Wenn es nach dem Wetter ginge, müßte ich jetzt noch dicke Wintersachen produzieren. Bei uns ist es heute nämlich wieder richtig fies kalt!
Ich will aber nicht mehr Winter haben, ich will jetzt Frühling! Sieht man vielleicht auch, an meiner heutigen Kleidung: ein luftiges Blüschen aus hauchdünner Baumwolle. Frühlingsblau und frisch genäht, denn es ist mein Februar-Beitrag für Constanzes 12-Tops-Challenge.
Was den Schnitt angeht, so betreibe ich auch damit antizyklisches Nähen: jetzt, wo alle Welt damit längst durch ist, nähe ich meine erste Mamina. Ich bin ein trödeliger Lemming!
Zum Schnittmuster muß ich wohl nicht mehr viel sagen, es ist ja wohlbekannt.
Ich habe sämtliche Bindebänder weggelassen, weil Bindebänder nicht so meins sind. Dafür habe ich nach der ersten Anprobe im Rücken zwei Abnäher hinzugefügt und so die Weite auf Taillenhöhe um 8 cm reduziert.
Falls es ein zweites Exemplar geben wird, denke ich darüber nach, das Rückenteil nicht im Bruch zuzuschneiden und die Weite über die Teilungsnaht zu reduzieren. Das sähe vermutlich etwas weniger gestümpert aus... Ratsam wäre dann auch, die Kräuselung etwas sorgfältiger zu arbeiten. Nun ja. Glücklicherweise verschluckt das Stoffmuster hier (fast) alle Schlampereien und die Bluse ist trotzdem sehr tragbar.
Wenn auch heute etwas wenig wärmend, daher kommt gleich doch wieder die dicke Strickjacke darüber.
Ob noch Winterkleidung oder doch schon Frühling oder beides zusammen: beim heutigen MMM gibt es alles!
4. März 2015
22. Februar 2015
Stoffspielereien: Chenille
Zum Thema "Chenille" fiel mir spontan nur Chenillestoff ein (den ich nicht mag) und diese Chenille-Technik, die mir auch nicht gefiel.
Der Wikipedia-Eintrag zum Thema brachte mir dann die Erkenntnis, daß ich schon einmal unwissentlich mit Chenillegarn gearbeitet hatte: vor gut 10 Jahren hatte ich auf endlosen wochenendlichen Bahnfahrten einen frühlingsgrünen kuscheligen Schal gestrickt (einfach kraus rechts).
Der lapidare Satz im Wikipedia-Eintrag, daß im 18. Jahrhundert Chenillegarn vor allem als Stickgarn benutzt wurde, brachte mich dann auf die Idee, genau das einmal auszuprobieren. Die Stickerei mit dem flauschigen Chenillegarn auf einem glatten Stoff müßte einen schönen 3D-Effekt geben.
Ich investierte einen ganzen Euro und erwarb bei ebay eine Sammlung von Chenillegarnresten in verschiedenen Brauntönen, wollweiß und flaschengrün. Dann entschied ich mich, daraus Frühlingszweige auf einen kleingemusterten, jeansartigen Stoff zu sticken und daraus einen schlichten A-förmigen Rock zu nähen. Und nach nur wenigen Hindernissen (keine Zeit, kopierter Rockschnitt verschwunden, Rockschnittmuster auch verschwunden, zuwenig Stoff, um den Rock im Bruch zuschneiden zu können, Sticknadeln verschwunden...)reifte die Erkenntnis, daß ich mal wieder dringend aufräumen muß konnte es dann auch losgehen.
Ich sticke also völlig unprofessionell und ohne Vorlage oder spezielle Stickstiche Weidenzweige, nebst Weidenkätzchen auf das vordere Rockviertel. Geplant sind 2 Zweige, etwa doppelt so lang wie das Stück, das ich schon geschafft habe.
Dank des dicken Garns kommt man schnell vorwärts. Der 3D-Effekt kommt gut heraus, ungefähr so hatte ich mir das auch vorgestellt. Das ringelige der Zweige würde eher für Kirsche, als für Weide sprechen, aber vermutlich sind nur die Wenigsten botanisch so bewandert, daß ihnen das auffallen wird...
Ein unerwartetes Problem ist, daß sich nach wenigen Stichen an der Stelle, an der der Faden im Nadelöhr ist, sich der Chenilleteil vom Garn trennt und sich zu "Klümpchen" zusammenballt. Da hilft dann nur, den Faden abzuschneiden und neu einzufädeln. Vermutlich wäre ein etwas groberer Stoff wie Leinen für diese Art der Stickerei besser geeignet gewesen.
Ich behelfe mir jetzt damit, etwa alle zwei Stiche die Nadel auf dem Faden einen halben Zentimeter weiterzuschieben...
Dafür hatte ich beim gestrigen Sticken auf dem Sofa dann doch noch eine Idee für die eingangs erwähnte Chenilletechnik:
Frühlingkissen, die wie ein Ausschnitt, aus einer großen Korbblüte aussehen, die farbige Mitte mit einer Chenilleraupe umrahmt.
Ich werde versuchen, das nächste Woche umzusetzten, ich will jetzt unbedingt solche Kissen haben!
Bei Griselda von Machwerke gibt es die Linksammlung zu den anderen Teilnehmern. Ich verrate schon mal soviel: mit Chenilletechnik kann man doch ganz wunderbare Sachen machen!
Der Wikipedia-Eintrag zum Thema brachte mir dann die Erkenntnis, daß ich schon einmal unwissentlich mit Chenillegarn gearbeitet hatte: vor gut 10 Jahren hatte ich auf endlosen wochenendlichen Bahnfahrten einen frühlingsgrünen kuscheligen Schal gestrickt (einfach kraus rechts).
Der lapidare Satz im Wikipedia-Eintrag, daß im 18. Jahrhundert Chenillegarn vor allem als Stickgarn benutzt wurde, brachte mich dann auf die Idee, genau das einmal auszuprobieren. Die Stickerei mit dem flauschigen Chenillegarn auf einem glatten Stoff müßte einen schönen 3D-Effekt geben.
Hier sieht man gut, wie das Chenillegarn aufgebaut ist. |
Ich investierte einen ganzen Euro und erwarb bei ebay eine Sammlung von Chenillegarnresten in verschiedenen Brauntönen, wollweiß und flaschengrün. Dann entschied ich mich, daraus Frühlingszweige auf einen kleingemusterten, jeansartigen Stoff zu sticken und daraus einen schlichten A-förmigen Rock zu nähen. Und nach nur wenigen Hindernissen (keine Zeit, kopierter Rockschnitt verschwunden, Rockschnittmuster auch verschwunden, zuwenig Stoff, um den Rock im Bruch zuschneiden zu können, Sticknadeln verschwunden...)
Ich sticke also völlig unprofessionell und ohne Vorlage oder spezielle Stickstiche Weidenzweige, nebst Weidenkätzchen auf das vordere Rockviertel. Geplant sind 2 Zweige, etwa doppelt so lang wie das Stück, das ich schon geschafft habe.
Dank des dicken Garns kommt man schnell vorwärts. Der 3D-Effekt kommt gut heraus, ungefähr so hatte ich mir das auch vorgestellt. Das ringelige der Zweige würde eher für Kirsche, als für Weide sprechen, aber vermutlich sind nur die Wenigsten botanisch so bewandert, daß ihnen das auffallen wird...
Ein unerwartetes Problem ist, daß sich nach wenigen Stichen an der Stelle, an der der Faden im Nadelöhr ist, sich der Chenilleteil vom Garn trennt und sich zu "Klümpchen" zusammenballt. Da hilft dann nur, den Faden abzuschneiden und neu einzufädeln. Vermutlich wäre ein etwas groberer Stoff wie Leinen für diese Art der Stickerei besser geeignet gewesen.
Ich behelfe mir jetzt damit, etwa alle zwei Stiche die Nadel auf dem Faden einen halben Zentimeter weiterzuschieben...
Dafür hatte ich beim gestrigen Sticken auf dem Sofa dann doch noch eine Idee für die eingangs erwähnte Chenilletechnik:
Frühlingkissen, die wie ein Ausschnitt, aus einer großen Korbblüte aussehen, die farbige Mitte mit einer Chenilleraupe umrahmt.
Ich werde versuchen, das nächste Woche umzusetzten, ich will jetzt unbedingt solche Kissen haben!
Bei Griselda von Machwerke gibt es die Linksammlung zu den anderen Teilnehmern. Ich verrate schon mal soviel: mit Chenilletechnik kann man doch ganz wunderbare Sachen machen!
6. Februar 2015
Zwölf-Tops-Challenge: Januar
Constanze von Santa Lucia Patterns hat sich die 12-Tops-Challenge gegen die grassierende Oberteilschwäche ausgedacht: Jeden Monat wird ein Oberteil genäht und gezeigt.
An Oberteilschwäche leide ich zwar nicht direkt (eher an der "Pläne-verwirklichen-Schwäche"), aber nachdem ich im vergangenen Jahr meinen Kleiderschrank sehr gründlich aussortiert habe, kann ich neue Oberteile gut gebrauchen. Und so ein kleiner Schubs, die dann auch zu nähen, hilft mir oft sehr!
Insbesondere habe ich Bedarf an Oberteilen, die sich zu Röcken kombinieren lassen. Denn damit die Proportionen stimmig sind, müssen diese Oberteile bei mir kürzer sein, als, das, was ich sonst zur Hose trage. Auch Strickjacken in rocktauglicher Länge könnte ich gut gebrauchen, hier fehlt es mir aber noch an Ideen.
Den Januar habe ich gleich mal genutzt, um zwei Ufos fertigzustellen: das Birgitte Basic-Tee von Maria Denmark.
Da ich laut Maßtabelle mal wieder zwischen zwei Größen liege, habe ich das Shirt testweise erst in S (hell) und dann in M (dunkel) genäht. Beide Shirts sind aus Viskosejersey, das nächste wird definitiv aus Baumwolljersey, den trage ich nämlich lieber.
Ich finde, das größere Shirt sitzt an den Schultern etwas besser, vielleicht schneide ich das nächste dann oben in M und unten in S zu.
Das Schnittmuster bietet verschiedene Ausschnittlösungen und Ärmellängen. Bei dem hellen Shirt habe ich mich für die 3/4 langen Ärmel entschieden...nun ja, das sieht jetzt sehr nach Hochwasserärmeln aus. Anscheinend habe ich kurze Arme!
Für das dunkle Shirt habe ich die Länge dann einfach gekürzt, aber leider nicht daran gedacht, die Ärmel unten etwas schmaler zu machen. Um die Weite etwas zu bändigen, habe ich hier noch schmale Bündchen angesetzt. Der Effekt gefällt mir eigentlich ganz gut.
Das Birgitte Basic Tee könnte ein guter Basis-Schnitt für mich werden, da werde ich dran bleiben. Dann vielleicht auch kürzer und zum Rock passend.
Ich möchte aber auf jeden Fall auch noch das Lydia-Shirt ausprobieren.
Ansonsten steht auch noch Frau Emma und Fanö auf meiner Liste, sowie Mamina und, wenn es dann endlich wieder wärmer wird, das Mariposa Tee. Da ist dann das halbe Jahr ja schon rum, für die andere Hälfte fällt mir bestimmt auch noch etwas ein.
Hier habe ich jedenfalls schon wieder einige Inspirationen gesammelt.
Vielen Dank an Constanze für die schöne Idee und die Organisation!
An Oberteilschwäche leide ich zwar nicht direkt (eher an der "Pläne-verwirklichen-Schwäche"), aber nachdem ich im vergangenen Jahr meinen Kleiderschrank sehr gründlich aussortiert habe, kann ich neue Oberteile gut gebrauchen. Und so ein kleiner Schubs, die dann auch zu nähen, hilft mir oft sehr!
Insbesondere habe ich Bedarf an Oberteilen, die sich zu Röcken kombinieren lassen. Denn damit die Proportionen stimmig sind, müssen diese Oberteile bei mir kürzer sein, als, das, was ich sonst zur Hose trage. Auch Strickjacken in rocktauglicher Länge könnte ich gut gebrauchen, hier fehlt es mir aber noch an Ideen.
Den Januar habe ich gleich mal genutzt, um zwei Ufos fertigzustellen: das Birgitte Basic-Tee von Maria Denmark.
Da ich laut Maßtabelle mal wieder zwischen zwei Größen liege, habe ich das Shirt testweise erst in S (hell) und dann in M (dunkel) genäht. Beide Shirts sind aus Viskosejersey, das nächste wird definitiv aus Baumwolljersey, den trage ich nämlich lieber.
Ich finde, das größere Shirt sitzt an den Schultern etwas besser, vielleicht schneide ich das nächste dann oben in M und unten in S zu.
Das Schnittmuster bietet verschiedene Ausschnittlösungen und Ärmellängen. Bei dem hellen Shirt habe ich mich für die 3/4 langen Ärmel entschieden...nun ja, das sieht jetzt sehr nach Hochwasserärmeln aus. Anscheinend habe ich kurze Arme!
Für das dunkle Shirt habe ich die Länge dann einfach gekürzt, aber leider nicht daran gedacht, die Ärmel unten etwas schmaler zu machen. Um die Weite etwas zu bändigen, habe ich hier noch schmale Bündchen angesetzt. Der Effekt gefällt mir eigentlich ganz gut.
Genialer Ärmelzuschnitt, oder? |
Das Birgitte Basic Tee könnte ein guter Basis-Schnitt für mich werden, da werde ich dran bleiben. Dann vielleicht auch kürzer und zum Rock passend.
Ich möchte aber auf jeden Fall auch noch das Lydia-Shirt ausprobieren.
Ansonsten steht auch noch Frau Emma und Fanö auf meiner Liste, sowie Mamina und, wenn es dann endlich wieder wärmer wird, das Mariposa Tee. Da ist dann das halbe Jahr ja schon rum, für die andere Hälfte fällt mir bestimmt auch noch etwas ein.
Hier habe ich jedenfalls schon wieder einige Inspirationen gesammelt.
Vielen Dank an Constanze für die schöne Idee und die Organisation!
4. Februar 2015
MMM- inspiriert vom MMM
Wie gut, daß es den MMM gibt!
Denn heute trage ich sensationelle ZWEI Me-Made-Teile und beide hätte ich ohne ihn nie genäht.
Frau Bunte Kleider hat mich auf den Schnitt "Birgitte Basic Tee" für das Shirt gebracht.
Eigentlich war es als Probeshirt gedacht, aber dann hat es mich erwischt, und ich habe mir beim Zuschnitt besonders Mühe gegeben. Und ich finde, es ist durchaus tragbar!
Nur alleine etwas kühl bei diesem frostigen Winterwetter.
Deswegen trage ich darüber eine Zipfeljacke zu der mich Frau vom Sonnenfels inspiriert hat.
Die ist ein bißchen ein Experiment, denn ich bin mir gar nicht sicher, ob Zipfeljacken zu mir passen.
So auf den Bildern gefällt es mir aber ganz gut.
Das Schnittmuster passte beim Zusammenkleben nicht immer so ganz zusammen, da mußte ich etwas improvisieren. Glücklicherweise kommt es bei einer Zipfeljacke ja nicht so auf den Zentimeter an...
Genäht ist die Jacke dann wirklich schnell und auch der Strickstoff im Fischgrätmuster ließ sich erstaunlich gut vernähen!
Wo das jetzt so gut ging, nähe ich mir demnächst dann vielleicht mal Strickjäckchen aus Strickstoff, denn da habe ich Bedarf! (Falls mir da jemand ein Schnittmuster empfehlen kann: ich bin für Anregungen sehr dankbar!)
Wickeln kann man die Jacke übrigens auch. Das ist sehr gut, denn so passt sie auch unter die Winterjacke.
Denn heute trage ich sensationelle ZWEI Me-Made-Teile und beide hätte ich ohne ihn nie genäht.
Frau Bunte Kleider hat mich auf den Schnitt "Birgitte Basic Tee" für das Shirt gebracht.
Eigentlich war es als Probeshirt gedacht, aber dann hat es mich erwischt, und ich habe mir beim Zuschnitt besonders Mühe gegeben. Und ich finde, es ist durchaus tragbar!
Nur alleine etwas kühl bei diesem frostigen Winterwetter.
Deswegen trage ich darüber eine Zipfeljacke zu der mich Frau vom Sonnenfels inspiriert hat.
Die ist ein bißchen ein Experiment, denn ich bin mir gar nicht sicher, ob Zipfeljacken zu mir passen.
So auf den Bildern gefällt es mir aber ganz gut.
Das Schnittmuster passte beim Zusammenkleben nicht immer so ganz zusammen, da mußte ich etwas improvisieren. Glücklicherweise kommt es bei einer Zipfeljacke ja nicht so auf den Zentimeter an...
Genäht ist die Jacke dann wirklich schnell und auch der Strickstoff im Fischgrätmuster ließ sich erstaunlich gut vernähen!
Wo das jetzt so gut ging, nähe ich mir demnächst dann vielleicht mal Strickjäckchen aus Strickstoff, denn da habe ich Bedarf! (Falls mir da jemand ein Schnittmuster empfehlen kann: ich bin für Anregungen sehr dankbar!)
Wickeln kann man die Jacke übrigens auch. Das ist sehr gut, denn so passt sie auch unter die Winterjacke.
"Was macht die Mama da bloß?" |
Ganz frische Inspirationen gibt es wieder beim heutigen MMM.
Ich fülle dann mal meine To-Sew-Liste auf...
25. Januar 2015
Stoffspielereien: Ecken
...oder wieviele Ecken hat eine Tulpe?
Da meine übliche Ideensammlung zum Thema "Ecken" leider nichts brachte, was mich spontan begeisterte, habe ich dann doch mal geschaut, was meine (überschaubare) Näh-Literatur zu dem Thema zu bieten hat.
Und ich war überrascht: Fand ich doch in diesem Buch eine mehrseitige Anleitung für verstürzte Ecken!
Ich hatte bisher gar nicht gewußt, daß man für verstürzte Ecken eine Anleitung brauchen könnte... Zusammennähen, eventuell die Nahtzugaben an den Ecken zurückschneiden, wenden, mit der Schere etwas in den Ecken porkeln und, wenn ich es ganz gut meine, noch kurz das Bügeleisen draufhalten. Kann man das auch anders machen?
Ich habe also eine einfache Form mit Innen- und Außenecken gesucht, die man trotzdem einfach zuschneiden kann: dazu ein großes Rechteck längs falten. An einer Schmalkante diagonal abschneiden und das abgeschnittene Dreieck als Schablone für den Schnitt an der anderen Schmalkante nutzen. Auseinanderfalten und schon hat man- eine Tulpe! Jedenfalls ein stark vereinfachte Tulpe.
Will man die jetzt fachgerecht verstürzen, geht man folgendermaßen vor:
1. Rechts auf rechts zusammennähen. (Wendeöffnung nicht vergessen!)
2. Bei Innenecken die Nahtzugabe in der Ecke bis (sehr) kurz vor der Naht einschneiden.
3. Alle Nahtzugaben zur Seite bügeln, so daß die Naht im Bruch liegt.
Da meine übliche Ideensammlung zum Thema "Ecken" leider nichts brachte, was mich spontan begeisterte, habe ich dann doch mal geschaut, was meine (überschaubare) Näh-Literatur zu dem Thema zu bieten hat.
Und ich war überrascht: Fand ich doch in diesem Buch eine mehrseitige Anleitung für verstürzte Ecken!
Ich hatte bisher gar nicht gewußt, daß man für verstürzte Ecken eine Anleitung brauchen könnte... Zusammennähen, eventuell die Nahtzugaben an den Ecken zurückschneiden, wenden, mit der Schere etwas in den Ecken porkeln und, wenn ich es ganz gut meine, noch kurz das Bügeleisen draufhalten. Kann man das auch anders machen?
Ich habe also eine einfache Form mit Innen- und Außenecken gesucht, die man trotzdem einfach zuschneiden kann: dazu ein großes Rechteck längs falten. An einer Schmalkante diagonal abschneiden und das abgeschnittene Dreieck als Schablone für den Schnitt an der anderen Schmalkante nutzen. Auseinanderfalten und schon hat man- eine Tulpe! Jedenfalls ein stark vereinfachte Tulpe.
Hier noch gefaltete Tulpe... |
Will man die jetzt fachgerecht verstürzen, geht man folgendermaßen vor:
1. Rechts auf rechts zusammennähen. (Wendeöffnung nicht vergessen!)
2. Bei Innenecken die Nahtzugabe in der Ecke bis (sehr) kurz vor der Naht einschneiden.
3. Alle Nahtzugaben zur Seite bügeln, so daß die Naht im Bruch liegt.
4. An den Außenecken die Nahtzugaben übereinanderfalten. Bei spitzen Winkeln ist dafür noch eine Extrafaltung nötig. (Diese natürlich auch bügeln!) Bei spitzen Winkeln und dickeren Stoffen werden die Nahtzugaben im Bereich der Ecke bis etwa 2-3mm zurückgeschnitten.
5. Wenden. Die Ecken mit einem Pfriem (besitze ich leider nicht, daher kam doch wieder die Schere zum Einsatz...) ausformen.
6. Bügeln!
Alle Nahtzugaben vorschriftsmäßig gebügelt! |
Ich habe zum Vergleich bei der einen spitzen Ecke die Nahtzugaben gefaltet und bei der anderen zurückgeschnitten.
Verwendet habe ich Leinen und dünne Baumwollpopeline, die Stoffe sind meiner Meinung nach nicht dick. Trotzdem ist die Ecke mit der zurückgeschnittenen Nahtzugabe deutlich besser geworden. Falten würde ich in Zukunft nur, wenn beide Lagen aus sehr dünnem Stoff bestehen.
Ich habe die so verstürzte Tulpe als aufgesetzte Tasche auf ein größeres Stück gleicher Form genäht.
Und dann mit einem zweiten vernäht, damit ich einen Beutel bekomme. Hier habe ich die Ecken abgenäht, damit die Tasche auch Tiefe bekommt. Dafür an der Ecke die Nähte möglichst exakt übereinanderlegen, ausmessen, feststecken und abnähen. Das dann überstehende Dreieck wird einfach abgeschnitten.
Ecken abnähen an der Futtertasche gezeigt. |
Bisher habe ich diese Methode nur bei rechten Winkeln benutzt, aber jetzt kann ich sicher sagen: das funktioniert auch bei anderen Winkeln ganz genauso!
Beim Verstürzen von Tasche und Futter gab es natürlich wieder Innenecken. Hier habe ich mich nicht getraut, bis zur Naht einzuschneiden, da der Außenstoff ("Lenda" vom Möbelschweden) sehr zum Ausfransen neigt. Daher ist diese Ecke leider etwas runder geworden.
So sieht nun die fertige Tulpentasche aus.
Da die Tasche gefüttert ist und die Träger (einfach geflochtene Stoffstreifen) zwischengefasst sind, kann man die Tasche von beiden Seiten benutzen.
Auf der Futterseite ergibt sich an den Ecken ein interessanter Effekt mit den Streifen!
Neue Erkenntnisse:
- Für ordentliche verstürzte Ecken muß man bügeln. Mehrmals! (Mein nächster Kragen wird sowas von ordentlich werden!)
- Bei verstürzten Innenecken muß man wirklich bis zur Naht einschneiden, dann gibt es auch keine Zugfalten.
- Abgenähte Ecken (3-D-Ecken) funktionieren bei beliebigem Winkel.
Heute sammelt Frisfris die Stoffspielereien aus von den Ecken. Vielen Dank!
Wer genauso gespannt ist wie ich, was sich die anderen Teilnehmer für Ecken ausgedacht haben, der gucke hier.
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