30. Juni 2014

Stoffspielereien - Monogramme

Suschna hat als Thema für die Stoffspielereien im Juni "Monogramme" ausgegeben und da ich in der Richtung sowieso gerade etwas geplant hatte, paßte mir das sehr gut in den Kram.

Bei Monogrammen denke ich ja als allererstes an gestickte Buchstaben auf altmodischen Stoffservietten- weiß auf weiß. Solche habe ich von meiner Schwiegergroßmutter (die die gleichen Initialen hatte, wie ich) geerbt und ich benutze sie sehr gerne im Brotkörbchen.
Vor ziemlich vielen Jahren habe ich mal ein Mustertuch gestickt, während ich für's Vordiplom gelernt habe.


Ich finde es nach wie vor schön, aber leider liegt es nur im Schrank. Irgendwie ist mir noch keine sinnvolle Verwendungsmöglichkeir dafür eingefallen. Die Vorlage stammte, soweit ich mich erinnere, aus einem alten decoration-Heft, da gab es gelegentlich Kreativ-Bögen.

Warum sich das weiße Garn z.T. verfärbt
hat, wüßte ich auch gerne...

Seit dieser Aktion habe ich aber irgendwie so gar keinen Bedarf mehr an Stickerei gehabt....

Und auch diesmal hatte ich keine Lust zu sticken.
Was ich aber schon lange mal ausprobieren wollte, sind Negativ-Applikationen.
Ich habe dafür die Buchstaben in einer passenden Schrift (und einer passenden Schriftgröße) am Computer ausgedruckt und auf Stickvlies abgepaust.


Das Stickvlies habe ich auf den Stoff gesteckt und unter den Stoff ein Stück Wachstuch. Dann habe ich (sehr sehr langsam) die Buchstaben auf der Linie nachgenäht, erst mit türkisem Stickgarn und dann noch ein zweites Mal mit Nähgarn in einem undefinierbaren altrosarot. Ich hatte gehofft, dadurch so eine Art Schattierung zu erreichen.
Das ist zwar nicht wirklich so geworden, wie ich mir das gedacht hatte, aber es gefällt mir trotzdem.


Dann nehme man eine kleine, spitze scharfe Schere (in Ermangelung fachgerechten Werkzeuges war das bei mir die Nagelschere...) und schneide sehr sehr vorsichtig den Oberstoff innerhalb der genähten Linien aus:


Das Ergebnis gefällt mir ziemlich gut, besonders der Kontrast zwischen dem matten Stoff und dem glänzenden Wachstuch.


Nun war ich neugierig, wie das umgekehrt aussehen würde, also applizierte Monogramme.
Auch hier habe ich mir die Buchstaben mit dem Computer ausgedruckt. Ich wollte es mir einfach machen, und habe die Buchstaben auf dünnen Wollfilz übertragen und ausgeschnitten.

Die Farbe ist hier übrigens bedeutend
besser getroffen!

Filz habe ich gewählt, da er nicht ausfranst und ich die Buchstaben daher einfach mit einem Geradstich aufnähen kann. Leider habe ich es an dieser Stelle vermurkst, besonders beim "M".


Beim nächsten Mal würde ich mir vorher die Nählinien anzeichnen! Vielleicht trenne ich auch noch mal alles auf und versuche es neu, mal sehen


Beide Monogramme sollen Taschen zieren, die fertig zu nähen ich in der Kürze der Zeit leider nicht geschafft habe. Ich werde sie aber beide einstellen, wenn sie fertig sind, versprochen!

Hier bei Suschna könnt ihr sehen, was anderen zum Thema "Monogramme" eingefallen ist. Und wie immer sind sehr interessante und ganz unterschiedliche Sachen dabei- und genau deswegen finde ich diese Aktion auch so toll und immer inspirierend. Vielen Dank dafür!

25. Juni 2014

Krempeltasche

Es ist Mittwochabend- allerhöchste Zeit für die Tasche der Woche!
Heute, kurz und knapp, denn ich habe es geschafft mich im Sommer(!) ganz fies zu erkälten und bin zur Zeit nur eingeschränkt funktionsfähig... äh...mir ist entfallen, wie ich diesen Satz elegant beenden wollte, aber hier kommt, hurra, die Krempeltasche:


Meine sonst immer wunderbar passende Fotowand ist für beige Taschen irgendwie nicht wirklich geeignet, deswegen gibt im Folgenden Tischfotos. Außerdem lege ich Wert auf die Feststellung, daß diese Tasche wirklich nicht faltenfrei ist, aber so schlimm, wie es auf dem Bild aussieht, ist es dann in echt doch nicht!


Der beige Outdoorstoff war mal ein Fehlkauf, keine Ahnung, was mich da beim Kauf geritten hat. Wahrscheinlich war ich da gerade auch nur eingeschränkt funktionsfähig... Beige ist eigentlich so gar nicht meine Farbe und wie ich heute festgestellt habe, es macht auch keinen Spaß, beige zu vernähen. Da ich aber noch gute 2m von dem Stoff habe, werden da wohl noch ein paar Taschen folgen müssen.


Gekrempelt gefällt mir die Tasche daher gleich viel besser (weniger beige!)


Damit der Anblick innen nicht nur beige ist, habe ich besonders nettes Schrägband verwendet.

Und hier präsentiere ich eindrucksvoll, was in dieser Tasche gerade eben (für's Foto) noch drin gewesen ist: es passt also ordentlich was rein in die Krempeltasche!


Genäht war sie relativ schnell und umkompliziert, nur war mein Seitenstreifen eher zu kurz. Keine Ahnung warum, aber ich mußte die Ecken von den Taschenteilen ziemlich viel einhalten, was nicht immer zum optimalen Ergebnis geführt hat. Daher auch keine faltenfreie Tasche. Aber ich finde, bei einer Krempeltasche, die ja vorwiegend nützlich sein soll, ist das akzeptabel.

Und jetzt schaue ich mal hier bei Emma, wer seine Krempeltasche noch auf den letzten Drücker einstellt...

18. Juni 2014

Herrentasche - japanisch

Eigentlich sollte die Herrentasche ja tatsächlich für den Herrn des Hauses sein. Und komplett aus dem Kunstleder im Used-Look, aus dem ich die Patches bei meiner Kugeltasche gemacht hatte. Selbst der Futterstoff stand schon fest und ich war entschlossen, gleich nach der Kugeltasche mit der Herrentasche zu beginnen, um endlich mal wieder wenigstens annähernd im Zeitplan zu sein.

Dann begab es sich aber, daß der Herr des Hauses die frisch fertiggestellte Kugeltasche bewunderte (recht so!) und nebenbei erwähnte, es sei ja ganz erstaunlich, daß dieses Kunstleder in kleinen Mengen so gut aussähe, wo es doch auf der Fläche ziemlich grottig wirke!
Okay....also eher doch keine Herrentasche aus Kunstleder.

Leider fehlte mir dann völlig eine Alternative. Ich glaube, ich habe mir hier bei Emma so ziemlich jede Herrentasche angesehen, aber alles, was ich toll fand, ließ sich dann doch wieder nicht umsetzten. In Sachen Herrenstoffe bin ich halt nicht so gut ausgestattet...
Beinahe hätte ich die Tasche ganz ausgelassen, aber dann habe ich doch noch überlegt, wie ich die Tasche denn nähen würde, wenn sie für mich wäre...und habe tatsächlich einen lang gehüteten Stoffschatz angeschnitten: laminiertes Baumwoll-Leinen-Gemisch von Echino (Kokka).


Damit der tolle Stoff auch optimal zur Geltung kommt, habe ich auf eine Klappe verzichtet und die Tasche sehr schlicht gehalten.


Den rückwärtigen Reißverschluß habe ich aus Rücksicht auf den Musterverlauf sichtbar eingenäht.


Das Wachstuch ließ sich wirklich toll nähen und selbst die Reißverschluß-Absteppungen waren dank Teflon-Füßchen überhaupt kein Problem.


Ein bißchen Farbenmix-Webband habe ich dann trotz aller Schlichtheit doch noch untergebracht...


Weil ich eine Schlüsselschlange haben wollte, es aber schnell gehen sollte, habe ich selbige spontan aus türkisem Gummiband (das gerade auf dem Nähtisch herumlag...) gemacht. Ich bin gespannt, wie sich das im Alltag bewähren wird.


Innen gibt es ein Reißverschluß-Fach, eine aufgesetzte Tasche (mit Unterteilung, so daß das Handy hineinpaßt) und eine Aufsatz-Fach, welches ich aus Faulheit NICHT mit Volumenvlies verstärkt habe. Es wäre aber besser gewesen, wenn ich es getan hätte, denn so ist es doch etwas schlabberig.



Die Tasche gefällt mir gut, aber ich bin gespannt, wie ich mit dem Hochformat zurechtkomme, das ist momentan noch etwas ungewohnt. Ich habe sonst eher Taschen mit einer groooßen Öffnung, wo man gut hineinsehen kann und seine Kram schnell wiederfindet.


Mittlerweile habe ich auch eine Idee, für eine "männliche" Herrentasche. Der Herr hat nämlich Hosen aussortiert und da ist eine in Khaki dabei, die mir doch sehr geeignet für eine Tasche scheint. Vielleicht muß ich diesen Sommer dann mal nicht sein Portemonnaie in meiner Handtasche herumtragen und seine Schlüssel und, ach ja, passt das Handy vielleicht auch noch rein...?



11. Juni 2014

Die Teppich-Kugeltasche

Eigentlich wollte ich ja für den Sew-Along keine neuen Stoffe kaufen, sondern nur welche aus meinem umfangreichen Stofflager verwenden. Aber dann war hier zufälligerweise Stoffmarkt und da ich aufgrund unglücklicher Umstände seit etwa zwei Jahren nicht mehr auf einem Stoffmarkt gewesen bin, wollte ich dieses Jahr unbedingt hin, wenigstens gucken!
Ich habe mich auch wirklich SEHR zurückgehalten, aber dieser Stoff erinnerte mich so an Kelims und mußte daher unbedingt mit. Ich mag Kelims! Sie sind zwar nicht mehr IN, aber ich mag sie trotzdem.

Normalerweise kann ich Stoffe, die ich besonders schön finde nicht einfach so anschneiden sondern hebe sie auf, bis ich den idealen Schnitt für sie gefunden habe. Das kann auch schon mal etwas länger dauern... Aber dieser Stoff hat es noch nicht einmal in mein Stofflager geschafft. Ich war mir nämlich gleich sehr sicher, daß er sich wunderbar für eine Kugeltasche eignen würde.
Hier ist also meine Version der Kugeltasche im Oma- Antik- Retro-Look:



Von Vorne...

von hinten...

von rechts...

und von links.


Da der Stoff sehr dick ist, habe ich auf jegliche Verstärkung und Zwischenfutter verzichtet. Der Griff ist auch so gut. Boden und Patches sind aus Kunstleder. Die Seitentaschen habe ich weggelassen, ich war mir nicht sicher, ob die aus dem dicken Stoff funktionieren würden.

Innen ist sie gelb-gestreift und hat die volle Innentaschen-Ausstattung bekommen: Reißverschluß-Paspeltasche für das Portemonnaie, aufgesetzte Taschen für Handy und Kleinkram, Gummibandschlaufe für den Kugelschreiber und eine Schlüsselschlange. Leider ist das Foto miserabel, aber man kann es doch erkennen.


Als sich so wunderbare Rauten in dem Stoff ergaben, nachdem ich die Abnäher eingenäht hatte, war ich ja sehr versucht, die Träger nicht aufzusetzen, sondern zwischenzufassen.


Aber jetzt bin ich doch froh, daß ich mich für aufgesetzte Gurte entschieden habe. Alle (Baumwoll-)Gurtbandenden habe ich unter solchen Kunstleder-Patches versteckt. Eigentlich fand ich das schwarze Gurtband nicht so ideal, aber mit zusammen mit den "Leder"-Akzenten passt es doch ganz gut.


Hier fand ich auch einen Taschenbaumler passend- dieser baumelt am Zipper.


Und sogar mit Namensschild! ;o)


Sollte ich jemals in einem Miss-Maple-Film mitspielen oder eine Reise im Orient-Express unternehmen, habe ich jetzt schon mal das passende Accessoire!

Mir gefällt meine neue Tasche tatsächlich ausgesprochen gut.
Ich bin aber gespannt, wie  sie sich im Alltag bewähren wird. Am schönsten sieht es aus, wenn sie an den Handgriffen getragen wird, aber ich neige normalerweise eher zum Schultergurt...

Mehr Kugeltaschen, mit und ohne Schultergurt, könnt ihr hier bei Emma bewundern!

Ich gehe jetzt mal in mein Stofflager horchen, welcher Stoff danach schreit, eine Herrentasche zu werden...

7. Juni 2014

Zur Abwechslung...

...mal wieder eine Tasche!
Aber immerhin keine Taschenspieler-Tasche, sondern eine Fotobella.


Die gab es für meine Nichte zum 18. Geburtstag- anläßlich dessen hat sie nämlich eine Kamera geschenkt bekommen. Und da war nun eine standesgemäße Aufbewahrungs- und Transportmöglichkeit etwas, was sie wirklich gut gebrauchen konnte!
Leider habe ich aufgrund diverser Umstände (unter anderem Aufschieberitis, aber nicht nur) die Tasche an eineinhalb Tagen nähen müssen. In der Zeit habe ich also nicht viel anderes gemacht...

Eigentlich sollte die Tasche oder wenigstens die Klappe noch grüne Paspeln bekommen. Aber da mir das erst wieder einfiel, als die Taschenklappe fertig und abgesteppt war, habe ich dann ganz spontan doch darauf verzichtet...


Gefüttert mit seeehr viel und sehr voluminösem Volumenvlies und grünem Punktestoff. Der Kameraeinsatz ist aus kuscheligen Flanell und auch grün gepunktet. Trotz des voluminösen Volumenvlieses passt die Kamera noch hinein- puh, Glück gehabt! (Ich hatte zwischenzeitlich so meine Zweifel...)


Geheime Botschaften auf dem Tragepolster...


Fazit: Kind Nichte ist begeistert, Tante freut sich und nach dieser Nähaktion weiß ich die Nahtzugaben an den Taschenspieler-Taschen wieder so richtig zu schätzen!!

4. Juni 2014

Hippie-Crossbag

Gab es zu Hippiezeiten überhaupt schon Crossbags?
Egal, ich finde, dieses Exemplar sieht jedenfalls sehr hippiemäßig aus.


OK, das Gehäkelte ist jetzt nicht echt, sondern nur auf dem Stoff. Aber dafür bleibt man auch nicht überall hängen.
Leider habe ich beim Zuschneiden nicht nachgedacht, deshalb verläuft der Reißverschluß jetzt nicht optimistisch nach oben, sondern deprimiert nach unten...aber wenn ich mich hier bei Emma so umschaue, dann bin ich damit nicht alleine...

Anstelle eines Taschenbaumlers habe ich der Tasche gleich eine ganze Reißverschluß-Kette spendiert.


Und innen gibt es noch mehr Blümchen.


Eigentlich sollte meine Tochter diese Tasche bekommen, aber jetzt gefällt sie mir doch ganz gut...vielleicht teilen wir uns diese Tasche einfach.