23. Oktober 2020

Der Mantel-Sew-Along: Start

 Schon lange fehlt mir ein Wintermantel in meiner Garderobe, den ich über Kleider oder Röcken tragen kann und der warm hält. Eigentlich könnte ich nämlich gerade in Sweatkleidern wohnen, nur habe ich da immer das Gefühl ich könnte das Haus nicht verlassen, weil ich kein kompatibles Darüber habe. Mein (vor Jahren gekaufter) Daunen-Anorak hält zwar schön warm, sieht aber zum Rock getragen sehr seltsam aus. Deswegen habe ich mich sehr gefreut, daß dieses Jahr ein Mantel-Sew-Along bei Anke stattfindet (Danke!), denn zusammen nähen macht ja nicht nur mehr Spaß, es erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, daß ich mit dem Projekt auch wirklich anfange UND es möglicherweise auch zu Ende bringe.

Meine bisherige Mantel-Näh-Bilanz sieht so aus, daß ich hier seit Jahren einen angefangenen Wollmantel nach einem Burda-Schnitt liegen habe, bei dem ich mir nicht mehr so sicher bin, ob ich das richtige Zwischenfutter gewählt habe. Deswegen bin ich da immer noch unschlüssig, wie ich da weiter machen soll...weiternähen? Zwischenfutter raustrennen? Oder irgendwie ganz anders?

Außerdem habe ich vor zwei (?) Jahren erfolgreich einen Stadtmantel aus dunkelbraunem Wollwalk genäht, den ich sehr gerne mag und auch trage. Allerdings ist er durch den Walk eher ein Herbstmantel und hält im Winter, wenn es wirklich kalt ist, einfach nicht warm genug.

Stadtmantel

Für dieses Mantelprojekt habe ich mir die letzten Wochen schon Gedanken gemacht und viele Mantelschnitte angesehen. Mein Mantel soll

  • eine Taillierung haben und ausgestellt sein
  • etwa knielang sein
  • genug Raum für ein warmes Futter haben
  • Taschen! ich brauche auf jeden Fall Taschen
  • eine verständliche Nähanleitung haben 




Ich habe mich schon für ein Modell entschieden und möchte "Tsubaki" von Waffle Patterns nähen. Der Schnitt ist erst Anfang des Jahres herausgekommen und noch nicht besonders oft genäht worden. Allerdings haben schon viele sehr gute Erfahrungen mit anderen Jacken- und Mantelschnitten von Waffle-Patterns gemacht und loben insbesondere die guten Anleitungen.
Einen blauen Mantelflausch (70% Wolle, 20% Polyamid, 10%Kaschmir) habe ich schon hier liegen. Als Zwischenfutter habe ich ein dünnes Vlies von Meida bestellt und hoffe, den Mantel damit etwas wärmer und vor allem winddichter zu bekommen. Was das Futter angeht, bin ich noch unentschlossen.  Flutschfutter? Fleece? Teddy? Flanell? Kunstfell? Falls ihr da irgendwelche Tipps, Erfahrungen oder Empfehlungen habt: immer her damit!

Wo ich auch noch etwas unentschlossen bin ist die Frage, ob ich den Mantel lieber mit Kapuze oder mit Kragen nähen soll. Beide Optionen sind im Schnitt enthalten. Den Kragen finde ich eigentlich schöner, die Kapuze ist aber praktischer... mal sehen.

Schaut auf jeden Fall mal hier herüber zum Inspirationspost. Anke hat tolle Mantelschnitte zusammengetragen! Aber Vorsicht: man möchte sofort mindestens drei Mäntel nähen.



7. Oktober 2020

Der Oktober-MMM

 Heute zeige ich euch ein Langzeitprojekt, aber eines, das eigentlich ganz simpel ist. Es begab sich nämlich so, dass ich letztes Jahr als Zweit-Weihnachtskleid ein Lark-Tee-Dress von Grainline aus flaschengrünem Courtelle-Jersey von "Stoff und Stil" zuschnitt. Bis Weihnachten habe ich es natürlich nicht mehr geschafft, aber ich nähte es im Januar zusammen. 


Nach einer ersten Anprobe habe ich es noch dramatisch gekürzt und dann lag es erstmal. Und lag. Den Sommer über nahm ich es immer mal wieder in die Hand, denn mein Problem mit dem Kleid war, was ich mit dem Ausschnitt machen sollte. Ursprünglich hatte ich es mit einem Turtelneck-Ausschnitt geplant, allerdings ist das, was beim Lark-Tee-Dress Turtleneck heißt, eher ein Rollkragen. Das hätte sicher auch nicht schlecht ausgesehen, allerdings kann ich nichts anliegendes am Hals ertragen.


Gestern hatte ich mir dann überlegt, dass ich den Halssauschnitt mit einem Beleg und einem kleinen Dreieck in der vorderen Mitte verarbeiten könnte. Heute habe ich das ausprobiert-- und es war eher nichts (um es positiv auszudrücken). Daher habe ich alles großzügig abgeschnitten und einfach ein schmales Bündchen angenäht und tatsächlich gefällt mir das jetzt sehr gut. Manchmal sind die einfachsten Lösungen doch die besten!


Zum Schnitt kann ich gar nicht soviel sagen. Das Lark-Tee ist ein Baukasten-Schnitt von Grainline und es gibt auch eine Erweiterung als Kleid. Ich habe hier das ausgestellte Rockteil und die langen Ärmel gewählt. Meine Ausschnittform ist ja eher experimentell, aber eigentlich stehen sechs verschiedene Ausschnittformen zur Verfügung. Außer der Länge habe ich nichts geändert, ich finde die Passform gut.


Ich kann mir weitere Lark-Tee-Dresses gut vorstellen, ich mag nämlich diese schlichten Shirtkleider. Beim Lark-Dress gefällt mir, das es keine Taillennaht gibt, sondern das Rockteil direkt angeschnitten wird. Auch Shirts nach dem Lark-Tee-Schnitt werde ich sicherlich noch ausprobieren. Das einzige, was mich an dem Schnittmuster gestört hat, war, dass es eine wahre Papierschlacht war, denn es gibt leider keine Übersicht (ich habe die E-Book-Version). Daher muss man alle vier Ärmelvarianten ausdrucken, auch wenn man nur eine braucht. Und beide Rockteile... usw.


Ich freue mich aber, dass ich dieses Ufo jetzt endlich fertig habe und ich jetzt, wo das Herbstwetter beginnt, ein neues kuscheliges Alltagskleid habe. Und mit ein bißchen Schmuck und Glitzer ist es sicherlich auch weihnachtsgeeignet. 

Außerdem freue ich mich, dass heute MeMadeMittwoch ist, das ist jeden Monat immer fast wie Weihnachten! :)