28. Oktober 2015

MMM: Square Neckline

Als die aktuelle Ottobre-Woman ins Haus kam, war ich sehr angetan von der Ausgabe. Waren da doch gleich mehrere Schnitte drin, die ich spontan am liebsten sofort umsetzten wollte. Am dringendsten war das Sqare Neckline Kleid, für das ich zufällig einen passenden weichen Woll-Strickstoff besitze. (Ein Hoch auf das Stofflager!)
Da Ottobreschnitte bei mir nicht immer optimal sitzen, habe ich lieber ein Probekleid aus Romanit genäht, bevor ich den kostbaren Wollstoff anschneide, allerdings schon in der Hoffnung, daß es tragbar wird.


Der Schnitt besteht nur aus drei Teilen und ist mit den Raglanärmel auch wirklich schnell fertig. Ich habe auch brav Framilonband in den Ausschnitt genäht und der ist damit auch wirklich ganz gut geworden und nicht labberig. Die Ärmel sind so lang, wie der Stoff es hergab, ich hatte etwa 40cm zu wenig...


Die erste Anprobe war allerdings ziemlich ernüchternd: das Kleid sah nicht wirklich so aus, wie ich mir das vorgestellt hatte, sondern vor allem sehr sackig.
Ich habe dann an den Seiten jeweils 1 cm weggenommen und insgesamt 6 cm im Hohlkreuz. Letzteres lässt sich dank der Rückennaht sehr gut anpassen.


Allerdings hätte ich die Weite wohl lieber etwas gleichmäßiger auf Seiten- und Rückennaht verteilen sollen, denn so fällt das Rockteil hinten etwas seltsam.


Insgesamt finde ich es jetzt schon tragbar, bin aber nicht ganz glücklich damit. Irgendwie fühle ich mich darin, wie in einem Nachthemd... Ob ich es noch wie geplant aus dem Wollstrick nähe, da bin ich mir gerade nicht so sicher. Andererseits empfiehlt sich für den Strickstoff schon ein Schnitt ohne Teilungsnähte...hmm...ich muß wohl nochmal darüber nachdenken...

Entschlußfreudigere Näherinnen mit Neuem, Bewährtem und Lieblingsstücken findet ihr heute wieder beim MMM.







20. Oktober 2015

Die allerbeste Tomatensauce!

Der Sommer ist selbst in unserem "Wintergarten", wo wir die Tomaten ziehen, vorbei.
Letzte Woche habe ich die Pflanzen abgeerntet und uns noch mal mit der weltbesten Tomatensauce bevorratet.


Dafür legt man die Tomaten dicht an dicht in eine Auflaufform, gibt viel gehackten Knoblauch (hier: eine ganze Knolle, frisch aus dem Garten), Kräuter und Meersalz dazu und übergießt es gut mit Olivenöl.


Dann kommt das Ganze für 45 Minuten bei 200°C in den Backofen, duftet ganz köstlich und sieht danach so aus:


Jetzt kann man die Tomatenhäute einfach entfernen und alles übrige gründlich im Mixer pürieren.
Noch etwas abschmecken und schon hat man wunderbare Tomatensauce, die auch Kinder mögen.
Die Menge aus der Aufflaufform hat bei uns 3 Portionen ergeben. Eine haben wir gleich aufgegessen, die anderen beiden warten jetzt in der Tiefkühltruhe auf ihren Einsatz...


Für alle Tomaten-Enthusiasten:
Wir ziehen die Tomaten im "Wintergarten" in Containern, die eigentlich aus der Dachbegrünung kommen und daher einen integrierten Wasserspeicher haben. Das erleichtert das Gießen gerade im Sommer, wenn es richtig heiß ist, enorm. (Die Container sind übrigens die Riecontainer von hier. Und ich mache hier gerne Werbung dafür, die hat nämlich mein Vater erfunden... Aber die sind wirklich gut!!)


Unser "Wintergarten" ist streng genommen nur eine überdachte Terrasse, die einer unserer handwerklich begabten Vorbesitzer auch noch rundherum verglast hat (wahrscheinlich waren die Fenster gerade übrig...). Zwischen den Wänden und dem Dach ist es offen, das ist, neben der Tür, die einzige Belüftung.
Wir säen die Tomaten meistens selber aus, dieses Jahr haben sich besonders die Sorten "Incas F1" (das ist die Romatomate, die ihr oben vorwiegend in der Auflaufform seht), "Sungold" (gelbe Kirschtomaten) und "Phylovita F1" (rote Kirschtomaten) bewährt. Ich denke, die wird es nächstes Jahr wieder geben...


Sungold
Das Grundrezept für die Tomatensauce ist aus dem Buch "Genial gärtnern" von Monty Don.
Dieser Beitrag enthält Werbung.


14. Oktober 2015

MMM: Das Rotkehlchenkleid

Was macht man, wenn einem das Internet überraschend staubgraubraunen Viskosejersey beschert? Man nutzt ihn natürlich für ein Probekleid. Und wenn man dann aus einer Laune heraus noch etwas Rot hinzufügt, hat man plötzlich, simsalabim, ein Rotkehlchenkleid:


Glücklicherweise passte es gleich auf Anhieb, denn ich mag es jetzt richtig gerne.


Die einzige Änderung war die, die ich immer mache (außer bei Burda-Schnitten): ich gebe 1 cm in der Schulter dazu. Ach, und etwas gekürzt habe ich es auch, weil die Knielänge von Schnitt bei mir eine Überknielänge ergab und die mag ich nicht an mir.


Der Schnitt ist übrigens das Penny Pinafore Dress von Kitschy Coo und den werde ich bestimmt noch öfter nähen. Es ist ein schlichter Jerseykleidschnitt mit Prinzessnähten, der in drei Längen und mit drei Ärmellängen daherkommt.
Der Schnitt funktioniert prima, nur passten bei mir die Passzeichen für den Ärmel nicht übereinander. Ich habe mich nach längerer Überlegung dazu entschlossen, das einfach zu ignorieren und habe die Ärmel quasi ohne Passzeichen eingesetzt. Das hat glücklicherweise auch gut geklappt. Ich überlege noch, ob das an meiner Schulteränderung liegen könnte, allerdings hatte ich dieses Problem bei anderen Schnitten noch nie.


Leider neigt es dazu, an der Baumwollstrumpfhose zu kleben. Ich muß mir wohl doch mal ein Unterkleid nähen...


Eigentlich war es als Herbstkleid gedacht (daher auch die 3/4-Ärmel), aber nun schneit es heute schon! Hier!! In Dortmund!!! Glaubt ihr nicht?
Bitte sehr, belaubter Pflaumenbaum im Schnee:


Ich glaube, ich brauche noch dringend eine rote Strickjacke zum Kleid um es wintertauglich zu machen. Ich muß doch mal auf die Jagd nach gutem Strickstoff gehen, denn zum Stricken brauche ich immer mindestens ebensolange wie Lucy, die heute den MMM in einer sehr schönen und sehr lange gestrickten Strickjacke anführt.


13. Oktober 2015

Geburtstagsbluse

Das Schöne am Selbernähen ist ja, das man auch Wünsche erfüllen kann. In diesem Fall wünschte meine Mutter sich zum Geburtstag eine Hemdbluse, die vom Schnitt her einer gekauften Lieblingsbluse möglichst ähnlich sein sollte. Witzigerweise hatte ich gerade eine Woche vorher das Schnittmuster gekauft, was zum Schnitt der vorhandenen Bluse genau passte, nämlich das Lillesoll Women No6 Blusenshirt (Webware).


Der Schnitt ist prima, alles passt zusammen und die Anleitung ist auch gut verständlich. Genäht habe ich das Shirt an einem Tag, allerdings habe ich da dann auch nicht viel anderes gemacht.


Für das Absteppen der Nähte habe ich einen Nähfuß mit Führungsschiene verwendet (mir fällt gerade nicht ein, wie der korrekt heißt...) und ich war ganz entzückt, wie ordentlich die Steppnähte damit werden!


Ich habe die Bluse aus gewöhnlichen hellblauem Hemdenstoff genäht, für die Innenseiten von Ausschnitt, Kragen und Manschetten habe ich passenden Blümchenstoff verwendet.


Die einzige Änderung: ich habe es an den Seitennähten auf Taillenhöhe jeweils etwa 1 cm verschmälert.
Meiner Mutter passt es auf Anhieb wie angegossen. Was für ein Glück! Da wir in unserer Familie aber alle mit breiten Schultern gesegnet sind, bedeutet das, daß der Schnitt an den Schultern recht weit ausfällt. Wer also schmale Schultern hat, sollte das berücksichtigen.
Meine Mutter ist sehr zufrieden mit ihrer neuen Hemdbluse, weitere Exemplare in anderen Farben zu künftigen Weihnachts- und Geburtstagsfesten sind nicht ausgeschlossen.
Schön, wenn man jemanden so einfach glücklich machen kann!




10. Oktober 2015

Apfelernte

Dieses Jahr hat uns reich beschenkt!


In unserem Garten stehen zwei Apfelbäume, beide haben wir vor etwa sechs Jahren gepflanzt.
Der eine, Rebella, ist ein Halbstamm und hat in diesem Jahr zum ersten Mal nennenswert getragen. Allerdings sind die Apfel noch sehr klein.

Rebella

Der andere, James Grieve, ist ein Spindelbusch und der hat dieses Jahr so reichlich Äpfel produziert (die Äpfel im Korb sind nur ein Bruchteil der Ernte), daß die Spitze und ein Ast abgebrochen sind. Ich hoffe, wir können den Baum retten.

James Grieve

Falls jemand gerne bewährte Apfelrezepte mit mir teilen möchte: ich wäre dafür sehr dankbar, ich habe gerade reichlich Material zum Ausprobieren...

6. Oktober 2015

12-Tops-Challenge: August und September

"Leiden ist einfach der Unterschied zwischen dem, was ist, und dem, wie ich es gerne hätte."
Spencer Johnson

Diesem Satz kann ich nur zustimmen: definitiv habe ich beim Nähen des August-Oberteiles gelitten und definitiv hätte ich das gerne anders gehabt. Sowohl den Nähprozess, als auch das Ergebnis!
Dabei wollte ich bloß einen schlichten Shirt-Schnitt ausprobieren, der schon länger auf Verwirklichung wartete: das Shirt Lydia von burdastyle.


Aber der Schnitt ist gar nicht schuld, sondern der Stoff! 
Ein Mimöschen, das bei den Probeläppchen so tut, als ließe es sich unkompliziert nähen, aber dann die Overlock zicken läßt. Ein leichter Interlock, Baumwolle mit etwas Polyester, gut querelastisch und kein bißchen längselastisch, der so weich ist, daß ihn die Nähmaschine regelmäßig frisst. Und dabei ganz unschuldig aussieht...NIE hätte ich gedacht, daß dieser Stoff, den ich mindestens zwei Jahre gestreichelt habe, so gemein sein könnte!
Was war ich froh, als ich das Shirt so halbwegs zusammengebracht hatte. 
Ich habe sogar das Bündchen annähen können- aber wie! Weil ich dachte, es könnte nicht mehr schlimmer kommen, versuchte ich, die gruseligste Stelle nochmal mit der Overlock zu begradigen, aber, ihr ahnt es, es konnte doch noch schlimmer kommen... So sah das aus, als ich Shirt und Overlock mit einer Notoperation wieder getrennt hatte:


Auch Absteppen machte das Desaster nicht wirklich besser:


Ich habe es jetzt notdürftig gerettet (NATÜRLICH ist das Design und so gewollt!) und finde, es ist jetzt immerhin tragbar, wenn auch nicht für gut.


Der Schnitt ist, glaube ich, gar nicht schlecht. Ich denke, ich werde demnächst noch ein Exemplar aus ganz simplen Baumwolljersey nähen. Und vielleicht eine Nummer kleiner, dieses hier fällt etwas reichlich aus. (Und bei dieser Leidensgeschichte bezweifele ich irgendwie, daß das Shirt mir den Gefallen tun und in der Wäsche um genau den richtigen Betrag einlaufen wird...)


Eine wahre Wohltat war dagegen das Oberteil, welches ich im September nähte: der Pulli Skara von Schnittquelle (hier schon einmal vorgestellt).


Schnell und unkompliziert zu nähen und an das Lametta-Gefühl vom Glitzerstrick gewöhne ich mich auch allmählich. Stoff für ein weiteres Exemplar liegt schon bereit, ich finde, der Pulli ist eine schöne Alternative zur Strickjacke.


Was die anderen Oberteilnäherinnen im September produziert haben, seht ihr hier, bei Constanze, die gerade viel schlimmer leiden muß. Constanze, ich wünsche dir gute Besserung!!

5. Oktober 2015

WJSA - 2. Treffen

Gestern hatte ich Magen, heute Rücken (weil ich der Tochter beim Aufräumen half. Sowas sollte man aber auch nicht machen!), ich hoffe, das geht jetzt nicht so weiter!

Immerhin weiß ich genau, wie mein Mantel werden soll, nämlich burda 9/2006 Nr. 101, aber mit dem Stehkragen von dem anderen burda-Mantel (11/2008, Nr. 116).

Einmal dieses Modell bitte,
aber mit Stehkragen!
Nach etwas nachmittäglichem Rumliegen bin ich nun ganz zuversichtlich, daß der Rücken und ich heute Abend, möglicherweise in Gegenwart eines ansprechenden Fernsehprogrammes, gemeinsam die Schnittkreuzung vornehmen können. Ein erstes Studium der Schnittübersichten ergab, daß das eigentlich nicht so schwierig sein sollte.

links: Wollstoff, rechts: Viskosesatin

Der Stoff wird der von euch favorisierte Wollstoff in dunklem petrol. Da er doch dünner ist, als ich ihn in Erinnerung hatte, habe ich heute noch spontan dünne Wattierung bestellt, in der Hoffnung, das Wärmevermögen dadurch enorm zu steigern. Ich hoffe bloß, daß ich damit dann nicht einen Wurstpelleneffekt erzeuge...
Als Futter habe ich gemusterten Viskosesatin (der entgegen des Bildes nicht braun- sondern schwarzgrundig ist), den ich wirklich gerne verwenden würde, allerdings könnte er eventuell etwas knapp bemessen sein. Man darf gespannt sein!

Gespannt bin ich auch, was die anderen Winternäherinnen, die sich seit gestern mit Karin auf dem MMM-Blog treffen, planen zu nähen. Wer mit mir gucken gehen will: Hier geht es lang

3. Oktober 2015

Eine Geburtstagstasche...

...für die Schwiegermutter.
Weil ihr meine Herrentasche (Schnittmuster von Farbenmix) so gut gefiel, habe ich für sie auch ein kostbares Echino-Wachstuch angeschnitten.

vorne

hinten

Ich finde, den Vogel habe ich wirklich gut hinbekommen!


Gefüttert habe ich sie mit grauem Leinen.


Ich finde sie schön, aber mein Exemplar gefällt mir immer noch besser. Die Schwiegermutter findet ihre viel schöner...also alles richtig gemacht!