Selten habe ich einen neuen Schnitt nach dem Kauf so schnell genäht, wie diesen: das Ebony Tee von Closet Case Files, ganz frisch letzte Woche herausgekommen. Es ist ein Trapezkleid aus Jersey, von der Silhouette her ähnlich dem Farrow Dress von Grainline. Es gibt den Schnitt in verschiedenen Längen, als Tunika und Shirt und auch mit Raglanärmeln. Ich habe die Kleidversion mit normalen eingesetzten Ärmeln gewählt.
Es ist auch sehr schnell und einfach genäht und wenn ich mir mit dem Versuch, zwischen Kleid und Halsbündchen ein Jerseypaspel mit einzuarbeiten nicht selbst ein Bein gestellt hätte, hätte ich euch das Kleid auch schon letzten Mittwoch gezeigt.
Was meinen Zufriedenheitslevel angeht, bin ich noch etwas zwiegespalten... bei der ersten Anprobe dachte ich zunächst, ich hätte ein Zelt genäht!
Da ich etwas zu wenig Stoff hatte, habe ich das Kleid mit rückwärtiger Mittelnaht zugeschnitten und an dieser dann schon am oberen Rücken etwa 6 cm Weite herausgenommen. Beim fertigen Kleid denke ich allerdings immer noch, das es an dieser Stelle etwas weit ist.
Nach der Größentabelle liege ich zwischen den Größen 8 und 10 und da ich auf den Beispielbildern die Ärmel sehr eng fand, habe ich mich für die größere Größe entschieden. Was die Ärmel angeht, war das auch definitiv die richtige Entscheidung, ich finde, die sind jetzt genau richtig, eng, aber nicht zu eng. Auch an den Schultern sitzt es gut und auch Bewegung machen die Ärmel gut mit.
Für meinen Geschmack müsste es aber am Oberkörper bis etwa 4 cm unterhalb der Armausschnitte deutlich körpernäher sitzen, damit es nicht unförmig wirkt. Ich habe an dieser Stelle (auf Achselhöhe) aber bestimmt 30 cm Luft... Womöglich habe ich da aber einfach die falsche Größe gewählt. Ich plane jedenfalls noch einen zweiten Versuch mit Ärmeln in Größe 10 (die Ärmelkorrektur, die Closet Case mittlerweile herausgebracht hat, betraf nur die Gr. 0-4) und einem Kleid in Gr. 6... Denn ich denke, damit diese Art von Kleid funktioniert, muß es am Oberkörper und an den Armen sehr schmal geschnitten sein um die große Saumweite auszubalancieren.
Grundsätzlich mag ich den geschwungenen Saum, der hinten etwas länger ist als vorne (auch wenn man da besser durchgefärbte Stoffe verwendet, wie ich jetzt auch weiß...), es ist sehr bequem und es schwingt wunderbar bei jeder Bewegung. Auch die Shirtversion könnte ich mir für den Sommer schön verstellen.
Also, Ebony und ich, das war nicht die große Liebe beim ersten Versuch. Aber vielleicht wird das noch was mit uns.
Ich schaue jetzt erst einmal beim MMM nach selbstgenähter Lieblingskleidung. Kommt ihr mit?