung ist sehr klar und lässt wirklich keine Fragen offen. Auch mögliche Anpassungen werden darin erklärt. Bei mir passt die Hose auf Anhieb ziemlich gut, sie ist nur im Bereich vom Po und Oberschenkeln einen Tick zu eng. Das bin ich aber selber schuld: In der Anleitung steht ganz klar, dass man eine Größe wählen soll, bei der das angegebene Hüftmaß des fertigen Kleidungsstück mindestens 5 cm größer ist, als das Körpermaß. Ich dachte aber, 3 cm reichen auch... nun, haltet euch in dem Punkt lieber an die Anleitung! Mache ich bei der nächsten Tyler Trousers jedenfalls auch. Was ich übrigens auch an der Hose mag, ist die Tatsache, dass die Taschen so tief sind, dass mein Handy komplett hineinpasst und garantiert nicht versehentlich herausfallen kann.

Genäht ist die Hose dann ziemlich flott und unkompliziert. Je nach Hüftmaß braucht man einen Stoff mit Überbreite (1,50 oder 1,60 m, funktioniert bis zu einem Hüftmaß von 107 cm), aber dann ist es tatsächlich nahezu Zero-Waste und man kann aus 1,03 - 1,08 m Stoff eine komplette Hose nähen.

Ich finde das total faszinierend. Und ertappe mich dabei, wie ich jetzt bei potentiellen Hosenstoffen immer als erstes auf die Stoffbreite gucke...
Das Shirt ist übrigens das Lark Tee von Grainline und ich finde, es hat den schönsten U-Boot-Ausschnitt von allen U-Boot-Shirts, die ich bisher probiert habe. Könnte sein, dass ich davon auch noch ein oder zwei nähen muss. :)

Für Sommerhosen finde ich den Schnitt der Tyler Trousers sehr genial. Vielleicht probiere ich aber auch noch eine Herbstversion aus einem dünnen Wollstoff. Würde auch gerade zu unserem aktuellen Wetter passen...

Ich bin nun gespannt, wie sommerlich es beim heutigen MMM zugeht!


2. Juni 2021

MMM - Juni: Das Shirtkleid

 Im Sommer, wenn es warm ist, trage ich ja am allerliebsten Kleider aus Jersey, weil die so schön luftig und bequem sind. Viskosejersey mag ich im Sommer besonders gerne, weil er sich kühl anfühlt. Finde ich jedenfalls. Aus dem gleichen Grund mag ich Viskosejerseys im Winter überhaupt nicht gerne tragen.

Bisher war mein Go-To-Schnitt für Viskosejersey-Sommerkleider Ajaccio von der Schnittquelle. Schon länger wollte ich aber dazu gerne mal eine Alternative haben. (Falls jemand Empfehlungen für bewährte Jerseykleiderschnitte hat, die auch mit Viskosejersey funktionieren, würde ich mich über einen entsprechenden Kommentar sehr freuen!) Den Stokx-Schnitt für das Kim-Top/Dress kaufte ich mir vor allem, weil es ein schönes Basic-Shirt ist. Da Lindy als Material auch ausdrücklich Viskosejersey empfiehlt, habe ich das hier mal als Kleid ausprobiert.


Der Schnitt kommt mit diversen Varianten, es gibt zwei Ärmellängen, die Shirt- und die Kleiderlänge, Kragen oder normales Halsbündchen und Brustabnäher oder versteckter Abnäher. Genäht habe ich das Kleid mit kurzen Ärmeln und Halsbündchen. Beim Brustabnäher habe ich mich für die versteckte Version entschieden, dabei wird der Abnäherinhalt einfach in der Seitennaht eingekräuselt. Da ich Gr. 2 genäht habe und da nicht soviel Abnäherinhalt vorhanden ist, fällt das hier fast gar nicht auf.


Das Kleid passte mir auf Anhieb ohne Änderungen ziemlich gut, sogar die Länge passte. Ich habe allerdings die rückwärtige Mittelnaht dann doch noch ein bisschen an mein Hohlkreuz angepasst. Übrigens ist das Kleid auch ausgesprochen bequem!


Von vorne und hinten macht das Kleid durch das eher schmal geschnittene Oberteil und den weitschwingenden Rock eine schöne Figur. In der Seitenansicht sieht es eher...bequem aus, allerdings sieht man da gut, dass das Kleid vorne etwas kürzer ist als hinten, was auch eine schöne Linie gibt, wie ich finde.


Das einzige, was ich beim nächsten Modell ändern würde, ist das Halsbündchen. Das scheint mir eher knapp berechnet zu sein. Ich habe hier einen Viskosejersey mit 4% Elasthan verwendet und musste ordentlich ziehen, um das Bündchen an den Halssauschnitt nähen zu können. Dass es jetzt auf den Bildern ziemlich glatt aussieht, liegt nur daran, dass ich es sehr gründlich mit viel Dampf gebügelt habe. Im Nacken sind aber immer noch Falten da. Ich werde das Bündchen wohl hier nicht nochmal abtrennen (zumal das Muster so toll passt!), aber das nächste Bündchen wird definitiv ein paar Zentimeter länger.


Insgesamt mag ich den Schnitt aber sehr gerne, es werden also bestimmt noch weitere Kim-Shirts oder Kleider folgen. :)

Weiteres sommerliches Genähtes gibt es bestimmt heute beim MeMadeMittwoch zu bestaunen, ich gehe gleich mal gucken.



5. Mai 2021

MMM - Mai: Die High-Waist-Hose

 Schon lange begeistern mich hochtaillierte Hosen -jedenfalls bei anderen. Und schon länger wollte ich ausprobieren, ob solche High-waist-Hosen auch für mich etwas sind. Vor ein paar Wochen begegnete mir dann das Schnittmuster der Hose "Paloma" von dem französischen Label "Coralie Bijason" auf Instagram und wegen spontaner Begeisterung kaufte ich es sofort. Es lag dann eine Weile zugeschnitten im Nähzimmer, weil mir immer etwas dazwischen kam, aber jetzt habe ich es endlich genäht und heute morgen noch gesäumt und hier ist nun Paloma:

Ohne Änderungen genäht aus einem etwas störrischen Wollstoff mit weißen und grünen Nadelstreifen. Die Größe habe ich nach der Maßtabelle ausgewählt und das passt gut. Nur in der Länge musste ich etwa 4 cm kürzen, aber ich bin auch nur 1,66 m groß. Paloma hat vorne kleine Bundfalten und wird seitlich mit einem nahtverdeckten Reißverschluss geschlossen, ist also nicht besonders schwer zu nähen. Taschen gibt es natürlich auch.


Mit der Passform bin ich ganz zufrieden, allerdings beult es vorne manchmal etwas seltsam. Das könnte an dem Stoff liegen, der nicht so ganz weich fällt oder ich müsste vielleicht die Leibhöhe ein bißchen kürzen... ich denke, ich werde das beim nächsten Modell ausprobieren.

Das Nähen ging übrigens problemlos. Der Schnitt kommt mit englischer und französischer Anleitung und zu jedem Schritt gibt es auch eine Abbildung. Ich fand die Nähanleitung aber auch so gut verständlich.

Insgesamt bin ich ganz zufrieden mit der Hose. Ob hochtailliert für mich alltagstauglich ist, muss sich noch erweisen, ich hatte ja noch keine Zeit, das zu testen. Bequem ist sie aber schon mal. Auf jeden Fall motiviert es mich, weitere Hosenschnitte auszuprobieren. Ich hab da ja noch einige auf der Festplatte schlummern...


Schnittmuster zum unbedingt ausprobieren finden sich heute ganz sicher wieder beim MeMadeMittwoch, auch ein Grund, warum es sich lohnt, dort vorbeizuschauen. :)




7. April 2021

MMM - April: Das Givre-Strickkleid

 Angesichts des derzeitig sehr schneelastigen Aprilwetters habe ich gestern spontan einen Nähplan verwirklicht, den ich eigentlich schon im Winter umsetzten wollte. Und im letzten Winter. Und in dem davor wahrscheinlich auch... (Nähpläne hegen und pflegen kann ich gut!): Ich nähte das Kleid Givre von Deer and Doe aus gemischtem Feinstrick, der genau zu diesem Zweck schon länger in meiner Stoffschublade lagerte.

Ja, ich habe heute versucht, draußenFotos zu machen...
Hier: Givre im Schneeregen an gerade aufblühender
Felsenbirne.

Das Schnittmuster kaufte ich schon kurz nach Erscheinen, denn mir gefiel die Teilung und die Möglichkeit verschiedene Stoffe zu kombinieren, so gut. Hier habe ich für den oberen Teil einen blaugrün-melierten Viskose-Poly-Strick verwendet und für den unteren einen taupefarbenen Poly-Viskose-Mix. Ich hatte eigentlich gedacht, daß die Stoffqualitäten in etwa gleich wären, aber der viskoselastigere Strick ist viel glatter, glänzender und flutschiger, der Strick mit dem höheren Kunstfasteranteil dagegen matter, flauschiger und etwas weniger elastisch. Beide sind aber sehr weich und fassen sich sehr angenehm an, das Kleid ist ein echtes Kuschelkleid geworden.

Eigentlich ist Givre ein sehr figurbetontes Kleid mit einem knielangen Rock, der nach unten deutlich eingestellt ist. Da ich mir das für mich nicht so wirklich vorstellen konnte, habe ich das Rockteil schon im Schnittmuster weiter ausgestellt und auch etwas gekürzt. Im Ergebnis ist es bei mir jetzt aber trotzdem knielang.

Im Bild sieht man meine professionell freihändig und mit viel Bleistift eingetragenen Änderungslinien:

Mit den Änderungen gefällt mir das Kleid richtig gut. Am Oberkörper ist es immer noch sehr figurbetont, aber da finde ich das in Ordnung. Der Rock könnte für mich sogar noch etwas weiter sein, mal sehen, ob ich das beim nächsten Kleid nochmal entsprechend ändere. Bei einem weiteren Kleid würde ich außerdem am Halsbündchen etwas Nahtzugabe zugeben, das ist nämlich sehr schmal bemessen! Ansonsten ist Givre schnell und unkompliziert genäht. Ich habe nach Maßtabelle Gr. 40 genäht und da ich beim Taillenmaß zwischen Gr. 40 und 42 lag, dort entsprechend gradiert und es passt gut. Sogar im Hohlkreuz, wo ich gerne mal zu viel Stoff habe, liegt es gut an.



Habe ich schon erwähnt, dass das Kleid total bequem ist? Und kuschelig? Ich mochte es heute jedenfalls gar nicht mehr ausziehen. 

Gedacht war es eigentlich als Homewear und so werde ich es wahrscheinlich auch vorwiegend tragen. Ich habe aber mal probeweise hohe Schuhe dazu angezogen und ich denke, aus einem anderen Stoff kann Givre auch durchaus chic.

Ich werde es aber wahrscheinlich meistens mit dicken Socken und einem Buch/E-Reader stylen, das ist eher mein Alltags-Stil. :)

Ich bin jedenfalls ganz beglückt, daß ich einen Nähplan verwirklicht habe und das auch noch erfolgreich! Da ist dieses verrückte Aprilwetter doch wenigstens für etwas gut gewesen. Beim MeMadeMittwoch gibt es heute noch viel mehr erfolgreich umgesetzte Nähpläne und ich freue mich schon, die gleich alle anzusehen. In einem sehr kuscheligen Kleid. :)





3. März 2021

MMM - März: Der Marlo-Sweater

 Es ist März, es ist MeMadeMittwoch (Yeah!) und ich präsentiere euch mutig den Marlo-Sweater:

Der Schnitt ist von True Bias und ziemlich aktuell -ich bin selber noch ganz erstaunt, daß ich ihn jetzt schon genäht habe- und kommt mit einer cropped- und einer langen Version, letztere dann auch mit Taschen. Wie unschwer zu erkennen ist, habe ich mich hier für die kurze Version entschieden. Ansonsten gibt es Bündchen an allen Kanten und überschnittene Schultern. Die Bündchen müssen logischerweise elastisch sein, aber für den Körper sind auch unelastische Stoffe möglich. Das könnte interessant sein, ich überlege schon, ob ich mal eine Viskosewebware-Version probiere und ob das dann in Richtung Blouson ginge...?


Der Schnitt ist sehr liebevoll gemacht, es gibt zwei alternative Schnittteile für das Halsbündchen ("neckband"), je nachdem, wie dehnbar der Stoff ist. Auch werden in der Anleitung zwei verschiedene Verarbeitungsmöglichkeiten für das Halsbündchen beschrieben- einmal einfach und einmal aufwändig. Ich war hier faul und habe die einfache Variante gewählt (längs falten und gedehnt mit der Overlock annähen). Schöner wäre natürlich die Version ohne sichtbare Naht innen, ich bin mir aber auch nicht sicher, ob das bei diesem sehr dicken Strickstoff gut funktioniert hätte.


Was noch fehlt sind die Knöpfe und die Knopflöcher natürlich auch. Im Schnitt sind drei große Knöpfe vorgesehen und das passt auch gut zum Stil dieser Strickjacke, nur gab mein Vorrat da nichts passendes her. Und farblich passende Knöpfe online zu kaufen finde ich wirklich herausfordernd. Ich trage sie aber auch ohne Knöpfe schon gerne, man kann sich sehr gut darin einwickeln...


Vernäht habe ich hier einen sehr voluminösen wasserblauen Wollstrick aus meinem Bestand, den ich für so ein kurzes Oversized-Jäckchen ganz passend fand. Allerdings ist er auch ziemlich sperrig... aus einem Stoff mit etwas weniger Stand würde die Jacke sicher etwas schmeichelnder fallen.  Dafür ist mir heute beim Lebensmitteleinkauf aufgefallen, dass die Jacke farblich perfekt zur OP-Maske passt. Da Masken nähen passend zur Kleidung nicht mehr möglich ist, muss man halt jetzt die Kleidung passend zur Maske nähen. :D

Geändert habe ich übrigens nichts am Schnitt, die Größe habe ich nach der Körpermaßtabelle ausgewählt, das kam gut hin. Einen zweiten Sweater würde ich aus einem weicheren Strick nähen und eventuell ein paar Zentimeter kürzen. Ich glaube, eigentlich ist er nämlich kürzer gedacht, als er bei mir ausfällt, allerdings bin ich nicht so groß und habe auch noch einen eher kurzen Oberkörper.

Alles in allem bin ich ganz glücklich mit meinem Jäckchen nur die Fotos fand ich heute schwierig: der Garten gibt noch keinen vernünftigen Hintergrund her, die Sonne war irgendwie auch immer an der falschen Stelle und der große Sohn guckte ziemlich irritiert zu, was seine Mutter da vor dem Stativ veranstaltete... Mütter können ja SO peinlich sein! :)

Hier geht es zurück zum MMM, da gibt es noch viel mehr Cooles, Schönes, Selbstgenähtes, Inspirierendes und nette Menschen noch obendrein! Danke fürs Herschauen.



3. Februar 2021

MMM - Februar: Die Morgan-Jeans

 Yeah! Ich habe es tatsächlich geschafft, die erste Jeans fertig zu nähen und sie passt sogar! Es ist die Morgan-Jeans von Closet-Core-Patterns und begonnen hatte ich sie vor zwei oder drei Jahren.

Damals hatte ich die Größe nach meinen üblichen Maßen nach der Größentabelle gewählt, brav alles zusammengeheftet und anprobiert - und dann war alles soviel zu groß, daß ich gar nicht wusste, wo ich mit dem Anpassen hätte anfangen sollen. Das lag aber gar nicht am Schnitt, sondern daran, daß ich damals krankheitsbedingt Gewicht verloren hatte und meine Maße deswegen nicht denen entsprachen, die ich "immer" habe. Ich habe daraus gelernt, daß es sich gerade bei Hosen lohnt, sich vorher noch mal auszumessen...

Die geheftete Jeans lag dann Ewigkeiten vorwurfsvoll im Nähzimmer herum, bis ich sie kürzlich doch noch mal anprobierte und feststellte: bis auf ein paar Kleinigkeiten passt sie jetzt wirklich gut! (Hosenanpassung durch Gewichtszunahme! :D) Ich musste lediglich am Hohlkreuz ordentlich Stoff wegnehmen und die Hosenbeine an den Waden etwas weiter machen. 


Ganz motiviert habe ich sie daraufhin fertig genäht und sie passt tatsächlich! (was mich immer noch ein bißchen erstaunt) Zwar nicht perfekt, aber schon ziemlich gut und besser als vieles, was ich im Laufe der Jahre an Hosen gekauft habe.


Beim nächsten Exemplar würde ich die Änderungen gleich am Schnittmuster vornehmen und außerdem die Taschenbeutel etwas tiefer zuschneiden. Nachdem ich die Jeans jetzt ein paar Tage getragen habe, würde ich auch auf jeden Fall den Bund komplett mit Einlage verstärken. Ich habe tatsächlich unterschätzt, wie sehr ein eigentlich undehnbarer Jeansstoff noch nachgibt. Auch insgesamt ist die Hose durch das Tragen noch etwas weiter geworden. Vielleicht kann man das auch auf den Bildern erkennen: die Bilder mit der weißen Jerseybluse sind direkt nach Fertigstellung entstanden, die Bilder mit der blauen Tunika heute, nachdem ich die Jeans mehrere Tage getragen habe.


Irgendwie hatte ich immer Angst vorm Hosennähen. Aber tatsächlich war das Nähen der Morgan gar nicht schlimm. Die Anleitung ist wirklich gut und sehr genau. Außerdem habe ich festgestellt, daß ich Topstitching an Jeans sehr befriedigend finde. Ich empfehle Jeansnadel, Topstitchinggarn und normales Nähgarn als Unterfaden.

Ich bin jetzt jedenfalls sehr motiviert, meine übrigen gesammelten Hosenschnittmuster auch mal zu nähen.

Die weiße Bluse ist übrigens die Jerseybluse "Leanna" von lillesol und pelle und die Tunika ist ein verlängertes Shirt Plantain von Deer ans Doe aus einem Hamburger-Liebe-Strickjaquard. Nach dem Dauerregen der letzten Tage hier, schien mir eine Regentropfentunika ganz passend... 
 Beide Schnitte haben sich bei mir bewährt. Ich finde sie bequem und gemütlich und ich nähe sie gern und öfter.

Neue und bewährte Schnitte gibt es heute sicherlich auch beim MMM, ich freue mich schon aufs Gucken.


6. Januar 2021

MMM-Januar: Rückblick aufs Nähjahr 2020

 Ich musste erstmal gucken, was ich letztes Jahr eigentlich so alles genäht habe. Und dann war ich oft verwundert: Was? Das habe ich erst dieses Jahr genäht? Ich denke, das ist wohl ein gutes Zeichen, wenn Kleidung bereits so oft getragen wurde, dass es mir vorkommt, als hätte ich sie schon sehr lange.

Weil es mir schwerfällt, das eine Lieblingsstück des Jahres zu küren, gibt es hier drei: eines für den Sommer, eines für den Winter und eines für Frühling/Herbst.

Mein Sommer-Lieblingsstück des Jahres ist definitiv mein Zadie-Jumpsuit von Paper Theory Patterns aus Ramie:

Der ist so schön luftig und bequem und trotzdem angezogen. Und wann immer ein Sommerkleid, aus welchen Gründen auch immer, nicht wirklich passend war, war Zadie eine gute Alternative. Vielleicht nähe ich mir dieses Jahr noch eine in einer anderen Farbe.

Mein Winter-Lieblingstück ist mein Ninja-Kleid von Stokx aus Strickjaquard:

So schön warm und kuschelig und bequem- und trotzdem schicker als eine Jogginghose. Ich habe es in diesem Winter schon oft getragen. Ich nähte es zwei Nummern kleiner und musste tatsächlich nichts ändern, außer den Saumlängen.

Mein Übergangszeit-Lieblingsstück ist etwas ganz banales, nämlich ein Birgitte-Basic-Tee von Maria Denmark aus einem Jaquard-Strick von Hamburger Liebe aus einer älteren Kollektion:

Durch den Strickjaquard ist es ein bisschen wärmer als ein normales Langarmshirt und außerdem hat es den perfekten Rosaton, der glücklich macht, aber nicht kitschig ist und schön weich ist es auch noch... ich habe es dieses Jahr wirklich viel getragen!

Daran schließt sich nahtlos mein Nähfail des Jahres an- ich wollte diesen Näherfolg replizieren: gleicher Schnitt, wieder ein Baumwoll-Strick-Jaquard, diesmal allerdings von Lillestoff (aber auch dieser schon älter):

Eher ein "Oversize-Pulli", der hinten und vorne nicht passt. Er wurde schon beim Nähen immer größer und beim Tragen dann nochmal... Wie man sieht, ist Stoffqualität ganz entscheidend für die Passform!  Ich versuche noch, den Pulli durch wiederholtes heißes Waschen zu schrumpfen, aber wahrscheinlich werde ich ihn entsorgen müssen... schade um den eigentlich schönen Stoff.

Das Schnittmuster, über das ich mich dieses Jahr am meisten gefreut habe, war die Jerseybluse Leanna* von Lillesol und Pelle:



Ich war schon lange auf der Suche, nach einem Schnittmuster für eine Jerseybluse, aber irgendwie sind die selten. Jedenfalls habe ich mir gleich drei genäht und arbeite gerade an einer vierten, diesmal schlicht weiß. Wahrscheinlich werdet ihr die dann bei den Lieblingsstücken 2021 sehen. :)
*(den Schnitt habe ich ausnahmsweise nicht selbst gekauft, sondern beim Probenähen im Spätsommer bekommen)

Kurz vorstellen möchte ich auch noch drei Kleidungsstücke von 2020, die ich viel und gerne trage, die es aber bisher noch nicht auf den Blog geschafft haben:

-ein zur Tunika verlängertes Shirt Plantain von Deer and Doe:

Ich brauche definitiv noch ein oder zwei davon!

-ein Basic-Shirt von lillesol und pelle, daß ich im Rahmen der diesjährigen Schnittzeljagd aus einem kräftigen Schurwollstrick nähte und als Pullunder trage: 

Unerwarteterweise ein voller Erfolg! Ich habe den gleichen Stoff noch in dunkelbraun und überlege, ob ich mir daraus noch ein zweites Exemplar nähe.

-der Westigan von lillesol und pelle aus rehbraunem Sweat (ich glaube, es ist Eike von Swafing)

Ich nähte ihn kurz vor Weihnachten und fragte mich, warum der Schnitt bereits seit über zwei Jahren ungenäht auf meinem Rechner schlummerte, denn er ist wirklich schnell genäht. Die Taschen habe ich selber gezeichnet, weil mir die aufgesetzten Taschen vom Schnitt nicht gefielen. 

Ansonsten erinnert er mich etwas an Wiksten-Haori, nur für dehnbare Stoffe. Ich werde ihn definitiv nochmal in der kurzen Version nähen und auch nochmal aus Strick. Stoff habe ich schon gekauft...

Für 2021 habe ich mir vorgenommen, Hosen zu nähen und Jacken und mindestens einen Mantel. Und langweilige Basic-Langarm-Shirts, die fehlen mir nämlich. Mal sehen, was ich davon schaffen werde.

Hier geht's zum ersten MMM des neuen Jahres mit Lieblingsstücken und neuen Werken. Ich freue mich! :)