21. Dezember 2016

MMM: Laurel geht schnell

Am Samstag feierten die Schwiegereltern ihre goldene Hochzeit. Am Freitag abend hatte ich endlich eine Idee, was ich dazu anziehen könnte. Nur dass das Kleid noch gar nicht existierte...
Den Schnitt hatte ich noch nie genäht, die Stoffmenge war mit 1,10 m denkbar knapp und wir sollten am Samstag planmäßig das Haus um 16:00 Uhr verlassen- übrigens mit zwei Täschchen als Geburtstagsgeschenken, die auch noch genäht werden mussten. Nennt mich wahnsinnig, aber es hat geklappt!
Wenn auch knapp. Fäden abschneiden war nicht mehr drin!


Der Schnitt ist glücklicherweise einfach: Laurel von Colette. Ein Shiftkleid, leicht ausgestellt, zwei Abnäher vorne und zwei hinten.
Freitag abend habe ich den Schnitt kopiert und dabei gleich den Ausschnitt und den Brustpunkt tiefer gelegt und dann ausprobiert, ob der Stoff überhaupt reicht. Samstag habe ich zugeschnitten und genäht und das Mittagessen ausfallen lassen und genäht (und beim nähen auch noch dichten müssen, denn die Schwägerin hatte da noch eine Last-Minute-Idee für die Goldhochzeit...) und weiter genäht, bis 16:10 Uhr. Da war ich fertig, ich habe das Kleid quasi auf dem Weg zur Tür übergeworfen. Die Stoffmenge habe ich übrigens optimal ausgenutzt, es sind wirklich nur noch ein paar Schnipsel übrig:


Die Ärmel sind gestückelt und mit Webkante versäubert. Sonst wäre nur kurzärmelig möglich gewesen und das ist mir für diese Jahreszeit dann doch zu kalt. Dank des Stoffes, ein locker gewebter, weicher Jacquard fällt das aber glücklicherweise kaum auf.

gestückelte Ärmel von rechts
gestückelte Ärmel von link

Auf einen Reißverschluß habe ich verzichtet, mit dem größeren Ausschnitt komme ich auch so problemlos ins Kleid. (Und auch wieder heraus. Glück gehabt!) In der Seitenansicht sieht man, daß es ziemlich locker sitzt, dabei habe ich an jeder Seite bestimmt 5cm weggenommen und es könnten noch mehr sein. Genäht habe ich übrigens Gr. 6, die ich laut Maßtabelle haben sollte. An den Schultern sitzt es prima, aber aus einem dünneren Stoff würde ich es beim nächsten Mal eher eine Nr. kleiner nähen.


Belege für den Halsausschnitt sieht der Schnitt nicht vor, laut Anleitung soll mit Schrägband verstürzt werden. Da ich kein passendes zur Hand hatte (und die Zeit sehr knapp wurde), habe ich einfach einen Streifen Jersey genommen, ganz leicht gedehnt rechts auf rechts angenäht und nach dem Umklappen von rechts mit einem Zickzackstich durchgenäht. Das hat hier prima funktioniert, geht aber bestimmt nicht mit jedem Stoff.

irreguläre Halsausschnittverarbeitung: Innenansicht
Halsausschnitt von außen

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meinem Last-Minute-Kleid. Es ist bequem und warm genug und man kann die Arme bewegen. Ich habe mich gut angezogen gefühlt und auch diverse Komplimente zum Kleid bekommen. Schwiegermutter will jetzt auch ein Laurel!


Allerdings bin ich mit meinem Weihnachtskleid immer noch nicht weiter. Ich sollte wohl besser schnell nähen gehen, anstatt hier ausführlich über ein denkbar simples Kleid zu plaudern. Allerdings mag ich simple Schnitte mit klaren Linien sehr. Mal sehen, was für Schnitte heute beim letzten MMM des Jahres zu sehen sind...



25. November 2016

WKSA: 2.Treffen

Eigentlich sollte man sich laut Zeitplan ja zu diesem Zeitpunkt bereits für Stoff und Schnitt entschieden haben, und wie man hier sieht, haben zahlreiche Weihnachtskleidnäherinnen das auch schon getan, aber ich bin definitiv noch unentschlossen und grübelnd.

Erst hatte ich mich für einen Schnitt entschieden, das Kimono-Kleid, sah mich dann aber außerstande, einen Stoff dazu zu finden. Dünne Baumwolle ist mir zu kalt, Wolle geht nicht, denn ich bin wollempfindlich und müsste daher das Kleid komplett füttern und dafür habe ich in der Vorweihnachtszeit keinen Nerv und der "Hosen- und Rockstoff" aus etwas dickerer Baumwolle, den ich dann kaufte, ist auch nach einer ersten Wäsche immer noch sehr brettig. Ein Baumwollflanell wäre wahrscheinlich ideal, wenn ich denn einen finden würde, der nicht gleich nach Schlafanzug aussieht... Immerhin bin ich bei der sehr ausführlichen Stoffsuche auf interessante Jerseystoffe gestoßen...die ich natürlich alle nicht wirklich brauche. (Schade!)

Ich könnte also nähen:

-das Audrey-Knit-Dress von Maria Denmark aus graugepunkteten  Schneesturm-Jersey, wahlweise mit dunkelgrauen oder roten Blenden/Bündchen. Dafür wäre alles vorhanden, Schnitt ist schon seit letztem Jahr geklebt und ausgeschnitten.


-das Audrey-Knit-Dress von Maria Denmark aus Tannenbäumchen-Jersey mit grünen Blenden/Bündchen. Dafür müsste ich den Stoff noch kaufen.


-das Kleid von Rosa P. (aus dem ersten Buch) aus weihnachtlich dunkelgrünem Jersey mit Kreuzstichvögelchen für das Oberteil und weihnachtlich dunkelgrünem Jersey ohne Kreuzstichvögelchen für das Rockteil. Gefällt mir gut! Der Schnitt ist erprobt, den Stoff müsste ich noch kaufen. Nachteil: da die beiden Jerseys nicht aus der gleichen Kollektion kommen, haben sie mit Sicherheit nicht den gleichen Grünton...


-Das Farrow-Dress von Grainline aus einem langgehüteten Stoffschätzchen in winterlichem schwarz-weiß (von einer Webkante zur anderen: schmale Streifen, andere Streifen und dann viel Pfeffer-und-Salz-Muster). Eventuell mit Paspel für etwas Farbe? Schnitt und Stoff sind vorhanden.
Nachteil: ich müsste ich ein Probekleid nähen, ob der Schnitt für mich auch funktioniert, bevor ich diesen langgestreichelten Stoff anschneiden kann.


Das Burda-Kleid habe ich verworfen, weil ich das Gefühl habe, daß ich mir darin overdressed vorkommen würde. Bei uns geht es Weihnachten eher entspannt zu.

Und jetzt?
Spontane Meinungsäußerungen werden gerne entgegengenommen. Oder ich lasse es vielleicht eins der Kinder "ausmisten"...  ("Ene, mene, miste...")


18. November 2016

Weihnachtskleid...

Zwar ist der Wintermantel immer noch nicht fertig, aber er sieht immerhin schon mal aus, wie ein Mantel und so wage ich gleich den nächsten Sew-Along, denn was wäre die Vorweihnachtszeit ohne den Weihnachtskleid-Sew-Along?


2013 habe ich das erste Mal teilgenommen und nähte mir das ultimative Heiligabendkleid aus Nicki: warm, bequem, waschbar und auch zum Legoaufbauen auf dem Fußboden geeignet. Leider bin ich mittlerweile herausgeschrumpft... ich denke darüber nach, das Kleid enger zu nähen, oder ein Penny-Pinafore Dress aus Nicki zu nähen, denn das Konzept als solches hat prima funktioniert!

2013

2014 habe ich ausgelassen (ich hatte ja auch schon ein perfektes Weihnachtskleid...)

2015 wollte ich eigentlich Vienne von der Schnittquelle nähen, stellte aber nach einem (wirklich gruseligem) Probemodell fest, daß das leider nicht mein Schnitt ist. Sehr kurz entschlossen nähte ich in sehr kurzer Zeit stattdessen das Rachel-Wrap-Dress von Maria Denmark und war sehr glücklich damit. Das ist definitiv mein Schnitt!

2015

Dieses Jahr wollte ich eigentlich das Audrey Knit Dress von Maria Denmark nähen. Ich war mir ganz sicher. Und hab auch Stoff dafür.


Dann gab es aber diesen Kleiderschnitt in der September-Burda (Modell 120):

Gefiele mir Ton in Ton in zwei verschiedenen Rottönen wirklich gut. Oder in Blau?

Dann brachte Meike auch noch pünktlich zum Beginn des Sew-Alongs den Schnitt für das Kimonokleid heraus, das mir bei ihr schon immer ausnehmend gut gefallen hatte. Würde ich sofort als Weihnachtskleid nähen, braucht aber mehr Stoff, als ich normalerweise kaufe. Mal sehen, ob das Stofflager da etwas hergibt.


Und zu guter Letzt kam dann auch noch Grainline mit einem neuen Kleiderschnitt, dem Farrow-Dress, der zwar sogar nicht zu meinem normalen Beuteschema passt (tailliert!), aber trotzdem spontan schlimme Haben-wollen-Gefühle auslöste...man könnte ja auch mal etwas neues wagen...

Und jetzt?
Wahrscheinlich würfele ich bis Sonntag aus, welches Kleid es wird. Oder ich lasse mich noch bei den anderen Weihnachtskleidnäherinnen inspirieren und nähe etwas völlig anderes...

7. November 2016

Karo-Partyrock

Den Schnitt des Partyrockes von stokx fand ich ja von Anfang an sehr spannend. Er erinnerte mich ein bißchen an den Burda-Schnitt von Stephan Schneider, mit dem ich schon gute Erfahrungen gemacht habe. Dieser besteht allerdings aus vier unterschiedlich geformten Bahnen, der Partyrock dagegen aus sechs gleichen Bahnen, die dafür in Falten gelegt sind. Ich war neugierig und habe mir daher das Schnittmuster gleich nach Erscheinen gekauft und auch gleich ausgedruckt, geklebt und ausgeschnitten. Dann wusste ich aber nicht so recht, welcher Stoff wohl geeignet wäre und so bleib der Schnitt erstmal liegen.
Der Partyrock-Sew-Along begann und eigentlich fand ich das eine gute Möglichkeit, endlich diesen Rock zu realisieren, aber ich konnte mich immer noch nicht für einen Stoff entscheiden... Sehr lähmend, diese Unentschlossenheit.

Hm! Eigentlich wollte ich an dieser Stelle elegant, um nicht zu sagen, grazil die Kurve kriegen und irgendetwas höchst tiefsinniges und analytisches von mir geben. Allein, nachdem Kinder, Telefon, Handy und noch mehr Kinder meine Gedankengänge störten, weiß ich beim besten Willen nicht mehr, was.

Auf analytisches müsst ihr also leider verzichten, dafür gibt es jetzt einen fertigen Partyrock, denn nachdem ich dann doch mal angefangen hatte, ließ er sich auch ziemlich flott fertigstellen.


Der Stoff war eigentlich ungeliebt, da überraschend mit güldenen, eingewebten Glitzerfäden, aber so ein Partyrock darf ja schließlich ein bißchen Glamour haben!
Das Karo anzupassen wäre hier wohl vergebliche Liebesmühe. Stattdessen habe ich einfach das Schnittteil für jede Bahn gleich im Karo ausgerichtet, damit ein einheitliches Bild entsteht.


Ich hab dann noch ein bißchen mit ihm Verkleiden gespielt, weil ich neugierig war, wie sich der Rock kombinieren lässt...


Der Schnitt und die Anleitung sind prima. Nur passten bei mir die Passzeichen X und Y leider nicht, sie lagen auf dem Teil mit den Falten konsequent immer etwa 1 cm höher, als auf dem Gegenstück. Sehr rätselhaft! Ich bin noch nicht dahintergekommen, was da der Fehler ist, denn ansonsten passte alles perfekt. Auch der Rock- beinahe. Ich habe lediglich ihn in der Taille 3 cm enger gemacht. Genäht habe ich die kurze Version in Größe 2. Größe 1 hätte es vermutlich auch getan.

Gesäumt hab ich mit rotem Schrägband, das in der Bewegung immer mal ein bißchen blitzt. Finde ich aber eigentlich ganz witzig.


Ich bin gespannt, wie sich der Partyrock im Alltag bewähren wird.
Meike, vielen Dank, daß du es gewagt hast, die stokx-Schnittmuster herauszubringen. Ich freue mich schon auf die nächsten!
Hier geht's zur Versammlung der Partyröcke, mal sehen, ob ich wieder die Letzte bin.


26. Oktober 2016

MMM: Bewährtes

Heute habe ich nichts neues zu zeigen, dafür aber zur Abwechslung mal ein Kleidungsstück, das sich wirklich bewährt hat und was ich zufällig heute anhabe:


Es ist das Rotkehlchenkleid, das ich hier ausführlicher vorgestellt habe.
Gänzlich ungestylt, daür realistisch, mit farblich unpassenden Socken zur Strumpfhose. Ich hab es nicht so mit Hausschuhen, dafür liebe ich dicke Socken...

Eigentlich war das ja nur das Probekleid, um den Schnitt vom Penny Pinafore Dress auszuprobieren. Und auch noch genäht aus einem Online-Stoffunfall! Und jetzt trage ich es wirklich oft, es ist so schön unaufgeregt, aber trotzdem nicht komplett langweilig. Alltagstauglich halt.


Den Stoff hätte ich im Laden niemals auch nur in Erwägung gezogen (schlammfarben entspricht nicht wirklich meinem Beuteschema...). Schon komisch, woraus sich manchmal Lieblingskleider entwickeln.

Was andere Selbernäher heute so tragen, könnt ihr, wie immer Mittwochs, beim MMM sehen.

19. Oktober 2016

MMM: Strickpulli. Genäht, nicht gestrickt.

Wenn der Sommer vorbei ist, fange ich ja an zu frieren. Damit muß es wohl zusammenhängen, daß ich aus der Oktober-Burda, kaum daß ich sie hatte, den Schnitt für den Sweater (Mod. 114) kopiert habe. Sehr ungewöhnlich für mich. Normalerweise lagere ich Burdahefte eher so fünf bis sechs Jahre, bevor ich etwas daraus mache. Und dann habe ich den Sweater auch noch gleich genäht! Aber mir war halt kalt...
So wie heute auch. Entschuldigt die etwas verfrorenen Bilder, aber sie sind sehr realistisch.
Hier also der Burda-Sweater aus Ringel-Feinstrick:


Auf die Paspeln habe ich wegen der Ringel lieber verzichtet.
Mit einer dunklen, schmalen Jeans wäre es vielleicht sogar etwas stylisch, aber die ist gerade in der Wäsche. Deswegen heute unstylisch, aber echtes Leben!


Ich hatte den Ehrgeiz, daß die Streifen an den Raglan und Seitennähten zusammentreffen, aber da die Raglannähte im Vorderteil etwas geschwungen verlaufen, war das leider nicht auf der ganzen Länge möglich. Ich hatte mich hier am Ärmelpasszeichen orientiert und da passt es auch nur sieht man das aufgrund der Weite des Pullis eher selten. Im Nachhinein hätte ich es schöner gefunden, wenn die Streifen am Halsausschnitt passgenau liegen würden.


Dafür mag ich den Kragen gern. Ich gehöre ja zu denen, die nichts am Hals ertragen können, keine Schals in der Wohnung für mich. Rollkragen gehen gar nicht. Aber diese etwas halsferne "Stehkragen" funktioniert prima und ist trotzdem warm.  Es ist kein Bündchen, sondern der Ausschnitt wird mit einem breiten Streifen, der leicht gedehnt wird, eingefasst. Im Prinzip ähnlich wie Schrägband, nur daß von der rechten Seite im Nahtschatten abgesteppt wird. Das hat mich einige Nerven gekostet, da der Stoff auf der Rückseite immer wegflutschte und dann nicht mitgefasst wurde. Ich empfehle heften von Hand und das Reißverschlußfüßchen. Was ich bei Strickstoff nicht empfehlen kann, ist trennen...


Ansonsten ist es halt ein simpler Raglanpulli. Ich hab Größe 40 ohne Änderungen genäht, 38 hätte es wahrscheinlich auch getan. Der Schnitt fällt eher kurz aus, die Ärmel dafür aber ziemlich lang.
Ich denke ich werde noch ein Exemplar aus dickem Strickstoff nähen. Vielleicht auch eins aus Sweat.
Hauptsache, warm!


Mehr warme und selbstgenähte und/oder selbstgestrickte Kleidung gibt es heute wieder auf dem MMM-Blog. Ich kuschele mich jetzt zum Gucken wieder in die Decke, die ich uns für den verregneten Sommer genäht habe...


11. Oktober 2016

Wintermantel Sew Along 2016: Entscheidung

Entscheidungsfreudig bin ich ja nicht gerade... Immerhin habe ich das vorjährige Mantelprojekt aus seiner Übersommerungskiste befreit und mich wieder in die Anleitung eingelesen. Ich kann eine fertige Tasche vorweisen und eine halbfertige.

Eigentlich ist die Farbe ja petrol...

Außerdem habe ich den Schnitt für den Quart Coat (erstmals!) plotten lassen und ausgeschnitten und probehalber auf dem grauen Stoff ausgelegt um zu sehen, ob er reichen würde. Laut Anleitung braucht man nämlich 2,70m, ich habe aber nur 2m. Reicht aber für Größe 40!
Darüber war ich so beglückt, daß ich den grauen Wollstoff auch gleich noch brav mit einem feuchten Bügeltuch abgebügelt habe.


Dann haben mich aber auch die Prada-Mäntel im Materialmix, die Yvonet beim Inspirationstreffen zeigte, inspiriert: womöglich zum jagdgrünen Clare Coat ein Kragen aus Steppstoff? Ich hätte da welchen aus silbernem Kunstleder... Ich mag die Idee, aber ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob es eine gute oder eine schlechte ist. Jedenfalls bügele ich gerade den grünen Wollstoff mit einem feuchten Bügeltuch ab. Nur für alle Fälle...


Ich denke, ich werde mich vorrangig dem Burda-Mantel vom letzten Jahr widmen und diesen hoffentlich zügig beenden, damit ich mich dann einem der beiden anderen Mäntel widmen kann. Auf die habe ich nämlich eigentlich gerade viel mehr Lust...

Was Einlage angeht, so habe ich mir damit mal eine Swinger in A-Linie verdorben: der Stoff wurde mit Einlage so steif, daß da überhaupt nichts mehr schwang. Seitdem verwende ich im Zweifel eher leichtere Einlagen.Wenn der Schnitt Einlage vorsieht, bügele ich aber meistens auch brav welche auf.

Auf dem Me-Made-Mittwochs-Blog treffen sich die Mantelnäherinnen mit ihren Mantelplänen.

27. September 2016

Winter-Mantel Sew Along 2016: Inspiration

Schon zweimal habe ich am Winter- bzw. Herbstjacken Sew Along teilgenommen und beide Male habe ich wundervolle UFOs produziert, vor allem, weil Zeit um diese Jahreszeit ja immer zunehmend knapp wird.
Man könnte ja meinen, ich wäre lernfähig, aber als unverbesserliche Optimistin versuche ich es jetzt trotzdem ein drittes Mal. Ich hätte nämlich wirklich gerne einen Wintermantel!

Wenn ich vernünftig bin, nähe ich einfach den Mantel vom letzten Jahr fertig: burda 9/2006 Nr. 101, aber mit Stehkragen statt Revers (ich hab's im Winter gerne warm am Hals...).


Damit hätte ich vermutlich sogar realistische Chancen auf Fertigstellung, denn ich habe das Material beisammen, der Außenmantel ist fertig zugeschnitten, die Wattierung teilweise und ich habe bereits eineinhalb Taschen fertig genäht.
Soweit zur Vernunft.

Da das hier aber ein Inspirationstreffen ist, zeige ich euch auch noch, was ich gerne nähen würde, nur für den Fall, daß ich unvernünftig bin...

Zum einen den Quart Coat von Pauline Alice:


















Ich mag den Stehkragen und besonders den seitlichen Falteneinsatz.
Hierfür hätte ich einen grauen Wollstoff (von dem ich mir nichts ganz sicher bin, ob die Menge reicht) und gelbes Futter.  Den Innenkragen würde ich dann gerne aus dem grauen, unglaublich weichen Webpelz machen, das stelle ich mir sehr kuschelig vor. Leider ist der Wollstoff nicht besonders dick und ich habe überhaupt keine Lust, mich schon wieder mit Wattierung zu plagen, deswegen würde das dann wohl eher der Mantel für den warmen Winter.

Zum anderen habe ich schon seit Anfang des Jahres den Schnitt für den Clare Coat von Closet Case hier liegen.


Hier mag ich die klaren Linien und -natürlich- den Stehkragen! ;)
Dafür hätte ich einen dicken dunkelgrünen Wollstoff von guter Qualität in reichlicher Menge...das war mal ein e*ay-Unfall: auf dem Foto hatte er eine sensationelle Farbe, passend dazu las ich in der Beschreibung "jadegrün" und da das Auktionsglück mir hold war, bekam ich ihn für wirklich wenig Geld. Als er bei mir ankam, war er allerdings weniger jadegrün, als jagdgrün- und genau das hatte auch in der Beschreibung gestanden...das war wohl eine Lektion zum Thema "Man liest nur was man lesen will!"
Aber abgesehen von der Farbe ist der Stoff wirklich toll und auf jeden Fall gut geeignet, um einen Schnitt auszuprobieren.
Eventuell würde ich hier, um den Mantel weniger jagdmäßig aussehen zu lassen, mit bunter Paspel oder peppigem Futter arbeiten, mal sehen.

Wenn ich jetzt bei den übrigen Beiträgen zum ersten Treffen des Sew Alongs stöbern gehe, muß ich wahrscheinlich noch fünf Mäntel nähen. Aber das ist ja auch das Schöne an den Inspirationstreffen!
Vielen Dank an Karin und Nina für die Organisation.



7. September 2016

MMM: Im neuen Kleid

Das schnellste Kleid ever: Mare von der Schnittquelle!
Zwei Schnitteile, 4 Nähte, 4 Säume. Ich habe inklusive Zuschnitt, Anpassen und abschließendem Bügeln 95 Minuten gebraucht...und ich war eher trödelig unterwegs.


Mare ist ein sehr schlichtes Jerseykleid mit überschnittenen Schultern, aber es passt und ist bequem.


Natürlich gibt es wieder etwas Stoffüberschuß im Hohlkreuz, aber es hält sich in Grenzen.


Meine Änderungen: ich habe den Ausschnitt gute 5cm tiefer gelegt und unter den Armen auf jeder Seite etwa 1,5cm weggenommen.


Genäht hab ich es aus Pikee-Jersey (das Material, aus dem Poloshirts sind) aus Baumwolle mit Elasthan. So ist es ein prima Spätsommerkleid, für den Urlaub oder für den Garten.
Stoffsparsam ist es auch, ich bin für Gr. 40 mit einem 1,20 m Coupon hingekommen, aber 1,10 m hätten auch gereicht.


Beim nächsten werde ich allerdings versuchen, die "Ärmel" vom KimonoTee zu verwenden, ich fühle mich mit etwas mehr Ärmel einfach wohler. Das Armloch ist aber auch so klein genug, daß es keine unfreiwilligen Einblicke zulässt.


Für den schnellen Näherfolg oder für großflächige Muster, die keine Teilungsnähte vertragen, ist Mare jedenfalls prima geeignet.

 Beim MMM ist nach der Sommerpause nicht nur der Blog im neuen Kleid, sondern auch zahlreiche nähende Menschen- endlich wieder neue Inspirationen!