24. November 2013

Stoffspielereien - ganz ohne Stoff

Schon lange verfolge ich die Stoffspielereien sehr interessiert, weil ich es unheimlich faszinierend finde, wie kreativ dabei mit dem Material Stoff umgegangen wird.

Diesen Monat bin ich zum ersten Mal selbst mit dabei, denn ich habe nicht nur rechtzeitig die Ankündigung gesehen und eine Idee dazu gehabt, sondern ich habe es diesmal zum ersten Mal auch geschafft, diese Idee termingerecht umzusetzen!
Diesmal ging es darum, aus seinen Nähbüchern ein Projekt tatsächlich zu verwirklichen (statt immer nur zu planen es demnächst mal zu machen...)

So sehr viele Nähbücher habe ich eigentlich gar nicht, ich bin wohl auch mehr der Zeitschriftentyp.
In meinem Regal finden sich zwei Bücher zum Thema "Sticken mit der Nähmaschine" und diverse Patchworkbücher von Kaffe Fassett, den ich ja sehr mag.


Da für eine Quilt meine Zeit gerade (leider!) überhaupt nicht reicht, habe ich mich mit den beiden anderen Büchern beschäftigt und mich aus dem Buch "einfach maschinensticken" von Jayne Emerson für folgendes Projekt entschieden:


Dabei wird freihand mit der Nähmaschine auf Soluvlies genäht (Soluvlies wollte ich ja auch schon lange mal ausprobieren...), das Vlies "so grade" ausgewaschen und die "Stickerei" dann in nassem Zustand über ein Schälchen gelegt und trocknen gelassen.


Dadurch, daß man das Soluvlies nicht vollständig herauswäscht, wird das Garn beim Trocknen hart und man erhält tatsächlich ein zauberhaft filigranes Schälchen aus Nähgarn.


Ich habe hier mit türkisem Unterfaden und blauem Oberfaden gearbeitet, was eine schönen Effekt gibt, wie ich finde. Leider war das blaue Garn alle, bevor ich fertig war, daher habe ich dann mit nachtblauem Garn weitergenäht. Dabei haben sich stellenweise aber dichte kleine Schlaufen auf der Unterseite des Vlieses gebildet, die ich mir nicht wirklich erklären kann.
Das schöne an der Technik ist aber, das man praktisch nichts falsch machen kann, selbst solche Unfälle wirken am fertigen Objekt wie gewollt.


Die Technik ist wirklich einfach und auch nicht sehr zeitaufwendig und trotzdem finde ich sie sehr faszinierend.
Ich möchte auf jeden Fall noch ausprobieren, wie es wirkt, wenn man das Soluvlies kontrolliertes benäht, z.B. in Spiralen. Ich könnte mir auch vorstellen, das fertige Schälchen noch mit kleinen Perlen zu besticken. Eine Möglichkeit ist auch, zwischen die beiden Lagen Soluvlies vor dem Benähen Pailletten, Federn oder Stoffstückchen zu legen. Oder man könnte auch zwei Halbschalen zu einer Kugel zusammennähen.
Ihr seht schon, ich bin mit der Technik noch nicht durch und möchte da auf jeden Fall noch mehr ausprobieren.
Der einzige Nachteil an diesen Schälchen: Sie sind nicht einfach zu fotografieren...


Vielen Dank an Griselda von Machwerk für die Organisation und für den "Anschubser", endlich mal etwas auszuprobieren! Andere tolle "Ausprobierer" findet ihr hier.



17. November 2013

Weihnachtskleid Sew Along

Bisher habe ich ja immer nur geguckt, aber dieses Jahr bin ich auch dabei: beim Weihnachtskleid Sew Along.


Da mein bisheriges Weihnachts-(Kauf-)Kleid nach gut 10 Jahren doch leichte Anzeichen von Abnutzung zeigt, ist das jetzt eine gute Gelegenheit, Ersatz zu schaffen.

Ein Weihnachtskleid muß bei mir einige Anforderungen erfüllen:

  • es soll bequem sein, damit ich damit problemlos über den Teppich kriechen und komplizierte Lego und/oder Playmobil-Projekte aufbauen kann
  • es muß ein Weihnachtsessen hineinpassen
  • es muß pflegeleicht sein, damit ich gelassen zusehen kann, wenn mein Jüngster seine Schokofinger am Rock abwischt
  • es soll warm sein (ich will Weihnachten nicht frieren!!!)
  • ich will toll darin aussehen!
Außerdem wäre wohl besser, wenn es nicht zu kompliziert zu nähen ist, denn das erhöht zu dieser Jahreszeit doch erheblich die Chancen auf Fertigstellung!

Ich habe daher ganz tief in meiner Zeitschriftensammlung gekramt und mich für ein Modell aus dem vorigen Jahrhundert entschieden: nämlich Modell 113 B aus der burda 12/1995.


Ich werde es, ganz nach der Stoffempfehlung, aus Nicki nähen, nur bei der Farbe bin ich mir noch nicht ganz sicher. Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben Stoffmuster angefordert, denn ich möchte lieber nicht 3 m Nicki in einer scheußlichen Farbe kaufen, die am Bildschirm aber ganz toll aussah...
Ich denke, den rückwärtigen Reißverschluß werde ich weglassen, meiner Erfahrung braucht man den bei Kleidern aus Wirkware eher nicht.
Ihr seht, meine Pläne sind dieses Jahr eher bescheiden, aber dafür hoffe ich, daß ich Weihnachten auch ein fertiges neues Kleid habe, schlicht und einfach.

Mehr Weihnachtskleidpläne, meist weniger schlicht und weniger einfach, könnt ihr hier auf dem MMM-Blog sehen (ich bin schon gespannt!). Vielen Dank an Katharina für die Organisation!

9. November 2013

Nähen für den Weihnachtsbasar - Teil 1

Weihnachten kommt ja mit RIIIIIIESENschritten näher und näher und NÄHER und damit auch die Zeit der WEIHNACHTSBASARE...

Hier sind schon mal 34 Armbändchen für den Weihnachtsbasar der Grundschule entstanden:


Und noch mal im Detail:


Ich liebe ja solche Sachen, es geht schnell und man kann so richtig in Webbändern schwelgen!

Und weil mich schon mehrere gefragt haben, wie ich diese Armbänder mache, habe ich den Entstehungsprozeß einfach mal fotografisch dokumentiert und ein kleines Tutorial daraus gemacht.

Material:

  • Wollfilz, 1mm dick
  • Webbänder
  • Stylefix
  • Kam Snaps oder Druckknöpfe


Man nehme zunächst den Wollfilz und schneide ihn, vorzugsweise mit Rollschneider und Lineal, in Streifen. Meine sind 17 cm lang und 2 cm breit, die Armbänder sind für Grundschulkinder gedacht. Für Erwachsene oder kleinere Kinder die Streifen entsprechend länger oder kürzer schneiden.


Dann suche man sich das allerschönste Webband von allen (Vorsicht: dieser Schritt dauert am längsten und ist am schwierigsten!) und schneidet ein Stück, genau so lang, wie der Filzstreifen.
Das Webband an beiden Schnittkanten mit einem Feuerzeug versiegeln.
(Nicht wundern, wir sind ein Nichtraucherhaushalt, deswegen gibt es bei uns nur Feuerzeuge für Kerzen...)


Auf die Rückseite des Webbandes mittig (!) ein Stück Stylefix kleben...


...und das Webband mittig (!) auf den Filzstreifen kleben.


Nun das Webband mit einem kleinen Zickzackstich auf den Filzstreifen nähen.


Ich habe hier eine Stichbreite von 2,2 und eine Stichlänge von 1,2 genommen.


Passende Kam-Snaps aussuchen...


...und an beiden Enden des Armbändchens anbringen.



Und schon FERTIG!


Nun die Schritte 1-6 vierunddreißigmal wiederholen und schon ist man für den nächsten Weihnachtsbasar gerüstet!



Für die Serienproduktion ist es allerdings günstiger, wenn man die Schritte 1-6 JEWEILS vierunddreißigmal wiederholt, also erst alle Filzstreifen schneiden, dann Webbänder aufkleben, dann alle Bänder aufnähen (ich sortiere hier vorher noch nach der Farbe des Nähgarns, das verwendet werden soll, damit ich nicht so oft den Oberfaden wechseln muß), dann alle KamSnaps anbringen (auch hier sortiere ich vorher nach den Farben der KamSnaps, die verwendet werden sollen).
Für die 34 Armbändchen habe ich so knapp zwei Stunden gebraucht (inklusive Fotos machen).


Viel Spaß beim Nacharbeiten!

3. November 2013

KSA - Das Finale

Heute also Finale beim Kostüm-Sew-Along.

Die gute Nachricht: ich habe Bilder für euch.
Die schlechte: sie sind ein bißchen geschummelt. Ich bin nämlich nicht so ganz fertig geworden...


Was noch fehlt:
die Jacke muß noch gefüttert werden und so fehlen natürlich auch noch Knöpfe und Knopflöcher (wobei: eines sitzt in der Naht und ist schon da! :o) ). Bei der Hose fehlt noch die ganze Handarbeit: säumen und die Belege auf den Nahtzugaben fixieren.


Aber vielleicht ist das auch gar nicht so schlecht. Ich bin zwar eigentlich sehr zufrieden und es wird auch mit Sicherheit ein Hosenanzug, mit dem ich demnächst sämtliche Feierlichkeiten bestreiten werde, aber bei einigen Details habe ich noch Beratungsbedarf.


Ich befürchte, die Ärmel sind etwas zu lang. Seht ihr das auch so? (Gut, daß das Futter noch nicht drin ist...) Und ist die Armkugel so in Ordnung? Ich habe das Gefühl, sie fällt etwas ein, seit die Schulterpolster drin sind.


Soll ich in der Taille noch etwas Weite zugeben? Die Jacke sitzt eigentlich gut, ziemlich knackig, aber sie dürfte sich problemlos schließen lassen. Ich bin aber etwas irritiert von den ganzen Falten, die sich hier am Rücken zeigen.
Wobei der Stoff anscheinend undankbar zu fotografieren ist, so ungebügelt sah der Anzug gar nicht aus, als ich ihn überwarf, um noch schnell vor dem drohenden Wolkenbruch ein paar Bilder für euch machen zu lassen.


Bei der Hose habe ich hinten in der Taille gut 6 cm weggenommen. (Vorher konnte ich die Hose problemlos an- und ausziehen, ohne den Reißverschluß zu öffnen...). Jetzt sitzt sie dort gut, aber ich bilde mir ein, daß sie sich nun etwas in den Po zieht. Oder ist das nur so, weil ich mich vor dem Spiegel verdrehe, um meine Rückseite begutachten zu können? Und was kann ich dagegen tun, soll ich an der Schrittnaht, die Nahtzugaben etwas auslassen?


Außerdem habe ich den Eindruck, daß es der Hose gut täte, wenn ich an den Hosenbeinen hinten etwas Weite rausnehmen würde. Mache ich das an den Seitennähten oder an den Innenbeinnähten oder an beidem?


Oder bin ich jetzt einfach überkritisch?

Jedenfalls bin ich von mir selber schwer beeindruckt: Ich kann tatsächlich ein Kostümjäckchen nähen!!! COOL!

Ich hatte ja schon ordentlich Respekt vor diesem Projekt. Mein bisher erster Versuch, ein Jackett zu nähen, war in meinem letzten Nähkurs und ist mein ältestes UFO geworden...es müßte jetzt bald 20 Jahre alt sein.
Dieser Respekt hat mich zwischenzeitlich auch ganz gut blockiert, mein Mantra dafür ist jetzt: "Es sind bloß Nähte und Nähte kann ich!" Wie man sieht, hat es funktioniert.
Und den Rest schaffe ich auch noch!


Catherine, vielen Dank für diesen tollen Hosenanzug, den ich ohne dich nicht hätte.
Die anderen tollen Kostüme, Jackenkleider und Hosenanzüge gibt es hier zu sehen.

Und falls es ein zweites Finale für uns Trödler geben sollte, zeige ich euch den Anzug auch gerne noch mal mit Futter, Knöpfen und Hosensaum- und vielleicht sogar mit schönen Fotos.






2. November 2013

Schnelles Patchwork

Im Oktober waren ich auf der Hochzeit einer besonders lieben Freundin eingeladen. Gewünscht war "etwas fürs Sparschwein", aber weil mir das zu unpersönlich war, gab es zusätzlich noch was zum Kuscheln:
eine Patchworkdecke braucht man als frischverheiratetes Paar doch unbedingt!!!


Da ich natürlich ein bißchen spät dran war, habe ich die Decke nach der bewährten Methode genäht, das ist das schnellste Patchwork, daß ich kenne. (Ich habe für die Decke drei Abende und einen Vormittag gebraucht!) Hier habe ich allerdings die Streifen etwas breiter geschnitten (10 cm), so wird man zwar noch schneller fertig, dafür ist es aber auch schwieriger, die Streifen nach Augenmaß gerade abzuschneiden. Ich denke, breiter als 10 cm sollte man die Streifen besser nicht schneiden.


Da alles so schnell gehen mußte gibt es leider auch nur "Schnell-schnell-Fotos"...Sorry!
Was man hier nicht so gut sieht: die Rückseite besteht aus cremefarbenen Baumwoll-Strickstoff, ihr könnt es an dem Rand erahnen. Ich mache meistens kein richtiges Binding, sondern schneide den Rückseitenstoff etwas größer zu un ziehe ihn als Rand nach vorne, das gefällt mir besser und ist auch einfacher zu nähen (finde ich jedenfalls).

Grün ist übrigens die Lieblingfarbe der Braut....und ihr gefiel's! :o)