1. August 2018

MMM im August: ein Hoch auf Ajaccio!

Eigentlich wollte ich hier, weil es so ein heißer Sommer ist, das Hot-Summer-Dress zeigen. Schien mir passend.
Leider bin ich gerade so nähfaul. Liegt wahrscheinlich daran, daß es so ein heißer Sommer ist...

Jedenfalls nähe ich zwar gerade nicht und gehe auch sonst lieber bewegungsarmen Tätigkeiten nach, aber glücklicherweise habe ich einen Vorrat an Jersey-Sommerkleidern, vor allem Ajaccios. Ganz ehrlich: ich wohne gerade in denen.
Es gibt nichts besseres, als ein Ajaccio aus Viskosejersey bei der derzeitigen Wetterlage. Ich glaube, ich habe mittlerweile sechs Sommer-Ajaccios und ich könnte auch gut noch ein siebtes gebrauchen. Oder ein achtes. Immerhin habe ich noch eins gefunden, daß noch nicht verbloggt ist, deswegen zeige ich einfach dieses Exemplar heute hier:


Quasi das Hot-Summer-Ajaccio! :)


Leider ist mein Fotospiegel gesprungen und da ich bisher auch zu faul war, ins schwedische Möbelhaus zu fahren, um für Ersatz zu sorgen, kommt ihr jetzt in den Genuß unseres wunderbaren Flurs mit unverbaubaren Blick in die Küche als stimmungsvollem Fotohintergrund!


Aber es geht ja um das Kleid... dünner Viskosejersey von TST-Stoffen.
(Lieblings-)Schnitt von der Schnittquelle. (Damit ist dieser Beitrag jetzt vermutlich WERBUNG! Leider unbezahlte...) Ich habe die Schultern etwas verbreitert und das Kleid auf knapp-über-Knie-Länge gekürzt, damit passt mir dieser Schnitt immer perfekt. Hier habe ich aus mustertechnischen Gründen das Oberteil quer zum Fadenlauf zugeschnitten. Wenn der Jersey elastisch genug ist, geht das auch.


Ich frage mich ja manchmal, ob es nicht irgendjemandem auffällt, daß ich praktisch jeden Tag das gleiche Kleid anhabe, nur in verschiedenen Farben und Mustern. Bisher hat mich aber zumindestens noch niemand darauf angesprochen. Wahrscheinlich merken so etwas nur nähende Menschen.


Ich bin dann mit meinem Wohnkleid mal weg, ich muss dringend Sommerkleider beim MMM gucken. Das ist heute eine wunderbare bewegungsarme Tätigkeit.





4. Juli 2018

MMM im Juli: Ich packe meinen Koffer...

...und nehme mit...? Ja, was denn? Unser nächster Kofferpacktermin ist im Moment noch so weit weg, dass ich mir darüber noch so gar keine Gedanken gemacht habe. Wahrscheinlich ist allerdings, dass das eine oder andere meiner Kimonotees im Koffer landen wird. Kimonotee geht immer!


Ich kann euch aber ein Kleidungsstück zeigen, was wegen großer Begeisterung außerplanmäßig mit in den Pfingsturlaub dufte: die Knitterbluse von crafteln.


Allerdings ungeknittert und kragenlos, denn so gefällt mir der Schnitt viel besser.
Den Ausschnitt habe ich einfach mit Schrägband verstürzt, weil ich keine Lust hatte, einen Beleg zu basteln. Und weil ich nicht Knittern wollte, habe ich eine Nummer kleiner genäht, als nach Maßtabelle nötig wäre, das passt sehr gut.


Genäht habe ich sie aus ganz gewöhnlichem dünnerem Baumwollstoff mit Webstreifen. Da die Bluse im schrägen Fadenlauf zugeschnitten wird, gibt das mit den Streifen ein nettes Muster. Die Ärmel habe ich allerdings aus optischen Gründen gerade zugeschnitten.


Dass ich sie spontan mit in den Urlaub nahm liegt daran, dass ich sie kurz vorher nähte und dann ganz verliebt war, weil sie so schön fällt, so gut sitzt und so bequem ist.
Von der Seite sieht man, dass sie eigentlich ganz locker sitzt, von vorne betrachtet, zaubert sie aber dennoch eine Taille.


Und von hinten ist sie dank des Schößchens auch ein interessanter Anblick.
(Ein Klick macht die Bilder größer, dann sieht man auch mehr.)



Mir gefällt sie gerade aus diesem eigentlich typischen Hemdenstoff sehr gut. Es ist lässig und alltagstauglich, aber trotzdem ein bisschen ungewöhnlich, das mag ich.
Weitere Knitterblusen sind in Planung, dann würde ich aber den Stoff vorwaschen. Dieses Exemplar ist nämlich bedauerlicherweise in der Wäsche ein paar Zentimeter kürzer geworden... Außerdem könnte ich den Brustpunkt etwas tiefer legen.


Bisher hat sich die Bluse sowohl im Urlaub (bei Stadt- und Museumsausflügen) und im Alltag bewährt. Ich trage sie anscheinend recht oft, sie gehört nämlich zu den Kleidungsstücken, die nie lange in meinem Bügelwäscheberg bleiben... Da der Baumwollstoff nicht bügelfrei ist, passt der Name Knitterbluse dann doch wieder ganz gut.

Weitere Urlaubsgarderobe, Neues und Bewährtes gibt es heute wieder beim MMM.



20. Juni 2018

MMM Spezial: Der Jumpsuit

Heute ist Motto-MMM, es geht um Einteiler, Jumpsuits, Overalls, Latzhosen... Eigentlich wollte ich diesen Anlass nutzen, um endlich die Turia-Dungarees aus blauem Leinen zu nähen, die ich schon für letzten Sommer geplant hatte. Aber dann habe ich mich doch hinreißen lassen, den Sallie-Jumpsuit von Closet Case auszuprobieren. Um den Schnitt schleiche ich zugegebenermaßen schon ziemlich lange herum, aber bisher war ich der Meinung, daß ich so ein Kleidungsstück einfach nicht brauche. Jetzt war DIE Gelegenheit, mal auszuprobieren, ob ich so ein Kleidungsstück nicht brauche...


Was ihr hier seht, ist die Probe-Sallie (deswegen auch lila), die eigentlich schon letzte Woche fertig sein sollte, tatsächlich aber erst heute genäht wurde. Wie man sieht, ist der Schnitt an einem Tag genäht, die Zeit reicht dann auch noch, um das eine oder andere Kind durch die Gegend zu fahren, für einen väterlichen Geburtstag, um völlig sinnlos mit einem Idioten über Flüchtlinge zu diskutieren und um eine warme Mahlzeit zuzubereiten. Letzteres schon IM Jumpsuit, also ein erster Hinweis auf Alltagstauglichkeit (also bis auf die Farbe).


Es mehren sich außerdem bereits die Hinweise, dass so eine Sallie sagenhaft bequem ist. Das Tragegefühl ist vergleichbar mit einem Jogginganzug, nur daß es ungleich glamouröser aussieht- sogar in lila!


Diese Sallie ist aus Baumwoll-Stretchjersey (ca 200 g/m²) und das geht noch so gerade. Leichterer Jersey wäre aber sicherlich besser, denn durch das gedoppelte Oberteil wird das an den Nähten stellenweise doch recht dick.


Damit die Farbe nicht ganz so dominant ist, habe ich für die Bindebänder rot gewählt. :P


Am Schnitt habe ich nichts geändert, nur die Hosenbeine musste ich um 7cm (!) auf Barfußlänge kürzen. Mit hohen Schuhen sähe es bestimmt länger besser aus, aber ich bin nun mal viel öfter barfuß (zuhause) oder in flachen Schuhen unterwegs.


Ob ich diese Art Kleidungsstück wirklich brauche müssen weitere Praxistests ergeben. Definitiv wird es aber noch eine zweite Sallie geben, die wird dann aber weniger lila. (Versprochen!) Und aus Viskosejersey.

Vielen Dank für diesen inspirierenden Motto-MMM, der mich motiviert hat, mal etwas ungewohntes zu probieren. Ich würde mich über weitere Motto-MMMs freuen, ausprobieren mache ich gerne.

fotografieren ist mein Yoga...


6. Mai 2018

JetSet

JetSet ist eine handliche kleine Reisetasche und die letzte Tasche des Taschenspieler 4 Sew-Alongs und eine der Taschen, auf die ich mich besonders gefreut habe. Zur Abwechslung habe ich mal echte Lieblingsstoffe und echtes Leder verwendet und Reißverschlüsse und Gurtband extra dafür noch neu gekauft. Mit dem Ergebnis bin ich jetzt aber auch sehr glücklich:


Plustertasche vorne und Aufsatztasche hinten und innen noch eine Innentasche. Für Reisetaschen reicht mir das völlig.


Zum ersten mal habe ich ein Steckschloß verarbeitet und ich bin ganz entzückt von diesem Detail (die Lederlasche habe ich mir von Frau Machwerk abgeguckt).


Am Zipper kamen auch noch schmalste Lederreste zu Ehren...


Der Außenstoff ist etwas rustikaler gewebte Baumwolle von kokka, gefüttert habe ich mit einem Baumwollstoff von Cotton and Steel -Motiv: wo sich Wüstenfuchs und Hase gute Nacht sagen. Schien mir passend.



Die Stelle, wo der Boden auf die Seitennaht trifft, hat meine Nähmaschine beim absteppen allerdings an ihre Grenzen gebracht. Desgleichen die oberen Ecken mit den Gurtbandlaschen. Fürs nächste mal sollte ich mir merken: 1. nach einem Notstopp gleich die Nadel auswechseln, sie ist mit hoher Wahrscheinlichkeit verbogen. 2. An den oberen Ecken das Gurtband einlagig verwenden.


Abgesehen davon kann ich mir weitere Taschen nach diesem Schnittmuster gutvorstellen.

Fürs erste habe ich jetzt aber genug Taschen genäht. Immerhin habe ich diesen Sew-Along bis zum Ende geschafft und alle 10 Taschen genäht! "Das habe ich gut gemacht!" würde mein kleiner Sohn jetzt sagen... finde ich aber auch. :)


Das finale Sew-Along-Treffen mit allen drölfzig Millionen JetSet-Varianten gibt es wieder hier, bei Emma.
Liebe Emma, vielen Dank für die Organisation und Durchführung dieses schönen Sew-Alongs!



2. Mai 2018

MMM im Mai oder das Volantexperiment

Gerade scheint eine Invasion im Gange: Rüschen und Volants erobern mehr und mehr die stilvolle Damenoberbekleidung. Aus praktisch jedem Katalog und jeder Zeitschrift rüscht und flattert es. Bisher war ich mir nicht so sicher, was ich von diesem Modethema halten soll. Eine einzelne Rüsche an einem ansonsten schlichten grauen Sweatshirt finde ich witzig, eine Bluse mit unzähligen Rüschenreihen dann doch eher überladen. Manchmal ist es auch einfach nur hochinteressant, wo Designer überall Rüschen oder Volants unterbringen können...
Als ich unter den neuen Mai-Schnittmustern bei der Schnittquelle, das Kleid Issum entdeckte, war ich allerdings recht angetan: hier werden Volants elegant in senkrechten Teilungsnähten mitgefasst. Das Bild gefiel mir gut, nicht überladen und auch nicht zu verspielt. (Dass ich ärmellose Kleidungsstücke an mir nicht so besonders mag, übersah ich gekonnt.) Ich kaufte das ebook in der Hoffnung, daß ich mit dieser Sorte Volants weniger fremdeln würde und nähte es sofort(!!). Allerdings zunächst als Shirt.


Am Kleiderbügel gefällt es mir auch gut.
Das Material ist ein dünnerer durchgefärbter Baumwolljersey. Was mir allerdings vorher nicht so klar war: der Volant besteht aus zwei Volants, einem schmaleren und einem breiten. Daher liegen in der Teilungsnaht vier Lagen Stoff übereinander. Dünne Stoffe empfehlen sich also.


An mir fremdele ich allerdings doch wieder mit den Volants: zuviel Stoff an komischen Stellen...und dann fällt der auch noch seltsam...jedenfalls manchmal. Und ärmellos...


Auf den Fotos gefällt es mir interessanterweise gar nicht so schlecht. Ich bin wohl noch ambivalent.


Vielleicht gebe ich ihm im Sommer doch eine Chance. Möglicherweise sind Volants auch einfach eine Gewöhnungssache. Oder man muß sie mit mehr Überzeugung tragen.


Falls ich den Schnitt nochmal in der Kleidversion nähe, würde ich aber eventuell die beiden schmalen Volants weglassen und nur die breiten einnähen. Ich könnte mir vorstellen, daß ich mich mit etwas weniger Stoffmengen wohler fühle. Möglicherweise wäre Viskosejersey auch eine besser Wahl. Ich denke, daß die Volants dann noch anders fallen würden.


Ein Lieblingsteil ist es wohl eher nicht geworden. Aber ich finde, man muß auch manchmal etwas ausprobieren und dafür eignet sich das Selbernähen prima. Manchmal findet man so neue Lieblingsschnitte, die man rauf und runternähen kann. Und manchmal ist es eine Erfahrung, die einen aber dem näher bringt, was für einen funktioniert und was nicht. Und so auch künftigen Lieblingsschnitten.

Neues und Bewährtes, Experimente und Lieblingsschnitte finden sich auch heute wieder beim MMM und dafür lieben wir ihn ja. :)