26. April 2015

Stoffspielereien: Stoff und Farbe

Das Aprilthema der Stoffspielereien, Stoff und Farbe, bietet ja viele Möglichkeiten. Trotzdem habe ich es geschafft, praktisch genau das Gleiche zu machen wie Gastgeberin Lucy...
Weil die Bilder aber nun alle fertig sind, zeige ich es euch trotzdem und verrate euch auch gleich, wie es nicht geht.
Wie ich bei Lucy gelernt habe, nennt sich die Technik Reservedruck. Klingt beeindruckend, ist aber ganz einfach, zumindestens in meiner Version.

Ich nahm schlichten Singlejersey in langweiligem naturweiß, Acrylfarben und eine Zahnbürste.


Außerdem ein paar Zweige aus dem Garten.


Diese auf den Stoff legen, die Acrylfarben mit Wasser stark verdünnen und mit der Zahnbürste auf den Stoff spritzen. Einweghandschuhe wären dabei übrigens eine gute Idee gewesen...




Das Ergebnis war nicht wirklich das, was ich mir vorgestellt hatte. Das hätte ich mir aber auch vorher denken können, denn die Zweige lagen nicht plan auf dem Stoff auf und die nach oben stehenden Teile haben außerdem verhindert, daß die Farbe rund um die aufliegenden Teile auf dem Stoff ankommt. Zweige kann man jedenfalls nicht erkennen. Eher Schmetterlinge? Hirsch im Nebel??


Also ein zweiter Versuch mit verschiedenen Blättern aus dem Garten (endlich ist der Giersch mal zu etwas gut!) und mehr Farbe in verschiedenen Grün- und Gelbtönen. Für diese Farben habe ich mich übrigens nicht nur entschieden, weil sie zum Motiv passen, sondern auch, weil sie sich immer harmonisch mischen.


Einzelne Motive kommen jetzt ganz gut raus, andere weniger. Gefiederte Blätter sind deutlich interessanter...


Insgesamt bin ich so mäßig zufrieden. Die Farbe mit der Zahnbürste aufzuspritzen ist auf der großen Fläche (ca 70 x 140 cm) anstregend und es gibt ziemlich viele Kleckse. Ein gleichmäßiger Farbauftrag ist mir leider gar nicht gelungen. Wenn man die Blätter oder Zweige vorher pressen würde, gäbe das wahrscheinlich ein deutlich besseres Ergebnis. Wahrscheinlich wäre es auch schöner gewesen, sie etwas spannender zu plazieren, in Grüppchen oder nur am unteren Rand. Im Nachhinein hätte ich auch lieber einen farbigen Jersey, z.B. hellblau oder hellgrün verwendet. Aber das bleibt jetzt so.




Um die Acrylfarbe zu fixieren, habe ich den Stoff noch gründlich gebügelt.
Wie waschbeständig die Farbe dann sein wird, darauf bin ich selber gespannt. Ich bin aber zuversichtlich, denn an meinen Händen hat sie auch ohne Festbügeln schon mehrere Waschgänge überstanden...


Ich plane, aus dem Stoff ein weiteres Kimono-Tee zu nähen und ich hoffe, daß es vernäht dann weniger nach Kindergarten aussieht.
Wie man mit Stoff und Farbe zu professionelleren Ergebnissen kommt, könnt ihr heute hier sehen. Ich bin schon gespannt, was den anderen eingefallen ist!

22. April 2015

MMM: Basic-Top

Heute zeige ich euch nichts Neues, aber dafür etwas Bewährtes: ein basic-Top nach dem Gratis-Schnitt "Kirsten Kimono Tee" von Maria Denmark.
Bereits im letzten Sommer genäht und oft und gerne getragen, aber noch nicht gebloggt.


Das Schnittmuster mag ich sehr, ich habe schon drei Shirts davon und plane noch weitere. Es ist mein Lieblingsschnitt für Shirts aus Viskosejersey, weil der hier so schön fällt. Ob der Schnitt auch mit Baumwolljersey funktioniert, habe ich noch nicht ausprobiert.


Ich habe den Ausschnitt etwas tiefer gemacht, da ich U-Boot-Auschnitte nicht gerne trage. Soweit ich mich erinnere, habe ich auch die Länge etwas gekürzt, damit die Shirts auch zum Rock passen.
So braucht man auch nur wenig Stoff dafür.
Dieses Exemplar ist aus einem 60 cm Rest entstanden, den ich für sehr kleines Geld im großen Auktionshaus ergattert habe. Die Qualität ist toll: obwohl gerne getragen und schon oft gewaschen pillt der Jersey noch kein bißchen. Schade, daß ich nicht weiß, wo er ursprünglich herkam, ich würde da sofort noch mehr kaufen!


Ich steppe bei Shirts immer alle Säume und Bündchen mit dem dreigeteilten Zickzackstich ab, das hat sich bei mir bewährt. Vielleicht probiere ich irgendwann doch noch mal die Zwillingsnadel aus, um einen professionelleren Look zu bekommen, aber eigentlich finde ich es gar nicht schlimm, wenn meine Säume nicht so aussehen, wie bei gekauften Shirts.

Falls ihr auch so ein Kimono-Tee haben wollt: ich kann den Schnitt nur empfehlen, er ist nicht so formlos wie andere derartige Schnitte, die Armlöcher bieten keinen unfreiwilligen Einblicke und er ist wirklich schnell genäht.

Was andere Selbernäher gerne tragen, gibt es drüben, beim MMM zu sehen, wo Susi uns heute in einem grandiosen Kleid begrüßt. Ich bin dann mal gucken...






16. April 2015

Zur Begrüßung...

Die Begrüßung eines sehr kleinen Mädchens, das bei Freunden von uns angekommen ist, habe ich zum Vorwand genommen um süße kleine Babysachen zu nähen. Denn eigentlich hat das kleine Mädchen gleich zwei große Schwestern und damit keinen dringenden Bedarf an Babysachen. Aber ich finde, auch Geschwisterkinder dürfen neue Sachen bekommen, auch wenn die sooo schnell zu klein sind...

Eigentlich wollte ich nur einen Strampelsack nähen, weil sich Strampelsäcke (allerdings solche mit Trägern) bei unseren Kindern so bewährt haben und dazu ein Wickelshirt. Wickelpullis fand ich bei den ganz Kleinen immer prima, weil sie so leicht an- und auszuziehen sind.
Weil ich mich aber nicht für einen Stoff entscheiden konnte, sind es dann gleich zwei Wickelshirts geworden...

Den Strampelsack habe ich nach dem Freebook von Farbenmix genäht, aber etwas verkleinert, weil das Babymädchen wirklich sehr klein ist.


Die Katze habe ich einfach freihand auf Vlisofix aufgezeichnet, auf Ringeljersey gebügelt, ausgeschnitten und mit Geradstich aufgenäht. Deswegen mag ich Applikationen aus Jersey, denn da braucht es keine Zickzackraupe beim Applizieren und die Applikation ist so weicher. Das Gesicht ist auch mit dem Geradstich der Nähmaschine "aufgemalt". Das ist nicht perfekt, aber ich mag diesen Kritzel-Look.


Die Wickeljäckchen sind ebenfalls nach einem Farbenmix-Schnitt entstanden. (Schade, daß es die ganzen süßen Baby-Schnittmuster noch nicht gab, als meine Kinder so klein waren.)

Wickelshirt Nr.1 ist aus lange gehüteten Püdorf-Jersey, für so kleine Babysachen braucht man ja nur Mini-Mengen. Die Katzenapplikation hier habe ich schamlos von einem der Designbeispiele bei Farbenmix geklaut...


Wickeljäckchen Nr. 2 ist aus einem ganz weichem Doubelface-Jersey, von dem ich nur noch einen kleinen Rest hatte. Der hat aber glücklicherweise gerade gereicht. Weil es eine Doubelface-Jersey ist, der zwei schöne Seiten hat, habe ich das Shirt zum Wenden genäht, mit französischen Nähten.

die eine Seite


die andere Seite

Das hatte ich allerdings nicht gut durchdacht, an den Nahtkreuzungen ist das ganz schön dick geworden...Kappnähte wären vermutlich besser gewesen.
Das Jäckchen wird aber trotzdem getragen, leider habe ich kein Foto mit Inhalt.
Aber das Nähen dieser Mini-Kollektion hat Spaß gemacht!


10. April 2015

Frühlingspullover

Wie angekündigt, habe ich mir noch eine zweite Lisa genäht, diesmal aus dem Inhalt eines Hofius-Bastelbeutels.


Und das war drin:
 traumhaft weicher Strick-Jaquard aus Bio-Baumwolle in verschieden Grüntönen (hier leider schlecht fotografiert):


Den Frühlingspulli  habe ich aus den hellgrünen Stücken genäht. Das Zuschneiden hat allerdings einen ganzen Nachmittag gedauert, weil es doch einiges zu puzzeln war, obwohl das Schnittmuster mit den Teilungsnähten eigentlich schon gut geeignet ist. Das Nähen ging dafür schneller.

Vorne


Hinten

Um die langen Ärmel zuschneiden zu können, mußte ich erst ein großes und mehrere kleine Stücke zu einem genügend-großen Stoffstück zusammensetzten... Alle Teilungs- und Patchnähte sind mit dem dreigeteilten Zickzackstich abgesteppt, damit sie schön flach liegen. So fällt die Puzzelei nicht so auf.


Ich habe auf Symmetrie geachtet, damit es noch harmonisch aussieht, aber auf Musterverläufe konnte ich wenig Rücksicht nehmen.

Diesmal sitzt auch der Ausschnitt so, wie er soll. Dafür steht jetzt der Saum etwas ab...irgendetwas ist ja immer. Der Strickjaquard ist allerdings auch so weich, daß er sich beim Nähen mit der Nähmaschine immer etwas dehnt, obwohl ich den Nähfußdruck soweit wie möglich reduziert habe. Wahrscheinlich würde sich hier ein Obertransportfuß lohnen...


Mit der Overlock ließ er sich aber gut nähen, nachdem ich das Differential auf 1,8 gestellt hatte.

Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Pullover und habe ihn auch gleich zu Ostern getragen. Ich glaube, das wird ein Lieblingsstück, trotz Wellensaum.


Und ich habe sogar farblich perfekt passende Socken dazu! Yeah!

8. April 2015

MMM - Frühlingserwachen

Zwar ist der Frühling hier noch nicht so wirklich erwacht (vermutlich hat er eine Schlummertaste am Wecker und döst noch vor sich hin), aber wenn er dann doch mal erwacht, bin ich jetzt gerüstet: mit meinem Frühlingsrock.


Anlässlich der Stoffspielereien stickte ich flauschige Weidenkätzchen auf frühlingshimmelblau und was könnte frühlingshafter sein?


Daher habe ich für diesen ersten Motto-MMM den Rock mal eben schnell fertig genäht.
Das Schnittmuster (Römö von Schnittreif für Farbenmix) ist ja nicht wirklich anspruchsvoll und mir auch wohlbekannt, daher rechnete ich nicht ernsthaft mit Schwierigkeiten. Leider zickte dann aber rätselhafterweise die Overlock.
Gibt es etwas frustierenderes als eine Overlock, die nicht macht, was sie soll? Glücklicherweise kann man so einen Rock ja auch ohne Overlock nähen. (Aber von links zeige ich den jetzt nicht mehr!)

Den nahtverdeckten Reißverschluß hatte ich leider nur noch in Seniorenbeige vorrätig und habe ihn daher besonders sorgfältig eingenäht, damit er auch wirklich nahtverdeckt ist. Das Ergebnis war aber irgendwie wenig zufriedenstellend...und ich hatte keine Ahnung, wieso.
Als mir am nächsten Morgen zufällig bei der Suche nach dem Saummaß mein Nähfüßchen für nahtverdeckte Reißverschlüsse begegnete, hatte ich dann doch so einen Ahnung: ich hatte den Reißverschluß versehentlich mit dem Biesenfüßchen eingenäht... Ich kann euch jetzt sagen, das geht, aber schön ist anders!
Ich habe den Reißverschluß dann mit dem richtigen Füßchen nochmal nachgenäht und er ist jetzt immerhin teilweise nahtverdeckt.


Allerdings offenbart mein Kleiderschrank jetzt wieder mein altes Problem: die Rockoberteilschwäche!
Ich kann natürlich ein gewöhnliches Langarmshirt einfach IN den Rock stecken.
Hm...sieht irgendwie sehr ungewohnt für mich aus. Ich bin eigentlich notorische Über-dem-Bund Trägerin.


Oder mit dunkelbraunem Pulli für etwas mehr Kontrast? Überzeugt mich allerdings nicht wirklich.


Mit T-Shirt und der grauen Miette, die so frisch fertig ist, daß sie noch keine Knöpfe hat?


Oder mit der dunkelblauen Miette, die zwar schon seit letztem Sommer fertig ist, aber leider so knapp geraten ist, daß sie vermutlich niemals Knöpfe bekommen wird?


Ich muß dringend Rockoberteile nähen, falls der Frühling demnächst doch noch erwachen sollte!
Ob ich beim heutigen MMM wohl welche finde?