22. März 2017

MMM: Mehr Glitzer!

Im Moment ist der Alltag bei uns eher stressig. Bei drei Kindern ist immer irgendetwas, und manchmal eben auch mit allen gleichzeitig... Heute morgen verspürte ich das seltene Bedürfnis nach etwas mehr Glitzer für den Tag, was mein Kleiderschrank leider nicht hergab. So nutzte ich das heutige Zeitfenster, in dem alle Kinder in der Schule bzw im Kindergarten waren, um mir spontan aus einem Rest Lurex-Strickstoff einen Oversized-Sweater nach einem Burda-Schnitt zu nähen und komme mir jetzt sehr glamourös vor. Manchmal braucht es das halt. :)


Der Raglan-Sweater (Burda 6/2014 Mod. 114) besteht nur aus drei Schnitteilen plus Bündchen und war dementsprechend wirklich schnell kopiert, zugeschnitten und genäht. Selbst das Bündchen annähen hat diesmal ganz ohne Overlockzickereien perfekt geklappt. Nur daß ich dabei anscheinend mit den Gedanken woanders war und es rechts auf links angenäht habe. (Irgendwas ist halt immer...)


Ich habe beschlossen, das ist Design und muss so! Passt schließlich auch gut zum offenkantigen Saum und der muß nach Burda tatsächlich so.


Vorsichtshalber habe ich gleich eine Nummer kleiner genäht als sonst, da Burda es mit dem oversized ja gerne etwas übertreibt. Das war definitiv eine gute Entscheidung, der Sweater ist immer noch sehr groß. Auf einigen Bildern komme ich mir auch sehr voluminös vor.


Aber ich glaube, aus dem Stoff funktioniert der Sweater ganz gut, er fällt gut und schwingt schön mit. Es ist zwar schwer zu beurteilen, wenn man selber darin steckt, aber ich nehme an, in der Bewegung wirkt der Pulli ganz gut. Allerdings lässt sich das kaum fotografieren. Ich glaube, soviele Bilder wie heute habe ich selten gemacht...


..und seltsame Posen versucht...

Besonders gut gefällt mir der geschwungene Saum, der Sweater ist hinten 8 cm länger als vorne.


Ob ich den Pulli nochmal nähe weiß ich nicht, denn ich denke es kommt hier sehr auf den Stoff an. Aus Sweatstoff genäht muß man wahrscheinlich schon sehr groß und sehr dünn sein, damit der look funktioniert.
Aber mit meinem Glitzer-Sweater bin ich sehr zufrieden, ich mag ihn. Vielleicht ziehe ich den auch demnächst "für gut" an, wir sind in Kürze bei einer Konfirmation zu Gast... Entsprechend gestylt mit Schmuck und Stoffhose funktioniert das bestimmt auch.
Heute glitzere ich aber lässig durch den Tag.


Was für spontane Nähgelüste anderswo wohl aufgetreten sind? Hier beim MMM gibt's bestimmt welche zu sehen.


20. März 2017

Vom Laufsteg in den Kleiderschrank: Zweite Runde

Planen macht ja immer am meisten Spaß. Diesmal bin ich allerdings etwas unentschlossen.
Sicher ist, es wird ein Kleid, es wird Karen Walker (eine neuseeländische Designerin) und es wird Jeans. Was den Vorteil hat, daß dabei mein Stoffbestand etwas schrumpfen würde.
Allerdings gibt es da zwei Modelle, die mir gut gefallen:

Quelle: vogue.com

Quelle: vogue.com

Das erste ist aus der aktuellen Sommerkollektion, das andere vom Herbst 2015.
Ich tendiere gerade mehr zum ersten Kleid, mir gefällt die assymmetrische Trägerlösung sehr. Allerdings ist mir die Konstruktion noch nicht ganz klar. Eigentlich dachte ich, es wäre ein Wickelkleid und der Name "Liberty Wrap Dress" deutet das auch an. Aber es hat in der rückwärtigen Mitte einen Reißverschluß, der mir nicht nur Dekoration zu sein scheint. Also doch ein Fake-Wickelkleid?

Quelle: karenwalker.com

Am liebsten hätte ich ja beide Kleider, aber das werde ich wohl nicht schaffen.
Ich schaue mal meine Burda-Sammlung durch, ob ich da einen Schnitt finde, mit dem ich arbeiten kann.
Weitere Planungen und Inspirationen findet ihr diesmal bei Monika.

Apropos Inspirationen: ich finde die meinen meist bei Pinterest oder auf Vogue.com, seltener in Zeitschriften. Aber auch Sew-Alongs wie dieser regen oft an, sich einen bisher unbekannten Designer mal näher anzusehen.

7. März 2017

Vom Laufsteg in den Kleiderschrank: das Ergebnis

Obwohl wirklich genug Zeit war und mein Projekt wirklich überschaubar war, bin ich mal wieder auf den letzten Drücker unterwegs. (Ob ich das wohl jemals lerne?) Jedenfalls waren das Schicksal und der Kindergarten gegen mich! ;)

Diesen Pullover im Lagenlook von Michael Kors hatte ich mir zum Vorbild genommen:

Quelle: vogue.com

Und das hier ist meine Version:

Erste Anprobe, noch ungesäumt

Mangels wirklich grünem Strickstoffs habe ich im Auktionshaus einen neuwertigen Pulli in der passenden Farbe erworben (70% Merinowolle, 30% Kaschmir, sehr kuschelig!) und damit gearbeitet.
Eigentlich war der Pullover 2 Nummern zu groß und ich hatte geplant, ihn auseinanderzuschneiden und neu zu verarbeiten. Wider Erwarten passte er aber, daher habe ich mich darauf beschränkt, Pulli, Ärmel und Rollkragen zu kürzen und mit gestreiftem Interlock zu ergänzen.


Das Kürzen habe ich mir dabei einfach gemacht und nach der Methode der "falschen Bündchen" gearbeitet: falten, stecken, abschneiden und durch die Overlock jagen. Den Ringel-Interlock habe ich dabei gleich mitgefasst.


Mit dem Ergebnis bin ich recht zufrieden. Ich finde es kommt dem Original schon sehr nahe und es ist auch sehr tragbar. (Und bei dem fiesen Märzregen, den wir heute haben, auch sehr angenehm warm!) Nur mit den Ärmeln bin ich nicht so hundertprozentig glücklich, denn die Ärmelbündchen sitzen jetzt an den Unterarmen natürlich etwas enger, als an ihrem ursprünglichen Ort. Das ist aber nicht so schlimm, man gewöhnt sich beim Tragen daran.


Couture ist bei diesem Projekt aber, außer vielleicht dem Kaschmiranteil im Pullover, so gar nichts. Fast alles ist mit der Overlock genäht (noch dazu mit farblich unpassendem Garn...), die Säume mit dem genähten Zickzackstich. Aber ich habe immerhin darauf geachtet, die Streifen gleichmäßig zu verarbeiten.
Spaß gemacht hat es trotzdem, vor allem, weil ich auf das Ergebnis gespannt war.

Zickzack auch am Kragen...

Hier geht es zu den anderen Laufstegprojekten, von dem, was ich schon gesehen habe, mit tollen Ergebnissen!
Ich freue mich schon auf die nächste Runde, dann hoffentlich auch etwas pünktlicher...

1. März 2017

MMM: Driftless-Cardigan

Strickjacken, vorzugsweise warme, zum Einkuscheln, kann man um diese Jahreszeit ja gar nicht genug haben. Da Stricken bei mir eeeeeeeeeeeeeeeeewig dauert, hab ich mir eine genäht, den Driftless-Cardigan von Grainline.


Der Stoff ist ein länger gehüteter Strickstoff von Alfatex. Die Qualität ist nur Acryl, aber er ist GRÜN und wann findet man schonmal grünen Strickstoff? Deswegen habe ich mich länger nicht überwinden können, ihn anzuschneiden.


Für Driftless habe ich es nun gewagt und ich habe es nicht bereut.
Ich habe jetzt eine schöne, grüne, lange, kuschelige Strickjacke, hach, und diese Taschen! Man will die Hände gar nicht mehr herausnehmen.


Beim nächsten Driftless würde ich allerdings die Ärmel etwa 1 cm weiter machen, die sind etwas knapp. Dafür aber seeehr lang, 5cm weniger wären wahrscheinlich immer noch reichlich...


Ich mag auch, dass der Beleg innen unsichtbar von Hand angenäht wird. So sauber kriege ich das mit der Maschine nämlich nie hin.


Heute Abend ziehe ich mich allerdings noch mal um, denn ich gehe mit meiner Tochter ins Klavierkonzert. Dazu passt dann die Zipfeljacke, hier schon gezeigt. Für den Alltag sind mir die Zipfel zu dramatisch, aber zu Anlässen trage ich sie sehr gerne.


Und damit gebe ich zurück zum MMM.

1. Februar 2017

MMM: Ebony-Tee

Selten habe ich einen neuen Schnitt nach dem Kauf so schnell genäht, wie diesen: das Ebony Tee von Closet Case Files, ganz frisch letzte Woche herausgekommen. Es ist ein Trapezkleid aus Jersey, von der Silhouette her ähnlich dem Farrow Dress von Grainline. Es gibt den Schnitt in verschiedenen Längen, als Tunika und Shirt und auch mit Raglanärmeln. Ich habe die Kleidversion mit normalen eingesetzten Ärmeln gewählt.
Es ist auch sehr schnell und einfach genäht und wenn ich mir mit dem Versuch, zwischen Kleid und Halsbündchen ein Jerseypaspel mit einzuarbeiten nicht selbst ein Bein gestellt hätte, hätte ich euch das Kleid auch schon letzten Mittwoch gezeigt.


Was meinen Zufriedenheitslevel angeht, bin ich noch etwas zwiegespalten... bei der ersten Anprobe dachte ich zunächst, ich hätte ein Zelt genäht!
Da ich etwas zu wenig Stoff hatte, habe ich das Kleid mit rückwärtiger Mittelnaht zugeschnitten und an dieser dann schon am oberen Rücken etwa 6 cm Weite herausgenommen. Beim fertigen Kleid denke ich allerdings immer noch, das es an dieser Stelle etwas weit ist.


Nach der Größentabelle liege ich zwischen den Größen 8 und 10 und da ich auf den Beispielbildern die Ärmel sehr eng fand, habe ich mich für die größere Größe entschieden. Was die Ärmel angeht, war das auch definitiv die richtige Entscheidung, ich finde, die sind jetzt genau richtig, eng, aber nicht zu eng. Auch an den Schultern sitzt es gut und auch Bewegung machen die Ärmel gut mit.


Für meinen Geschmack müsste es aber am Oberkörper bis etwa 4 cm unterhalb der Armausschnitte deutlich körpernäher sitzen, damit es nicht unförmig wirkt. Ich habe an dieser Stelle (auf Achselhöhe) aber bestimmt 30 cm Luft... Womöglich habe ich da aber einfach die falsche Größe gewählt. Ich plane jedenfalls noch einen zweiten Versuch mit Ärmeln in Größe 10 (die Ärmelkorrektur, die Closet Case mittlerweile herausgebracht hat, betraf nur die Gr. 0-4) und einem Kleid in Gr. 6... Denn ich denke, damit diese Art von Kleid funktioniert, muß es am Oberkörper und an den Armen sehr schmal geschnitten sein um die große Saumweite auszubalancieren.


Grundsätzlich mag ich den geschwungenen Saum, der hinten etwas länger ist als vorne (auch wenn man da besser durchgefärbte Stoffe verwendet, wie ich jetzt auch weiß...), es ist sehr bequem und es schwingt wunderbar bei jeder Bewegung. Auch die Shirtversion könnte ich mir für den Sommer schön verstellen.


Also, Ebony und ich, das war nicht die große Liebe beim ersten Versuch. Aber vielleicht wird das noch was mit uns.
Ich schaue jetzt erst einmal beim MMM nach selbstgenähter Lieblingskleidung. Kommt ihr mit?