Aber am Anfang der Ferien nähte ich, wie ich dachte etwas antizyklisch, eine Softshelljacke, die ich wegen besagter Regenschauer diesen Sommer aber schon oft getragen habe. Wer mir auf Instagram folgt, hat die Jacke zwar schon gesehen, aber da ich auf dieses Nähwerk schon etwas stolz bin, zeige ich sie hier nochmal ausführlich.
Das Schnittmuster ist die Lillesol-women No. 21 Softshelljacke von lillesol & pelle. Ich hatte mir das Schnittmuster vor Ewigkeiten mal bei einer 2 EUR Aktion gekauft und dann, wie so oft, nicht genäht. Letztes Jahr fuhren wir im Urlaub nach Dänemark und ich war der Meinung, daß ich für diesen Urlaub sehr dringend eine Softshelljacke brauche. Ich habe gründlich recherchiert, den schönsten Softshell von allen gekauft und auch gleich das restliche Material dafür, das Schnittmuster zusammengeklebt und sogar alles zugeschnitten. Das Nähen habe ich dann aber in den ganzen Urlaubsvorbereitungen nicht mehr geschafft. Immerhin war ich so klug, die zugeschnittenen Teil UND die Reißverschlüsse UND die Nähanleitung in einem Projektkistchen zu lagern, so daß ich immerhin alles beisammen hatte, als ich es nun gut ein Jahr später doch noch genäht habe.
Das Nähen selber ging dann weitgehend problemlos, alle Teile passten (nachdem ich sie wieder identifiziert hatte) zusammen und die Anleitung hat auch prima funktioniert. Nur das Kapuzenmittelteil musste ich nochmal neu zuschneiden, weil ich es aus irgendeinem Grund erst nicht im Bruch zugeschnitten hatte. Glücklicherweise hatte ich die Zuschnittreste noch aufbewahrt (und wiedergefunden) und sie haben dafür noch gereicht.
Weil der Softshell auf der Innenseite doch sehr SEHR leuchtend Neongelb ist, habe ich die Kapuze mit einem dünnen dunkelblauen Baumwoll-Interlock gefüttert. Das ist zwar im Schnitt nicht vorgesehen, aber durch die Belege am Halsausschnitt und an der Kapuze kein Problem.
Das Schnittmuster bietet mehrere Möglichkeiten, von einer ganz einfachen schlichten Jacke bis zu einem Modell mit diversen Extras. Ich habe mich hier für einen Mittelweg entschieden und zwar die Reißverschluss-Taschen und den Windschutz am Jackenreißverschluss genäht, aber den Tunnelzug mit Gummikordel an der Kapuze weggelassen, denn ehrlich gesagt nutze ich den sowieso nicht gerne.
Der Softshell ließ sich wirklich gut nähen, auch mit einer normalen Nadel. Nur an den Stellen, wo wirklich SEHR viele Lagen Softshell aufeinandertrafen, stieß meine Nähmaschine an ihre Grenzen und ich musste da öfter mit dem Handrad nähen. Das hat aber zum Glück gut funktioniert. In der Anleitung wird auf dieses Problem auch extra hingewiesen. Falls ich die Jacke nochmal nähen sollte, würde ich deswegen vielleicht doch auf den Reißverschlussuntertritt verzichten.
Abgesehen davon finde ich den Schnitt aber wirklich prima und die Jacke sowieso. Hab ich schon erwähnt, daß ich ein bißchen stolz auf diese Jacke bin? :) Ich weiß eigentlich gar nicht so genau warum, denn eigentlich war sie nicht schwer zu nähen. Die Reißverschlusstaschen liegen übrigens in den Teilungsnähten und sind dadurch auch nicht schwierig, machen aber viel her, wie ich finde. Leider habe ich die Taschenreißverschlüsse nicht im gleichen Blauton wie den Jackenreißverschluss bekommen, aber wahrscheinlich fällt das außer mir sowieso keinem auf...
Alles in allem bin ich ziemlich glücklich mit meiner Softshelljacke und werde die im Herbst bestimmt viel tragen. Heute ist sie mir allerdings zu warm, denn heute ist es sogar bei uns hochsommerlich.
Für mehr Realität und so habe ich noch schnell ein Foto gemacht und zeige noch kurz ein sehr altes und sehr bewährtes Jerseykleid nach dem Schnitt von Rosa P. aus ihrem ersten Buch (Ein Schnitt, vier Styles), das ich heute trage:
Eigentlich was das das Probekleid für den Schnitt, ich trage es aber viel öfter, als die Nachfolger aus den Lieblingsstoffen. Manchmal ist es schon komisch...
Und was tragt ihr heute so? Probe- oder Lieblingskleider? Ich gehe mal zum MMM rüber und gucken.