22. Februar 2015

Stoffspielereien: Chenille

Zum Thema "Chenille" fiel mir spontan nur Chenillestoff ein (den ich nicht mag) und diese Chenille-Technik, die mir auch nicht gefiel.
Der Wikipedia-Eintrag zum Thema brachte mir dann die Erkenntnis, daß ich schon einmal unwissentlich mit Chenillegarn gearbeitet hatte: vor gut 10 Jahren hatte ich auf endlosen wochenendlichen Bahnfahrten einen frühlingsgrünen kuscheligen Schal gestrickt (einfach kraus rechts).


Der lapidare Satz im Wikipedia-Eintrag, daß im 18. Jahrhundert Chenillegarn vor allem als Stickgarn benutzt wurde, brachte mich dann auf die Idee, genau das einmal auszuprobieren. Die Stickerei mit dem flauschigen Chenillegarn auf einem glatten Stoff müßte einen schönen 3D-Effekt geben.

Hier sieht man gut, wie das Chenillegarn aufgebaut ist.

Ich investierte einen ganzen Euro und erwarb bei ebay eine Sammlung von Chenillegarnresten in verschiedenen Brauntönen, wollweiß und flaschengrün. Dann entschied ich mich, daraus Frühlingszweige auf einen kleingemusterten, jeansartigen Stoff zu sticken und daraus einen schlichten A-förmigen Rock zu nähen. Und nach nur wenigen Hindernissen (keine Zeit, kopierter Rockschnitt verschwunden, Rockschnittmuster auch verschwunden, zuwenig Stoff, um den Rock im Bruch zuschneiden zu können, Sticknadeln verschwunden...) reifte die Erkenntnis, daß ich mal wieder dringend aufräumen muß konnte es dann auch losgehen.


Ich sticke also völlig unprofessionell und ohne Vorlage oder spezielle Stickstiche Weidenzweige, nebst Weidenkätzchen auf das vordere Rockviertel. Geplant sind 2 Zweige, etwa doppelt so lang wie das Stück, das ich schon geschafft habe.


Dank des dicken Garns kommt man schnell vorwärts. Der 3D-Effekt kommt gut heraus, ungefähr so hatte ich mir das auch vorgestellt. Das ringelige der Zweige würde eher für Kirsche, als für Weide sprechen, aber vermutlich sind nur die Wenigsten botanisch so bewandert, daß ihnen das auffallen wird...


Ein unerwartetes Problem ist, daß sich nach wenigen Stichen an der Stelle, an der der Faden im Nadelöhr ist, sich der Chenilleteil vom Garn trennt und sich zu "Klümpchen" zusammenballt. Da hilft dann nur, den Faden abzuschneiden und neu einzufädeln. Vermutlich wäre ein etwas groberer Stoff wie Leinen für diese Art der Stickerei besser geeignet gewesen.


Ich behelfe mir jetzt damit, etwa alle zwei Stiche die Nadel auf dem Faden einen halben Zentimeter weiterzuschieben...

Dafür hatte ich beim gestrigen Sticken auf dem Sofa dann doch noch eine Idee für die eingangs erwähnte Chenilletechnik:


Frühlingkissen, die wie ein Ausschnitt, aus einer großen Korbblüte aussehen, die farbige Mitte mit einer Chenilleraupe umrahmt.
Ich werde versuchen, das nächste Woche umzusetzten, ich will jetzt unbedingt solche Kissen haben!

Bei Griselda von Machwerke gibt es die Linksammlung zu den anderen Teilnehmern. Ich verrate schon mal soviel: mit Chenilletechnik kann man doch ganz wunderbare Sachen machen!


6. Februar 2015

Zwölf-Tops-Challenge: Januar

Constanze von Santa Lucia Patterns hat sich die 12-Tops-Challenge gegen die grassierende Oberteilschwäche ausgedacht: Jeden Monat wird ein Oberteil genäht und gezeigt.

An Oberteilschwäche leide ich zwar nicht direkt (eher an der "Pläne-verwirklichen-Schwäche"), aber nachdem ich im vergangenen Jahr meinen Kleiderschrank sehr gründlich aussortiert habe, kann ich neue Oberteile gut gebrauchen. Und so ein kleiner Schubs, die dann auch zu nähen, hilft mir oft sehr!
Insbesondere habe ich Bedarf an Oberteilen, die sich zu Röcken kombinieren lassen. Denn damit die Proportionen stimmig sind, müssen diese Oberteile bei mir kürzer sein, als, das, was ich sonst zur Hose trage. Auch Strickjacken in rocktauglicher Länge könnte ich gut gebrauchen, hier fehlt es mir aber noch an Ideen.

Den Januar habe ich gleich mal genutzt, um zwei Ufos fertigzustellen: das Birgitte Basic-Tee von Maria Denmark.


Da ich laut Maßtabelle mal wieder zwischen zwei Größen liege, habe ich das Shirt testweise erst in S (hell) und dann in M (dunkel) genäht. Beide Shirts sind aus Viskosejersey, das nächste wird definitiv aus Baumwolljersey, den trage ich nämlich lieber.
Ich finde, das größere Shirt sitzt an den Schultern etwas besser, vielleicht schneide ich das nächste dann oben in M und unten in S zu.

Das Schnittmuster bietet verschiedene Ausschnittlösungen und Ärmellängen. Bei dem hellen Shirt habe ich mich für die 3/4 langen Ärmel entschieden...nun ja, das sieht jetzt sehr nach Hochwasserärmeln aus. Anscheinend habe ich kurze Arme!


Für das dunkle Shirt habe ich die Länge dann einfach gekürzt, aber leider nicht daran gedacht, die Ärmel unten etwas schmaler zu machen. Um die Weite etwas zu bändigen, habe ich hier noch schmale Bündchen angesetzt. Der Effekt gefällt mir eigentlich ganz gut.

Genialer Ärmelzuschnitt, oder?

Das Birgitte Basic Tee könnte ein guter Basis-Schnitt für mich werden, da werde ich dran bleiben. Dann vielleicht auch kürzer und zum Rock passend.
Ich möchte aber auf jeden Fall auch noch das Lydia-Shirt ausprobieren.
Ansonsten steht auch noch Frau Emma und Fanö auf meiner Liste, sowie Mamina und, wenn es dann endlich wieder wärmer wird, das Mariposa Tee. Da ist dann das halbe Jahr ja schon rum, für die andere Hälfte fällt mir bestimmt auch noch etwas ein.
Hier habe ich jedenfalls schon wieder einige Inspirationen gesammelt.
Vielen Dank an Constanze für die schöne Idee und die Organisation!


4. Februar 2015

MMM- inspiriert vom MMM

Wie gut, daß es den MMM gibt!
Denn heute trage ich sensationelle ZWEI Me-Made-Teile und beide hätte ich ohne ihn nie genäht.


Frau Bunte Kleider hat mich auf den Schnitt "Birgitte Basic Tee" für das Shirt gebracht.


Eigentlich war es als Probeshirt gedacht, aber dann hat es mich erwischt, und ich habe mir beim Zuschnitt besonders Mühe gegeben. Und ich finde, es ist durchaus tragbar!
Nur alleine etwas kühl bei diesem frostigen Winterwetter.

Deswegen trage ich darüber eine Zipfeljacke zu der mich Frau vom Sonnenfels inspiriert hat.


Die ist ein bißchen ein Experiment, denn ich bin mir gar nicht sicher, ob Zipfeljacken zu mir passen.
So auf den Bildern gefällt es mir aber ganz gut.
Das Schnittmuster passte beim Zusammenkleben nicht immer so ganz zusammen, da mußte ich etwas improvisieren. Glücklicherweise kommt es bei einer Zipfeljacke ja nicht so auf den Zentimeter an...
Genäht ist die Jacke dann wirklich schnell und auch der Strickstoff im Fischgrätmuster ließ sich erstaunlich gut vernähen!


Wo das jetzt so gut ging, nähe ich mir demnächst dann vielleicht mal Strickjäckchen aus Strickstoff, denn da habe ich Bedarf! (Falls mir da jemand ein Schnittmuster empfehlen kann: ich bin für Anregungen sehr dankbar!)

Wickeln kann man die Jacke übrigens auch. Das ist sehr gut, denn so passt sie auch unter die Winterjacke.

"Was macht die Mama da bloß?"

Ganz frische Inspirationen gibt es wieder beim heutigen MMM.
Ich fülle dann mal meine To-Sew-Liste auf...