7. Juni 2017

MMM: Streifen

Der MeMadeMittwoch ist heute gestreift. Und da ich mir für den Sommerurlaub sowieso noch ein Ringelshirt nähen wollte und den Jersey dafür auch schon gekauft hatte, habe ich das Motto zum Anlass genommen, das heute einfach mal zu machen.


Ihr dürft jetzt raten, wohin wir in den Urlaub fahren... ;)

Normalerweise säume ich Shirts immer mit dem genähten Zickzackstich, aber hier fand ich die genähte Welle thematisch passender.


Der Schnitt ist "Leona" von farbenmix, den habe ich schon lange, aber bisher nie genäht. Für einen Raglanschnitt sitzt er ganz gut, nur der Ausschnitt steht hinten manchmal etwas ab, da brauche ich wohl etwas weniger Stoff. In der Länge habe ich es um gut 10 cm gekürzt.


Von vorne sieht es aus, wie gekauft. Das heißt, die Streifen an den Raglannähten treffen sowas von nicht aufeinander und das obwohl ich beim Zuschnitt extra darauf geachtet habe, daß an den Passzeichen auch die Streifen passen. Hinten hat es dafür wunderbar funktioniert... ich verstehe das noch nicht wirklich, aber egal. Ich mag das Shirt auch so.


Und an den Seitennähten passen die Streifen perfekt. Jawohl! Das müsst ihr mir jetzt allerdings glauben, ich habe nämlich versäumt, davon ein Foto zu machen.

hier kann man das immerhin erahnen

Ansonsten gibt es nicht viel dazu zu sagen, ein Shirt ist halt ein Shirt. Was ich bei Streifenshirts allerdings immer genieße, ist, daß man so einfach ganz wunderbar gleichmäßige und gerade Säume hinbekommt. Ihr versteht das vielleicht...


Ich gehe jetzt mal auf Streifzug beim MMM und gucke, was man aus Streifen sonst noch so machen kann. Kommt jemand mit?

17. Mai 2017

MMM: Sommerkleid!

Im Sommer trage ich ja bekanntermaßen am allerliebsten luftige Jerseykleider und da der Sommer dieses Jahr auf einen Mittwoch fällt, kann ich euch also guten Gewissens eines meiner Lieblingsexemplare zeigen.


Wie unschwer zu erkennen, handelt es sich um "Ajaccio" von der Schnittquelle. Ein sehr bewährter Schnitt.


Einziges Problem: Hier liegen noch zwei drei zugeschnittene Ajaccios, aber im Kleiderschrank ist kein Platz mehr auf der Kleiderstange...
Kann man Jerseykleider liegend lagern?


Mehr bewährte und neue Sommerkleidung gibt es heute beim MMM.

14. Mai 2017

Vom Laufsteg in den Kleiderschrank: Finale der zweiten Runde

Leider bin ich nicht fertig geworden. Aus Gründen...
Erst habe ich mich ewig nicht zwischen den beiden Kleidern entscheiden können, was im Nachhinein total dämlich ist: denn wenn ich gleich mit dem einen Kleid angefangen hätte, hätte ich sehr wahrscheinlich auch noch Zeit für das zweite gehabt. Dann sah es nach der ersten Anprobe so kittelig aus, daß ich vorübergehend die Lust verloren habe. Und als ich wieder motiviert war, weiter zu nähen, bin ich krank geworden...
Ich zeige jetzt einfach meinen Zwischenstand und ergänze dann in den nächsten Tage Bilder vom fertigen Kleid. Im Moment glaube ich nämlich, das wird doch noch was.

Dieses Kleid wollte ich nähen:

Quelle: vogue.com

Dafür habe ich den Schnitt Nr. 109 aus der April-Burda von 2013 benutzt:


Er hatte die Abnäher aus den Armlöchern und die Minusschulter, die ich brauchte. Kragen und Halsausschnitt habe ich von einer Burda-Bluse genommen, die ich vor Ewigkeiten mal genäht habe. Da ich ja Shirts oder Pullis unter dem Kleid tragen möchte, habe ich die Armausschnitte etwas vertieft und dort auch in der Weite einen Zentimeter zugegeben, den ich allerdings nach der ersten Anprobe wieder weggenommen habe.


In die vordere Mitte habe ich den Reißverschluß eingenäht. Ich bin ganz glücklich, wie schön die Absteppung mit dem Jeansgarn herauskommt.


Was mich etwas ärgert ist, daß ich den Rock etwas stärker hätte ausstellen sollen. Ich hatte bei der Schnitterstellung noch darüber nachgedacht, keine Ahnung, warum ich es dann nicht gemacht habe. Leider lässt sich das im Nachhinein nicht mehr ändern.


Von der Rückseite des Originalkleides hatte ich kein Bild. Ich habe mich aber entschlossen, eine rückwärtiger Mittelnaht zu nähen, weil so die Anpassung fürs Hohlkreuz am einfachsten ist. Taillenabnäher schienen mir auch nicht zum Stil des Kleides zu passen. Da vorne so viele Taschen sind, hab ich hinten auch noch eine aufgesetzt. Von hinten gefällt mir das Kleid jetzt schon ganz gut.


Kragen, Taschen und Kappnähte wollen noch genäht werden, aber ich bin zuversichtlich, daß ich damit in den nächsten Tagen doch noch fertig werde. Auch die Linie der Armausschnitte werde ich wohl noch verändern müssen. Ich habe die Hoffnung, daß es dann auch weniger nach Kittel und mehr nach Kleid aussehen wird. Fotos folgen dann.

Auch wenn ich bisher ergebnislos bin, danke ich Monika und Yvonne für die Organisation von diesem schönen Sew-Along, der mir auch deswegen so gut gefällt, weil so viele kreative Kleidungsstücke dabei entstehen. Wie hier zu sehen.

3. Mai 2017

Motto-MMM: Blumen

Eigentlich hatte ich ja beabsichtigt, zum Blumen-MMM etwas aus meinen zahlreichen gehorteten gut abgelagerten Blumenstoffen zu nähen. Als Botanikerin mag ich Blumen ja schon von Berufs wegen und kann gut gemachten botanischen Stoffen nur schwer widerstehen. Nun war es die letzten Wochen aber hartnäckig so kalt, daß ich mich nicht überwinden konnte, dünnen Jersey oder leichte, durchscheinende Baumwolle zu vernähen und so gibt es hier leider nichts neues blumiges.

Aber es ist Mittwoch und dank des MeMadeMay, bei dem ich dieses Jahr erstmals teilnehme (auf Instagram unter 7schoen), trage ich etwas Selbstgenähtes und es sind sogar Rosen drauf. Also bin ich heute beim MMM mit etwas Altem:


Es handelt sich um den Schnitt "Lisa" von Farbenmix, hier aus einem Baumwollmix-Strick. Es ist eins von diesen Probestücken, die dann letztlich öfter getragen werden, als das Haupt-Modell... und ich glaube, er ist heute schon zum dritten Mal in dieser Mittwochsrunde. Bewährt also.


Schmale Obeteile zu bollerigen Hosen habe ich früher oft getragen. So ganz langsam ist die aktuelle Mode aber auch in meine Sehgewohnheiten eingesickert und irgendwie wirkt es nichts mehr ganz stimmig. Kann also gut sein, daß der Pulli heute dann doch seinen letzten Auftritt beim MMM hatte.

26. März 2017

Stoffspielereien: Shibori

Endlich bin ich mal wieder bei meiner Lieblingsaktion dabei, den Stoffspielereien.
Das Thema für diesen Monat lautete "Shibori", eine japanische Färbetechnik, bei der durch Falten, Wickeln oder Abbinden, die sogenannten Reservierungen, Muster auf den Stoff gebracht werden. Landläufig auch als Batik bekannt (wobei die strenggenommen mit Wachs funktioniert). Nun bin ich zwar ein Kind der Siebziger und mag Batik, habe aber tatsächlich noch nie in meinem Leben selbst gebatikt.
Da Shibori zu den Dingen gehört, die ich immer schon mal ausprobieren wollte, habe ich also diese Stoffspielereien zum Anlass genommen, mich etwas in die Materie einzulesen, mir ein Indigo-Kit zu bestellen und- loszulegen! (Ein Grund, warum ich diese Aktion so mag: man probiert tatsächlich mal etwas aus.)


Ich habe erst am Donnerstag und Freitag gefärbt und hatte noch keine Zeit, etwas von den gefärbten Stoffen zu verarbeiten. Aber es macht total Spaß! Ich musste mich nur bremsen, nicht unseren halben Haushalt blau-weiß zu färben... :)
Ich lasse jetzt einfach mal die Bilder sprechen, links ist immer der abgebundene Stoff, rechts, das  Ergebnis.


Baumwollstoff, um eine Schnur aufgerollt und gerafft. Das Ergebnis gefällt mir sehr, auch der Farbverlauf von Blau nach Weiß.
Als nächstes habe ich unsere Tischsets gefärbt und verschiedene Techniken ausprobiert:


Ziehharmonikafaltung und Klemmreservierung mit zwei Holzplättchen.


Freestyle-Shibori: aufgerollt und mit Schnur umwickelt. Gefällt mir!


Ziehharmonikafaltung, dann zu Dreiecken gefaltet. Klassischerweise klemmt man dann noch Holzdreiecke darüber, aber ich hatte keine. Das Ergebnis finde ich aber auch so schön.


Ne-maki shibori (Kringel). Einmal mit eingebundenen Steinchen (links unten und ganz rechts), einmal nur abgebunden (links oben und Mitte).


Kumo shibori (Spinnweben). Der Batik-Klassiker.


Ein T-Shirt musste sein. Ziehharmonikafaltung, aber ohne Holzplättchen.


Weil mir die Kringel so gut gefielen, habe ich die auch noch auf ein Stück weißen Baumwolljersey gebracht. Auf Jersey scheint die Farbe intensiver zu sein. Liegt vielleicht an den dünneren Fasern im Vergleich zu den eher groben Tischsets.

Laut Anleitung kann man die Indigoküpe mehrere Tage benutzen, also habe ich am nächsten Tag weitergemacht.


Ich habe ausprobiert, wie das Ganze wohl auf farbigem Stoff wirkt (und rosa ist bei meiner Tochter mittlerweile nicht mehr so gefragt, ein gute Gelegenheit, diese Stoffe cooler zu machen...) Mit dem linken Stoff bin ich nicht so zufrieden, ich denke darüber nach, ihn noch zusätzlich mit Holzstempeln zu bedrucken.


Dann habe ich mich doch noch an Nähreservierung gewagt. Ich habe mit Reihgarn und eher groben Vorstichen mehrere Reihen unregelmäßiger Wellen in einen dünnen Baumwolljersey genäht (der Stoff lag dabei im Bruch, also zweilagig) und anschließen gerafft und die Fäden zusammengebunden.
Das Ergebnis hatte ich mir allerdings klarer vorgestellt, da bin ich etwas enttäuscht. Vermutlich hätte ich die Raffung besser fixieren müssen.
Generell habe ich den Eindruck, daß Gummibänder besser funktionieren, als Schnüre, letztere sitzen oft nach dem Wässern weniger stramm.


Zu guter Letzt habe ich noch einen Rest Baumwollsatin einfach ziehharmonikaartig gefaltet und in regelmäßigen Abständen mit Gummibändern abgebunden. Dann habe ich den Stoff zwischen den Gummibändern etwas aufgefächert. Das Ergebnis gefällt mir unerwartet gut.

Alles in allem mag ich die Technik, man kann sehr viel ausprobieren und wenig falsch machen, es wird eigentlich immer schön. Und mir gefällt auch das Unerwartete und Unberechenbare daran. Der Zufall bringt oft schönere Muster, als wir sie uns ausdenken könnten.

Spannend ist auch die Färbung mit Indigo. Zuerst muß gewässert werden...


...dann erst darf der Stoff ins Färbebad. Die blaue Farbe entsteht allerdings erst durch Oxidation an der Luft, das ist jedes Mal ein bißchen wie Zauberei, wenn sich der Stoff von Gelbgrün zu Blau verfärbt.


Der Stoff oben ist bereits oxidiert, der unten kommt gerade frisch aus dem Farbbad.

Es macht sehr viel Spaß und ich werde das sicherlich noch öfter ausprobieren. Ich habe nach diesen ersten Versuchen gerade erst eine Ahnung bekommen, wie Shibori funktioniert und was damit alles möglich ist, da würde ich gerne noch mehr experimentieren.

Vielen Dank an Karen für das schöne Thema. Ich bin dieses Wochenende beim Goldschmieden und kann mich daher erst am Abend verlinken. Ich bin aber schon sehr gespannt, was die anderen Teilnehmer gemacht haben, die Linksliste findet ihr hier.


Nachtrag: Bei eBay habe ich mal ein riesengroßes Stück selbstgefärbtes Shibori ersteigert. Nähreservierung auf alter Bettwäsche vermute ich, denn der Stoff hat ein Damastmuster. Die Fäden waren z.T. noch drin, derjenige hatte dafür die Nähmaschine benutzt... Ich habe mir aus einem Teil davon mal eine Tasche genäht, die ich gerade im Sommer sehr gerne mag.


Vielleicht inspiriert es ja jemanden, wie man Shiboristoffen verwenden kann. Den Beitrag zu der Tasche findet ihr hier.