4. August 2021

MMM im August: Die Zero-Waste-Hose

 Im Juni nähte ich mir in der Annahme, wir bekämen einen sommerlichen Sommer, eine Sommerhose aus einem Leinenmischgewebe. Sie begleitete mich auch in den Urlaub und war mit mir an der Ostsee und an der Elbe, wo ich sie immerhin einmal getragen habe. Ein zweites Mal noch, als wir gerade wieder zu Hause waren. Seit dem friere ich tendenziell und habe schon mal meinen Vorrat an Wollstoffen gesichtet... Alternativ wäre eine Regenjacke allerdings auch gerade ein passendes Nähprojekt. Mal sehen... Ich tue heute aber mal so, als wäre SOMMER und zeige euch die Hose:

Die Hose ist an sich nicht sehr spektakulär: Gerade geschnittenes Bein, Bund mit Gummizug und aufgesetzte Taschen. Dafür ist der Schnitt dazu spannend: die Tyler Trousers von Janet Celeste, die ich hier genäht habe, ist nämlich ein Zero-Waste Schnitt. Es gibt nur ein Schnittteil und zwar dieses:

Das ist gleichzeitig der Ausschnitt für die Schrittkurve und die aufgesetzten Taschen. Ansonsten gibt es die Maße für ein Rechteck und das Maß, wo das Schnittteil auf diesem Rechteck aufgelegt wird (in doppelter Stofflage). Dafür gibt es eine Tabelle, die nach dem Hüftmaß geht. Die Hose hat dann weder einen Innenbeinnaht, noch Seitennähte, sondern eine Naht auf dem rückwärtigen Bein.

Das klingt jetzt womöglich komplizierter, als es ist, aber die Anleitung ist sehr klar und lässt wirklich keine Fragen offen. Auch mögliche Anpassungen werden darin erklärt. Bei mir passt die Hose auf Anhieb ziemlich gut, sie ist nur im Bereich vom Po und Oberschenkeln einen Tick zu eng. Das bin ich aber selber schuld: In der Anleitung steht ganz klar, dass man eine Größe wählen soll, bei der das angegebene Hüftmaß des fertigen Kleidungsstück mindestens 5 cm größer ist, als das Körpermaß. Ich dachte aber, 3 cm reichen auch... nun, haltet euch in dem Punkt lieber an die Anleitung! Mache ich bei der nächsten Tyler Trousers jedenfalls auch. Was ich übrigens auch an der Hose mag, ist die Tatsache, dass die Taschen so tief sind, dass mein Handy komplett hineinpasst und garantiert nicht versehentlich herausfallen kann.

Genäht ist die Hose dann ziemlich flott und unkompliziert. Je nach Hüftmaß braucht man einen Stoff mit Überbreite (1,50 oder 1,60 m, funktioniert bis zu einem Hüftmaß von 107 cm), aber dann ist es tatsächlich nahezu Zero-Waste und man kann aus 1,03 - 1,08 m Stoff eine komplette Hose nähen.

Ich finde das total faszinierend. Und ertappe mich dabei, wie ich jetzt bei potentiellen Hosenstoffen immer als erstes auf die Stoffbreite gucke...
Das Shirt ist übrigens das Lark Tee von Grainline und ich finde, es hat den schönsten U-Boot-Ausschnitt von allen U-Boot-Shirts, die ich bisher probiert habe. Könnte sein, dass ich davon auch noch ein oder zwei nähen muss. :)

Für Sommerhosen finde ich den Schnitt der Tyler Trousers sehr genial. Vielleicht probiere ich aber auch noch eine Herbstversion aus einem dünnen Wollstoff. Würde auch gerade zu unserem aktuellen Wetter passen...

Ich bin nun gespannt, wie sommerlich es beim heutigen MMM zugeht!


10 Kommentare:

  1. :-) das ist ja eine witzige Hosenanleitung.... und passt auch noch!
    LG
    Christine

    AntwortenLöschen
  2. ui das gefällt mir gut, zero waist und der Schnitt. Leidr komme ich d mit meiner Hüfte nicht rein.

    AntwortenLöschen
  3. Na das ist ja ein "schmales" Schnittmuster. Es scheint offensichtlich zu funktionieren, genial. Sowohl Hose als auch Shirt gefallen mir sehr gut. Hoffentlich kehrt der Sommer zurück.
    LG Birgit

    AntwortenLöschen
  4. Spannender Schnitt. Danke fürs Teilen. Ich drücke dir die Daumen, dass der Sommer zurück kommt und du das Outfit ausgiebig tragen kannst. Es ist nämlich sehr schön. Liebe Grüße Manuela

    AntwortenLöschen
  5. Die Kombi aus weiter Hose und Ringelshirt finde ich ja immer unschlagbar und in deiner maritimen Variante besonders schön. Der Hosenschnitt ist ja wirklich spannend. Ich weiß ja nicht ob mein Forschergeist da über die Skepsis gesiegt hätte.
    LG Malou

    AntwortenLöschen
  6. Unglaublich und sehr interessant dieser Hosenschnitt! Gruss me3ko

    AntwortenLöschen
  7. Ein sehr interessanter Schnitt, danke dass du es so gut erklärt hast. Dein Outfit sieht toll aus.

    LG, Heike

    AntwortenLöschen
  8. Huie, wie spannend, ich musste eben kurz nachdenken, aber als ich es verstanden hatte bin ich begeistert, dass wirklich nichts von dem Stoff übrig bleibt. Wer kann sich denn so was geniales ausdenken?. Der maritime Look gefällt mir sehr! LG Sarah

    AntwortenLöschen
  9. Die Naht auf dem hinteren Hosenbein finde ich faszinierend - das haben einige Schnitt von Vogue als Designelement und hier ist es quasi die Voraussetzung dafür dass der Schnitt funktioniert. Die Hose schaut klasse an Dir aus! LG Kuestensocke

    AntwortenLöschen
  10. Krasser Schnitt, Deine Hose. Liest sich superspannend und macht neugierig. Die Hose schaut nämlich sehr cool aus mit den Nähten hinten und den lässingen Taschen. Die Stoffwahl ist perfekt und das Ringelshirt dazu die ideale Ergänzung. Maritimer Lieblingslook - würde ich sagen.
    Liebe Grüße von Ina

    AntwortenLöschen

Vielen Dank für deinen Kommentar!
Mit Abschicken des Kommentars erklärst du dich einverstanden, dass deine Angaben zu Name, Email, ggf. Homepage und die Nachricht selber gespeichert werden. Kommentare können auch anonym verfasst werden. Blogspot erfasst außerdem die IP-Adresse sowie Datum und Uhrzeit des Kommentars.
Der Kommentar kann jederzeit wieder gelöscht werden oder du kannst ihn durch mich entfernen lassen.
Mit dem Absenden deines Kommentars bestätigst du, dass du meine Datenschutzerklärung sowie die Datenschutzerklärung von Google https://policies.google.com/privacy?hl=de gelesen hast und sie akzeptierst.

Ich behalte mir vor, Kommentare zu löschen, insbesondere wenn sie Links zu unbekannten Seiten und Werbung enthalten.