5. Februar 2020

Der Februar-MMM

Ich bin etwas spät dran heute zum MMM, aber immerhin habe ich ihn nicht wieder verpasst, wie die letzten beiden Monate. Wegen des spät-dran-seins gibt es leider auch nur olle Kunstlichtfotos (ich habe sie etwas aufgehellt und einen Weißabgleich gemacht, um das schlimmste zu verhindern), aber um es positiv zu sehen: ich habe im Januar tatsächlich, trotz eines ausgeprägten Jahresanfangs-Nähtiefs das Weihnachtskleid fertig genäht (ok, es fehlte auch nur noch der Saum) und kann euch hier jetzt endlich das MERIDIAN DRESS von Papercut-Pattern präsentieren:


Beim Meridian Dress handelt es sich laut Produktbeschreibung um ein "elegantes Ganzjahres-Statement-Kleid". Die Eleganz müsst ihr selber beurteilen. ;) Das Statement-Feature besteht darin, daß am Oberteil zwei lange Schläuche sind, die in der Taille gewickelt und am Rücken gebunden werden sollen. Da ich die Bänder rückwärtig gebunden nicht sehr elegant fand, habe ich sie sozusagen doppelt gewickelt und vorne mit einem Mini-Knoten geschlossen. Das gefiel mir besser und die Länge der Bänder reicht dafür gerade noch so.

ungewickelt

einfach gewickelt

vorne gebunden
 Der Schnitt ist für Webware ausgelegt. Ich habe hier einen dünnen Karo-Baumwollstoff gewählt, nicht nur, weil ich so dunkle Karostoffe für Weihnachten passend fand, sondern auch, weil man an Karostoffen den Fadenlauf gut erkennen kann. Und bei diesen seltsam geformten Oberteil-Schnittteilen interessierte mich, wie da am fertigen Kleid der Fadenlauf verlaufen würde.


Wie man auf dem Bild schön erkennen kann, verläuft die vordere Mitte gerade im Fadenlauf, an den Seiten ist der Fadenlauf dagegen diagonal. Tatsächlich finde ich das Meridian Dress für ein Webwarekleid ziemlich bequem. Arme heben geht gut und auch große Schritte sind kein Problem.


Die Anleitung ist übrigens wirklich gut und enthält auch Anweisungen zum bügeln und versäubern, was ich gerade bei solchen etwas ungewöhnlicheren Schnitten sehr angenehm finde. Das Kleid ist, obwohl es kompliziert aussieht, wirklich nicht schwer zu nähen.
Die beiden angeschnittenen Bänder werden erst zu Schläuchen geschlossen, dann werden die beiden oberen Vorderteile an der vorderen Mitte zusammengenäht. Der Rest näht sich dann wie bei jedem gewöhnlichen Kleid auch. Geschlossen wird das Kleid auf der Rückseite mit einem nahtverdecktem Reißverschluss und einem Knopf.


Der Reißverschluss reicht hoch genug, um den BH so gerade zu verdecken, aber nicht hoch genug für ein Unterhemd. Da ich im Winter sehr zum Frieren neige, würde ich bei einer weiteren Winterversion auf jeden Fall den Reißverschluss mindestens 3 cm höher setzen oder gleich einen längeren Reißverschluss, der bis zum Halsausschnitt reicht, wählen. Dann würde man sich auch den Knopf sparen.


Das andere, was mich an dem Kleid ein bißchen irritiert, sind die Falten am vorderen und hinteren Rockteil. Die springen bei mir nämlich irgendwie sehr seltsam auf. Ich könnte mir allerdings vorstellen, daß das bei einem weicheren und fließenderen Stoff besser ausfällt.


Geändert habe ich an dem Schnitt nichts, außer das ich die Länge etwas gekürzt habe. Ich habe nach Maßtabelle Gr. S zugeschnitten und das hat auf Anhieb gepasst.
Der Rock hat übrigens einen gerade Saumabschluß, d.h. der Schnitt ist auch für Bordürenstoffe gut geeignet. Vielleicht nähe ich mir noch eine Sommerversion von dem Kleid aus einem weicheren Stoff (mit Bordüre?), immerhin brauche ich dieses Jahr noch ein hinreichend elegantes Patentantenkleid für eine Erstkommunion. :)
Ob sonst schon jemand Sommernähpläne hat? Wer es herausfinden möchte, der möge bitte hier klicken, um zum Februar-Treffen des MeMadeMittwoch zu kommen. Ich bin gespannt.