11. Januar 2017

MMM: Liebligsstück 2016

Zum ersten Me Made Mittwoch im neuen Jahr werden traditionell die Lieblingsstücke des vergangenen Jahres gekürt. Eine gute Gelegenheit nachzusehen, was ich im letzten Jahr eigentlich an Kleidung produziert habe.
Gefühlt war 2016 eher das Jahr der chronischen Erschöpfung als das Jahr des Näherfolges, aber immerhin 14 Stücke sind dann doch zusammengekommen:


Sieben Kleider, zwei Röcke, vier Shirts und ein Pulli. Leider sind weder das Weihnachtskleid, noch der Wintermantel fertig geworden. Ich hoffe da mal auf 2017...

Euer Lieblingsstück von 2016, nämlich der Post mit den meisten Klicks, ist das Schwalben-Wickelkleid (Schnitt Rachel Wrap Dress von Maria Denmark). Das mag ich auch gerne, ist aber kein Alltags- sondern ein Anlasskleid geworden. Ich trug es bei der Erstkommunion meiner Tochter und dann noch bei der Konfirmation meines Neffens. Wahrscheinlich werde ich es auch dieses Jahr wieder anlässlich einer Konfirmation tragen.



Mein Lieblingsstück aus dem vergangenen Jahr ist das Brillenbärenkleid (Schnitt: Penny Pinafore Dress von Kitschy Coo). Ich habe festgestellt, daß ich im Sommer am liebsten leichte Jersey-Kleider trage. Und ich mag mich lieber in Kleiderschnitten ohne angesetztes Rockteil, daher ist das Lady Skater Dress nicht so meins, aber das auf dem gleichen Block basierende Penny Pinafore einer meiner Lieblingsschnitte! Und beim Brillenbärenkleid gefällt mir die Farbe und besonders auch das leicht schräge Stoffmuster- da muß ich schon beim anziehen lächeln.


Mehr gute-Laune-Lieblingskleider gibt es heute hier zu sehen. Ich hoffe dann mal auf mehr Näherfolg in 2017 und wünsche euch allen ein erfolgreiches Nähjahr!

21. Dezember 2016

MMM: Laurel geht schnell

Am Samstag feierten die Schwiegereltern ihre goldene Hochzeit. Am Freitag abend hatte ich endlich eine Idee, was ich dazu anziehen könnte. Nur dass das Kleid noch gar nicht existierte...
Den Schnitt hatte ich noch nie genäht, die Stoffmenge war mit 1,10 m denkbar knapp und wir sollten am Samstag planmäßig das Haus um 16:00 Uhr verlassen- übrigens mit zwei Täschchen als Geburtstagsgeschenken, die auch noch genäht werden mussten. Nennt mich wahnsinnig, aber es hat geklappt!
Wenn auch knapp. Fäden abschneiden war nicht mehr drin!


Der Schnitt ist glücklicherweise einfach: Laurel von Colette. Ein Shiftkleid, leicht ausgestellt, zwei Abnäher vorne und zwei hinten.
Freitag abend habe ich den Schnitt kopiert und dabei gleich den Ausschnitt und den Brustpunkt tiefer gelegt und dann ausprobiert, ob der Stoff überhaupt reicht. Samstag habe ich zugeschnitten und genäht und das Mittagessen ausfallen lassen und genäht (und beim nähen auch noch dichten müssen, denn die Schwägerin hatte da noch eine Last-Minute-Idee für die Goldhochzeit...) und weiter genäht, bis 16:10 Uhr. Da war ich fertig, ich habe das Kleid quasi auf dem Weg zur Tür übergeworfen. Die Stoffmenge habe ich übrigens optimal ausgenutzt, es sind wirklich nur noch ein paar Schnipsel übrig:


Die Ärmel sind gestückelt und mit Webkante versäubert. Sonst wäre nur kurzärmelig möglich gewesen und das ist mir für diese Jahreszeit dann doch zu kalt. Dank des Stoffes, ein locker gewebter, weicher Jacquard fällt das aber glücklicherweise kaum auf.

gestückelte Ärmel von rechts
gestückelte Ärmel von link

Auf einen Reißverschluß habe ich verzichtet, mit dem größeren Ausschnitt komme ich auch so problemlos ins Kleid. (Und auch wieder heraus. Glück gehabt!) In der Seitenansicht sieht man, daß es ziemlich locker sitzt, dabei habe ich an jeder Seite bestimmt 5cm weggenommen und es könnten noch mehr sein. Genäht habe ich übrigens Gr. 6, die ich laut Maßtabelle haben sollte. An den Schultern sitzt es prima, aber aus einem dünneren Stoff würde ich es beim nächsten Mal eher eine Nr. kleiner nähen.


Belege für den Halsausschnitt sieht der Schnitt nicht vor, laut Anleitung soll mit Schrägband verstürzt werden. Da ich kein passendes zur Hand hatte (und die Zeit sehr knapp wurde), habe ich einfach einen Streifen Jersey genommen, ganz leicht gedehnt rechts auf rechts angenäht und nach dem Umklappen von rechts mit einem Zickzackstich durchgenäht. Das hat hier prima funktioniert, geht aber bestimmt nicht mit jedem Stoff.

irreguläre Halsausschnittverarbeitung: Innenansicht
Halsausschnitt von außen

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meinem Last-Minute-Kleid. Es ist bequem und warm genug und man kann die Arme bewegen. Ich habe mich gut angezogen gefühlt und auch diverse Komplimente zum Kleid bekommen. Schwiegermutter will jetzt auch ein Laurel!


Allerdings bin ich mit meinem Weihnachtskleid immer noch nicht weiter. Ich sollte wohl besser schnell nähen gehen, anstatt hier ausführlich über ein denkbar simples Kleid zu plaudern. Allerdings mag ich simple Schnitte mit klaren Linien sehr. Mal sehen, was für Schnitte heute beim letzten MMM des Jahres zu sehen sind...



25. November 2016

WKSA: 2.Treffen

Eigentlich sollte man sich laut Zeitplan ja zu diesem Zeitpunkt bereits für Stoff und Schnitt entschieden haben, und wie man hier sieht, haben zahlreiche Weihnachtskleidnäherinnen das auch schon getan, aber ich bin definitiv noch unentschlossen und grübelnd.

Erst hatte ich mich für einen Schnitt entschieden, das Kimono-Kleid, sah mich dann aber außerstande, einen Stoff dazu zu finden. Dünne Baumwolle ist mir zu kalt, Wolle geht nicht, denn ich bin wollempfindlich und müsste daher das Kleid komplett füttern und dafür habe ich in der Vorweihnachtszeit keinen Nerv und der "Hosen- und Rockstoff" aus etwas dickerer Baumwolle, den ich dann kaufte, ist auch nach einer ersten Wäsche immer noch sehr brettig. Ein Baumwollflanell wäre wahrscheinlich ideal, wenn ich denn einen finden würde, der nicht gleich nach Schlafanzug aussieht... Immerhin bin ich bei der sehr ausführlichen Stoffsuche auf interessante Jerseystoffe gestoßen...die ich natürlich alle nicht wirklich brauche. (Schade!)

Ich könnte also nähen:

-das Audrey-Knit-Dress von Maria Denmark aus graugepunkteten  Schneesturm-Jersey, wahlweise mit dunkelgrauen oder roten Blenden/Bündchen. Dafür wäre alles vorhanden, Schnitt ist schon seit letztem Jahr geklebt und ausgeschnitten.


-das Audrey-Knit-Dress von Maria Denmark aus Tannenbäumchen-Jersey mit grünen Blenden/Bündchen. Dafür müsste ich den Stoff noch kaufen.


-das Kleid von Rosa P. (aus dem ersten Buch) aus weihnachtlich dunkelgrünem Jersey mit Kreuzstichvögelchen für das Oberteil und weihnachtlich dunkelgrünem Jersey ohne Kreuzstichvögelchen für das Rockteil. Gefällt mir gut! Der Schnitt ist erprobt, den Stoff müsste ich noch kaufen. Nachteil: da die beiden Jerseys nicht aus der gleichen Kollektion kommen, haben sie mit Sicherheit nicht den gleichen Grünton...


-Das Farrow-Dress von Grainline aus einem langgehüteten Stoffschätzchen in winterlichem schwarz-weiß (von einer Webkante zur anderen: schmale Streifen, andere Streifen und dann viel Pfeffer-und-Salz-Muster). Eventuell mit Paspel für etwas Farbe? Schnitt und Stoff sind vorhanden.
Nachteil: ich müsste ich ein Probekleid nähen, ob der Schnitt für mich auch funktioniert, bevor ich diesen langgestreichelten Stoff anschneiden kann.


Das Burda-Kleid habe ich verworfen, weil ich das Gefühl habe, daß ich mir darin overdressed vorkommen würde. Bei uns geht es Weihnachten eher entspannt zu.

Und jetzt?
Spontane Meinungsäußerungen werden gerne entgegengenommen. Oder ich lasse es vielleicht eins der Kinder "ausmisten"...  ("Ene, mene, miste...")


18. November 2016

Weihnachtskleid...

Zwar ist der Wintermantel immer noch nicht fertig, aber er sieht immerhin schon mal aus, wie ein Mantel und so wage ich gleich den nächsten Sew-Along, denn was wäre die Vorweihnachtszeit ohne den Weihnachtskleid-Sew-Along?


2013 habe ich das erste Mal teilgenommen und nähte mir das ultimative Heiligabendkleid aus Nicki: warm, bequem, waschbar und auch zum Legoaufbauen auf dem Fußboden geeignet. Leider bin ich mittlerweile herausgeschrumpft... ich denke darüber nach, das Kleid enger zu nähen, oder ein Penny-Pinafore Dress aus Nicki zu nähen, denn das Konzept als solches hat prima funktioniert!

2013

2014 habe ich ausgelassen (ich hatte ja auch schon ein perfektes Weihnachtskleid...)

2015 wollte ich eigentlich Vienne von der Schnittquelle nähen, stellte aber nach einem (wirklich gruseligem) Probemodell fest, daß das leider nicht mein Schnitt ist. Sehr kurz entschlossen nähte ich in sehr kurzer Zeit stattdessen das Rachel-Wrap-Dress von Maria Denmark und war sehr glücklich damit. Das ist definitiv mein Schnitt!

2015

Dieses Jahr wollte ich eigentlich das Audrey Knit Dress von Maria Denmark nähen. Ich war mir ganz sicher. Und hab auch Stoff dafür.


Dann gab es aber diesen Kleiderschnitt in der September-Burda (Modell 120):

Gefiele mir Ton in Ton in zwei verschiedenen Rottönen wirklich gut. Oder in Blau?

Dann brachte Meike auch noch pünktlich zum Beginn des Sew-Alongs den Schnitt für das Kimonokleid heraus, das mir bei ihr schon immer ausnehmend gut gefallen hatte. Würde ich sofort als Weihnachtskleid nähen, braucht aber mehr Stoff, als ich normalerweise kaufe. Mal sehen, ob das Stofflager da etwas hergibt.


Und zu guter Letzt kam dann auch noch Grainline mit einem neuen Kleiderschnitt, dem Farrow-Dress, der zwar sogar nicht zu meinem normalen Beuteschema passt (tailliert!), aber trotzdem spontan schlimme Haben-wollen-Gefühle auslöste...man könnte ja auch mal etwas neues wagen...

Und jetzt?
Wahrscheinlich würfele ich bis Sonntag aus, welches Kleid es wird. Oder ich lasse mich noch bei den anderen Weihnachtskleidnäherinnen inspirieren und nähe etwas völlig anderes...

7. November 2016

Karo-Partyrock

Den Schnitt des Partyrockes von stokx fand ich ja von Anfang an sehr spannend. Er erinnerte mich ein bißchen an den Burda-Schnitt von Stephan Schneider, mit dem ich schon gute Erfahrungen gemacht habe. Dieser besteht allerdings aus vier unterschiedlich geformten Bahnen, der Partyrock dagegen aus sechs gleichen Bahnen, die dafür in Falten gelegt sind. Ich war neugierig und habe mir daher das Schnittmuster gleich nach Erscheinen gekauft und auch gleich ausgedruckt, geklebt und ausgeschnitten. Dann wusste ich aber nicht so recht, welcher Stoff wohl geeignet wäre und so bleib der Schnitt erstmal liegen.
Der Partyrock-Sew-Along begann und eigentlich fand ich das eine gute Möglichkeit, endlich diesen Rock zu realisieren, aber ich konnte mich immer noch nicht für einen Stoff entscheiden... Sehr lähmend, diese Unentschlossenheit.

Hm! Eigentlich wollte ich an dieser Stelle elegant, um nicht zu sagen, grazil die Kurve kriegen und irgendetwas höchst tiefsinniges und analytisches von mir geben. Allein, nachdem Kinder, Telefon, Handy und noch mehr Kinder meine Gedankengänge störten, weiß ich beim besten Willen nicht mehr, was.

Auf analytisches müsst ihr also leider verzichten, dafür gibt es jetzt einen fertigen Partyrock, denn nachdem ich dann doch mal angefangen hatte, ließ er sich auch ziemlich flott fertigstellen.


Der Stoff war eigentlich ungeliebt, da überraschend mit güldenen, eingewebten Glitzerfäden, aber so ein Partyrock darf ja schließlich ein bißchen Glamour haben!
Das Karo anzupassen wäre hier wohl vergebliche Liebesmühe. Stattdessen habe ich einfach das Schnittteil für jede Bahn gleich im Karo ausgerichtet, damit ein einheitliches Bild entsteht.


Ich hab dann noch ein bißchen mit ihm Verkleiden gespielt, weil ich neugierig war, wie sich der Rock kombinieren lässt...


Der Schnitt und die Anleitung sind prima. Nur passten bei mir die Passzeichen X und Y leider nicht, sie lagen auf dem Teil mit den Falten konsequent immer etwa 1 cm höher, als auf dem Gegenstück. Sehr rätselhaft! Ich bin noch nicht dahintergekommen, was da der Fehler ist, denn ansonsten passte alles perfekt. Auch der Rock- beinahe. Ich habe lediglich ihn in der Taille 3 cm enger gemacht. Genäht habe ich die kurze Version in Größe 2. Größe 1 hätte es vermutlich auch getan.

Gesäumt hab ich mit rotem Schrägband, das in der Bewegung immer mal ein bißchen blitzt. Finde ich aber eigentlich ganz witzig.


Ich bin gespannt, wie sich der Partyrock im Alltag bewähren wird.
Meike, vielen Dank, daß du es gewagt hast, die stokx-Schnittmuster herauszubringen. Ich freue mich schon auf die nächsten!
Hier geht's zur Versammlung der Partyröcke, mal sehen, ob ich wieder die Letzte bin.